Gleich zu Beginn des neuen Kalenderjahres konnten der Altstädter Nachwuchs einen wichtigen Schritt Richtung Klassenerhalt gehen. Mit einem S8ieg gegen Türk Gücu München könnte der Abstand auf den einzigen Abstiegsplatz auf elf Zähler ausgebaut werden. Aber der Gegner aus Oberbayern, der seinen Trainer während der Saison gewechselt hatte, Die Truppe von Hüseyin Sözer hatte das Hinspiel mit 3:1 für sich entschieden und sechs Zähler mehr als die Gelbschwarzen auf dem Konto. Zudem mussten die Gastgeber Benjamin Stapf und Yannik Raupach Birle ersetzen, während Lias Birle doch mitwirken konnte. Zudem war SpVgg-Coach Arnold Mehner gutes Mutes, zumal seine Mannschaft von dem Dilemma rund um die Jakobshöhe nicht betroffen ist und der Trainingsbetrieb rund lief. „Für mich ist jedes Spiel ein Kracher“, ging er den Rückrundenauftakt mit großer Motivation an.
War am Flügel gleich gefordert: Mika Bauer (li.).
Hans-Jürgen Wunder
Obwohl die Gäste den Platz erst eine Viertelstunde vor Beginn betraten und die Nummern der Hosen so manche Ungereimtheiten aufwiesen, waren sie gleich hellwach. Der Flachschuss von Leo Gabelunke war zwar noch harmlos aber beim Kopfball von Aleksandar Novakovic musste sich Torwart Nils Lauckner mächtig strecken. Die Altstädter kamen nach Foul an Fabian Dachsbacher zu einem Freistoß aus 23 Metern und führten mit einem Heber in den Strafraum aus - doch die Variante missglückte etwas. Wenig später dann helle Aufregung, als Maximilian Weimer im Strafraum das Standbein weggezogen wurde, aber der Elfmeterpfiff ausblieb. Trotzdem hatten die flinken und technisch versierten Münchner klare spielerische Vorteile und kombinierten sich meist bis zum Strafraum durch. Zunächst konnten sich die Platzherren bei ihrem Torwart Nils Laukner bedanken, dass sie nicht in Rückstand gerieten, nachdem er eine Eins-gegen-Eins Situation entschärfte. Als Außenverteidiger Abdel Ouro-Agrignan aber vom Strafraumeck unbedrängt zum Abschluss kam und flach zum 0:1 (26.) einschoss, war er machtlos. Danach hatte Valdrin Katana sogar das 0:2 auf dem Fuß und die Kugel bereits am Torwart vorbeigebracht, aber das Leder wurde noch von der Linie gekratzt. Allerdings bezahlten die Gäste die knappe Halbzeitführung teuer, denn neben den an der Schulter verletzten Torwart musste auch Mittelfeldmann Leo Gabelunke
mit lädierten Knöchel raus - der Krankenwagen nahm beide in der Pause mit zum Klinikum.
Philip Udogu (li.) bereitete den Ausgleich sehenswert vor.
Hans-Jürgen Wunder
Den zweiten Abschnitt gingen die Gelbschwarzen deutlich entschlossener an die Sache heran. Mit Stürmer Titus Knoche brachte Coach Arnold Mehner einen zusätzlichen Offensivmann und blies zum Angriff. Kapitän Oliver Schubert verzeichnete nach Rechtsflanke gleich eine große Ausgleichschance, verfehlte den Kasten aber knapp. Zu diesem Zeitpunkt waren die Hauptstädter aber noch brandgefährlich und Valdrin Katana setzte erst seinen Lupfer auf die Latte und dann seinen Flachschuss knapp am Pfosten vorbei. Doch die Türk-Chancen wurden immer mehr Mangelware, während die gelbschwarzen Angriffswelle anrollte. Und als Philip Udogu seinen Gegenspieler auf der linken Seite vernaschte und ein Verteidigerbeim die scharfte Flanke ins eigene Netz abfälschte, war der 1:1-Ausgleich (69.) perfekt. Doch die Altstädter wollten mehr. Besonders bei den Eckbällen verzeichneten die Wagnerstädter klare Vorteile, nachdem sie einige Akteure mit Gardemaß in ihren Reihen hatten und sorgten für mächtig Betrieb im Strafraum. Der entscheidende Treffer resultierte erneut aber aus einem Angriff über den Flügel. Mika Bauer ließ seinen Verteidiger aussteigen, flankte halbhoch in die Mitte und Maximilian Weimar war schneller am Ball als der etwas zögernde Ersatzkeeper der Oberbayern und schoss zum 2:1 (79.) ein. "Danach hätten wir eigentlich das 3:1 machen können", fand der Bayreuther Trainer. Die Gäste hatten jedoch noch eine klare Möglichkeit durch ihren Spielführer Tobias Reichl, der das Gebälk traf, dezimierten sich aber durch Undiszipliniertheiten immer mehr. Als sie dann nur noch acht Spieler auf dem Feld hatten, pfiff der Referee die kurzweilige Begegnung ab.
Nach seinem Platzverweis musste Noah Kocoglu (in gelb) gebändigt werden.
Hans-Jürgen Wunder
Auch wenn Arnold Mehner nur an den Klassenerhalt glaubt, wenn er auch rechnerisch gesichert ist, können die Gelbschwarzen langsam für die zweite Bayernligasaison planen. Beim Rückrundenauftakt gefielen die SpVgg-Kicker besonders durch ihre gute Moral, während die spielstarken Münchner gegen Ende etwas die nötige Disziplin vermissen ließen.
Spielbericht eingestellt am 25.02.2024 20:32 Uhr