Von Andreas Schales
Der FC Memmingen hat in der Fußball-Regionalliga Bayern die Siegesserie des Tabellenführer TSV 1860 München II gestoppt. Mit einer taktisch guten Leistung wurde im Grünwalder Stadion ein verdientes 0:0 erkämpft. Die Memminger hatte dabei sogar eine reelle Siegchance und waren dicht dran, die Überraschung aus der Vorsaison zu wiederholen, als hier ein knapper 1:0 Erfolg gelang.
Die erste Halbzeit ist schnell abgehakt. Das Geschehen spielte sich zwischen den Strafräumen ab, Tormöglichkeiten waren Mangelware. Die Allgäuer ließen wenig bis gar nichts zu, hatten allerdings auch noch nicht allzu viel Vorwärtsdrang entwickelt. Dennoch: Die beste Möglichkeit der ersten Hälfte gehörte den Gästen, als nach einem Eckball Andreas „Bobo“ Mayer selbst Löwen-Torhüter Michael Netolitzky zu einer Parade zwang (39. Minute).
In den ersten Minuten der zweiten Halbzeit tat sich mehr, als zuvor im gesamten ersten Durchgang. Zunächst hätte Matthias Jocham (links im Bild) eigentlich den Memminger Führungstreffer machen müssen. Bei einem Konter war er wohl zu überrascht, dass er allein auf weiter Flur in Richtung Löwen-Tor unterwegs war, zögerte die entscheidende Sekunde zu lang, so dass sein Schuss noch auf der Linie von Weber geklärt werden konnte (49.) – das war mehr als eine hundertprozentige Möglichkeit. Den Nachschuss von Dennis Hoffmann parierte 1860-Keeper Netolitzky ebenfalls auf der Linie. Diese FCM-Chance war wiederum die Initialzündung für den Tabellenführer, der den Druck deutlich erhöhte und unter anderem gleich vier Ecken binnen zwei Minuten herausholte. Gruber bekam einiges zu tun und war gegen Korbinian Vollmann auf dem Posten (51.). Die Memminger Verteidigung stand sicher, auch als nach der Pause Jonas Meichelböck den verletzten Daniel Eisenmann auf der linken Abwehrseite ersetzen musste. Außerdem blieb die Truppe des Trainerduos Christian Braun und Thomas Reinhardt durch Konter brandgefährlich. Dass nicht nur eine Nullnummer nach Hause gemauert werden sollte, unterstreichen auch die Einwechslungen der Offensivkräfte Kevin Ruiz und Michael Wende in der Schlussphase. Das 0:0 wurde mit Geschick aber auch Glück über die Zeit gebracht, auch weil Stephane Mvibudula in der Nachspielzeit nur das Außennetz traf.
Sechzigs Trainer Torsten Fröhling sah den Punkt für Memmingen „redlich verdient, weil sie bis zum Schluss sehr diszipliniert gespielt haben“. Er räumte auch ein, dass der Gegner „sehr gute, vielleicht sogar die besseren Chancen hatte“. Sein Gegenüber Christian Braun trauerte einerseits verpassten Kontermöglichkeiten nach, war aber auch froh, am Ende wie schon einige Male zuvor nicht durch einen späten Gegentreffer mit leeren Händen dagestanden zu haben.
Der Mannschaftsbus trat die Rückfahrt etwas leerer an, als er nach München gekommen war. Einige FCM’ler nutzten die Gelegenheit den Teilerfolg auf der Münchner Wiesn zu feiern. Nun stehen zwei Schlager-Heimspiele in Folge an. Nächsten Freitag kommt der amtierende Meister FC Bayern München II in die Memminger Arena, eine Woche später die Augsburger Bundesliga-Reserve zum Schwabenduell.
Spielbericht eingestellt am 24.10.2014 14:45 Uhr