Von SV Seligenporten
Der FV Illertissen war auf einen schnellen Führungstreffer aus und drängte seinen Gast sofort in die Defensive. Deshalb musste SVS-Torhüter Dominik Brunnhübner schon nach vier Minuten energisch einschreiten, um den einschuss-bereiten Ardian Morina die Kugel vom Fuß zu nehmen. Die Klosterer, bei denen Regisseur Marco Christ (Leistenprobleme) passen musste, verzeichneten ihre erste Aktion, als der erst in dieser Woche verpflichtete Patrick Schwesinger einen Diagonalpass von Kapitän Christopher Schaab aufnehmen wollte, ihm aber der aufmerksame Illertisser Keeper Patrick Rösch zuvorkam (10.). Ansonsten gab der bayerische Amateurmeister eindeutig den Ton an und verschaffte der SVS-Defensive einiges an Arbeit. So bediente Sebastian Schaller seinen Kameraden Andreas Spann, der wuchtig auf das Tor köpfte, der knapp vor der Torlinie postierte Timo Scherer aber die Kugel aus der Gefahrenzone beförderte (18.). Drei Minuten später dann die Führung der Hausherren. Nach einem von Tobias Heikenwälder getreten und von Brunnhübner ins Feld abgewehrten Freistoß, schaltete Moritz Nebel am schnellsten und verfrachtete die Kugel aus kurzer Distanz zum 1:0 ins Netz. Gegen den nun nicht mehr so druckvollen FVI erarbeiteten sich die Klosterer mindestens gleichwertige Spielanteile, vermochten sich jedoch lange nicht entscheidend durchzusetzen. Kurz vor dem Pausenpfiff dann die Riesenchance für den SVS als der erst in dieser Woche verpflichtete Patrick Schwesinger aus vollem Lauf zum Kopfball kam, Rösch aber mit einer Blitzreaktion den ersten Saisontreffer vereitelte.
Im zweiten Durchgang bekamen die 375 Zuschauer ein komplett anderes Spiel geboten. Fortan bestimmte Seligenporten die Szenerie und drängte mächtig auf den Ausgleich. Illertissen war nun meist mit Abwehraufgaben beschäftigt und kam nur noch zu einer Gelegenheit, als der an der Strafraumkante freistehende Marc Hämmerle die Kugel in den trüben Himmel schickte (52.). Der noch sieglose Tabellenletzte indes zeigte seine beste Halbzeit – allein der so wichtige und erlösende Treffer wollte einfach nicht fallen. So traf Schwesinger nur das Außennetz (53.) und der vom praktisch überall auftauchenden Rico Röder in Szene gesetzte Schaab scheiterte an einem im letzten Augenblick ausgestreckten Abwehrbein (58.). Eine Viertelstunde vor dem Ende setzte Trainer Florian Schlicker alles auf eine Karte und setzte mit der Hereinnahme von Mergim Neziri für den ausgepumpten Schaab alles auf die Karte „Offensive“.
Der Favorit, dessen Coach Holger Bachthaler wegen Reklamierens auf die Tribüne geschickt wurde, wankte und schwankte. Doch dass die starken Bande des Glücks den FVI an diesem Tage festhalten sollten, wurde spätestens in der 87. Minute klar, als König eine maßgeschneiderte Hereingabe des wieder einmal sehr fleißigen Dominik Richter an die Latte köpfte. Damit aber nicht genug. Ein allenfalls gelbwürdiges Foul von Pascal Worst veranlasste dem recht unsicher leitenden und bei beiden Seiten immer wieder Unverständnis hervorrufenden Schiedsrichter Simon Marx dazu, den roten Karton zu zücken (90.). Dass beim SVS die Moral absolut intakt ist, zeigte sich, als sich Mannschaft und Betreuer nach dem Abpfiff spontan zu einem „Einschwörungskreis“ formierten.
Spielbericht eingestellt am 15.08.2014 10:08 Uhr