Die Unterfranken rutschen langsam ab und geraten in den Rausch der Tiefe....Zudem sind es nur noch drei Heimspiele für die diesmal ganz in Weiß angetretenen Grün-Weißen, die bei ihren sechs ausstehenden Reisen auch noch beim Führungsduo vorbeischauen müssen. Da hilft es wenig, dass der direkte Vergleich gegen den Club nach dem groß gefeierten 3:1-Sieg letzten Sommer immerhin remis endete. Es bringt auch wenig, dass man Schalding-Heining höher (5:0) schlug, als man dort (0:3) verlor. Und dass dank der Europapokal-Regel nach einem 0:0 zu Hause und dem 2:2 dort Ende letzten Jahres selbst der Vergleich gegen Vorjahres-Meister FC Bayern München II an die Schnüdel geht.
Schweinfurts Simon Häcker wird vom Nürnberger Manuel Bihr attackiert, ganz rechts Club-Spieler Jakob Zwerschke.
Michael Horling
Diesen Dienstag feierte vor leider nur knapp über 1000 Zuschauern die Club-U21 ihren ersten Erfolg gegen die Schnüdel überhaupt. Wie meistens zuletzt im Willy-Sachs-Stadion bestand Halbzeit Eins überwiegend aus einem Abtasten. Nach sechs Gegentoren im Test gegen Amberg, drei dann bei Schalding-Heining und zuletzt einem gegen Burghausen, wollte der FC 05 hinten mal wieder richtig ordentlich stehen. Das gelang zunächst, auch wenn der Club nach rund einer halben Stunde gleich zwei Mal einen Elfmeter wollte. In Fall Zwei wegen eines möglichen Handspiels, vorher fiel Tim Wolf, der womöglich wirklich gezupft wurde. "Maul halten, Nürnberg!", lautete die Reaktion aus dem Fanblock der Hausherren nach der Beschwerde der Gäste. Die hätten sich danach - gutes Stichwort also! - wirklich nicht beschweren dürfen, wenn nach Daniel Maches Flankenball der Kopfball von Michael Kraus, der sich toll gegen Tobias Weber durchgesetzt hatte, nicht von FCN-Keeper Alexander Stephan noch zur Ecke gelenkt worden wäre. Der Schlussmann faustete schon in der dritten Minute nach einer Flanke von Pablo Pigl, der diesmal in der Viererkette links Kapitän Bastian Lunz vertrat.
Erst kurz vor der Eckfahne kommt Schweinfurts Daniel Mache gegen den Nürnberger Jakob Zwerschke zum Flanken.
Michael Horling
Mache und Kraus - das sind zwei Namen, die hier noch Erwähnung finden. Leider mit einem negativen Touch. Und dabei hätte doch alles so positiv werden können. Gleich nach Wiederanpfiff kam es zum Laufduell zwischen Simon Häcker und Jakob Zwerschke. Der Nürnberger langte ganz dusselig zu und legte den Schweinfurter. "Willste mich verarschen?", tobte Club-Akteure Ivan Knezevic wie Pumuckl auf Drogen direkt vor dem Linienrichter. Die Entscheidung stand, es folgte vom begehrten Punkt Saisontor Sieben des ansonsten ziemlich unauffälligen Steffen Krautschneider. In der Folgezeit machten es die Schnüdel bei ihren Kontern gar nicht gut. Mehrfach segelten Flanken ins Nichts. Aber es sah irgendwie trotzdem so aus, als würde Schweinfurt den FCN wieder in die Knie zwingen können. Ehe der frisch eingewechselte Patrick Erras passte. Daniel Mache passte auch - aber nicht auf, ließ Julian Wießmeier alleine auf das Tor zulaufen und treffen. Wenig später war Wießmeier nochmals zur Stelle. Bei einem langen Ball sprang Mache unter Selbigem durch. "So sehr kann man sich doch gar nicht verschätzen...", tadelte Coach Gerd Klaus, der Mache vom Feld nahm und das vorher schon bei Michael Kraus machen musste. Schweinfurts Dauer(b)renner fiel auf die Schulter, weilte Mittwoch beim Arzt. Ihm könnte eine längere Pause drohen, was freilich wesentlich schlimmer wäre als es das finale 3:1 der Gäste in der Nachspielzeit durch einen Konter war. In der 82. Minute vergab Simon Häcker zuvor ziemlich freistehend die beste Gelegenheit zum Ausgleich. Und das vor den Augen von Wolfgang Wolf, René Weiler oder Marek Mintal, der sportlichen Führungsspitze der Nürnberger Profis also. Wenigstens diese Herren durften sich freuen...
Irgendwie passt es gar nicht zu den Gemeinsamkeiten von Schweinfurt 05 und dem Club, dass ausgerechnet Nürnbergs Lokalrivale Greuther Fürth als Kooperationspartner der Schnüdel am Sonntag, den 26. April, talentierte Juniorenspielerinnen und -spieler der Jahrgänge 2002/2003/2004/2005 im Juniorenbereich, sowie 2002/2003/2004 im Juniorinnenbereich ab 9.30 Uhr ins Stadion zu einem Demotraining einlädt. Bis dahin freilich weiß die Erste Mannschaft wohl schon, ob sie ihre Talfahrt wird stoppen können. Kommenden Dienstagabend beim Tabellenführer Würzburger Kickers wird das schwer. Das Spiel kommt ja wieder live im Fernsehen auf Sport 1. "Dann gewinnen wir jetzt halt am Dallenberg", hatte der zweite Schweinfurter Vorsitzende Marius Thein am Dienstagabend schnell seinen Optimismus zurückgefunden. Danach fahren die Schweinfurter zu einem Kellergipfel nach Heimstetten. Erst am 11. April steht wieder ein Heimspiel an: Dann endlich mal an einem Samstagnachmittag und gegen schwer zu bespielende Buchbacher.
Und hier noch zwei Videos der Partie:
https://www.youtube.com/watch?v=LoKKkk5co-g&feature=youtu.be
https://www.youtube.com/watch?v=wQ9VHFbFSPE&feature=youtu.be
Spielbericht eingestellt am 18.03.2015 10:17 Uhr