Von SV Seligenporten
0:6 (0:4) gegen den FC Memmingen – die Hoffnungen des SV Seligenporten auf den Klassenerhalt in der Regionalliga sind auf den absoluten Nullpunkt angelangt. Ausschlaggebend für die höchste Heimniederlage seit vielen Jahren waren – wie schon beim 2:3 am vergangenen Wochenende gegen Illertissen - teils haarsträubende Abwehrfehler.
Dabei begann dieser deprimierende Nachmittag gar nicht einmal so schlecht. Hatte der SVS doch in der Anfangsphase wesentlich mehr vom Spiel und verzeichnete auch einige gute Offensivaktionen. Die beste davon ging auf das Konto von Rico Röder, der, von Marco Christ steil geschickt, aus etwa 16 Metern knapp über die Latte zielte (7.). Kurz danach kam Patrik Nagy bei einer Flanke von Alexander Braun einen Schritt zu spät. In der 20. Minute sollte die Geschichte des Spieles eine für die Klosterer denkwürdige und schon fast als katastrophal zu bezeichnende Wende erfahren. Denn beim Versuch den Ball anzunehmen, rutschte Florian Jakl plötzlich aus. Obgleich völlig unverhofft in Ballbesitz gekommen, behielt Michael Geldhauser die Übersicht und brachte Ugur Kiral ins Spiel, der keine Mühe hatte, um an der Strafraumkante mit einem Flachschluss zum 0:1 abzuschließen. Hier noch Vorbereiter, bestrafte der sich zum Spieler des Tages aufschwingende Geldhauser zwölf Minuten später einen erneuten Schnitzer von Jakl gleich selbst, indem er vom linken Flügel aus nach innen kurvte und trocken zum 0:2 einlochte. Gar richtig grausam sollte es für die fortan wie ein Absteiger agierenden Klosterer werden, als der am linken Flügel postierte Andreas Mayer aus 40 Metern einfach mal abzog und mit einem Schuss in die lange Ecke ein echtes Traumtor fabrizierte. Während beim Gast also alles klappte, lief beim SVS nun gar nichts mehr zusammen. Exemplarisch hierfür die 39. Minute, als der frei vor dem Memminger Kasten stehende Röder beim Versuch eine Flanke aufzunehmen wegrutschte. Kurz danach fand der aus einer Mischung von Wucht und Wut geborene Knaller von Marco Christ zwar den Weg zum Tor, den Eintritt allerdings verweigerte ihm FCM-Keeper Martin Gruber mit einer tollen Parade. Eine solche packte dann auch sein Gegenüber, Dominik Brunnhübner, aus, der im unmittelbaren Gegenzug einen Schuss von Daniel Eisenmann abwehrte. Diese Großtat des mittlerweile schon bedauernswerten SVS-Goalie sollte dann prompt zur Ausholbewegung für den nächsten Nackenschlag mutieren. Fühlte sich doch auf Seiten des SVS niemand zur Entschärfung für die von Kiral hereingegebene Ecke bereit, so dass der am rechten Strafraumeck lauernde Fabian Rupp das Leder dankend zum 0:4 (44.) verwertete.
Den Klosterern hätte wohl niemand verübeln können, wären sie erst gar nicht zum zweiten Durchgang angetreten. So aber war ihnen, mit der Last dieses Rückstandes auf den Schultern, die Aussichts- und Hoffnungslosigkeit, dieses sportliche Waterloo noch erträglich zu gestalten, in jeder Aktion deutlich anzumerken. Da sich auch der FCM weitgehend auf die Verwaltung des Resultates beschränkte, dümpelte die Partie längere Zeit vor sich hin. Diese Phase beendete Geldhauser in der 70. Minute abrupt, als er auf der linken Seite zu einem tollem Solo ansetzte, in den Strafraum zog und per feinem Schrägschuss auf 0:5 erhöhte. Nun machte sich unter den ohnehin nicht sonderlich freudig gestimmten 125 Zuschauern absolute Stille breit. Viele wanderten auch vorzeitig ab. Eine aus ihrer Sicht zweifellos gute Entscheidung. Mussten sie doch nicht mehr mit ansehen, wie der schier unersättliche Geldhauser mit seinem dritten Treffer (76.) das halbe Dutzend vollmachte.
Spielbericht eingestellt am 08.12.2014 14:04 Uhr