Der Gastgeber hatte bis auf Harald Fleischer und Dennis Pajonk zum Duell gegen das Schlusslicht der Liga, nahezu den kompletten Kader zur Verfügung. Dennoch war sich Trainer Markus Bächer vor der Partie sicher, das die Gäste aus Woffenbach mit ihrer ersten Elf seinen Mannen alles abfordern werden. Die Gäste standen vor der Partie schon als Absteiger fest, wollten sich aus der Liga allerdings mit einer ordentlichen Leistung verabschieden. Dafür nahm Trainer Daniel Wastl auch drei U19-Spieler mit, damit diese noch ein wenig Landesligaluft schnuppern konnten. Mit einem 4-4-2 mit Raute traten die Oberpflätzer im Norden Oberfrankens an, dem entgegnete Markus Bächer mit einem 4-4-2 und zwei Sechsern.
Woffenbachs Rene Zeltner (rot) konnte an Mario Möschwitzer (grau) vorbeiziehen, den Ball brachte er dennoch nicht im Tor unter.
Maik Schneider
In den ersten Minuten sah man zwei Mannschaften die früh den Gegner anliefen und versuchten, diesen zu Fehlern zu zwingen. So kamen die Hausherren nach einem schönen Sololauf von Timo Franke über rechts zu ihrer ersten Chancen. Nach drei Minuten schob Thorsten Lang die Hereingabe von Frank gegen die Laufrichtung von Keeper Christopher Blank - aber auch am Tor vorbei. Keine zwei Zeigerumdrehungen später kam der bullige Woffenbacher Stürmer Rene Zeltner im Duell mit FCE-Keeper Mario Möschwitzer zu Fall, doch anstatt sofort weiter zu spielen, reklamierte der Gästeakteur erst einmal. Die Gäste kamen mit zunehmender Spieldauer immer besser ins Spiel und das frühe Stören zeigte Wirkung bei der Bächer-Elf. So standen die ganz in Blau aufgelaufenen Gastgeber zunächst etwas tiefer, um eben einen Rückstand zu vermeiden. Der BSC agierte frech, kam aber nicht wirklich zu einer Torchance. Immer wieder war es der letzte Pass, der nicht an den Mann kam, oder eben FCE-Schlussmann Mario Möschwitzer einen Schritt schneller war. Die Eintracht legte ihr Hauptaugenmerk zunächst auf Konter, bei denen sie immer wieder gefährlich vor das Tor von Christopher Blank kamen. Nachdem das Sturmdou Lucas Köhler und Thorsten Lang sich immer näher an das Gästetor ranpirschten, hatte Köhler die dickste Chance für den Gastgeber. Doch den Schuss des Münchbergers lenkte Christopher Blank stark über den Querbalken. Nach einer halben Stunde musste Woffenbachs Trainer Daniel Wastl verletzungsbedingt reagieren. Timo Heilmann musste wohl mit Leistenproblemen vom Platz, für ihn kam Jonas Eibner. Münchberg versuchte, den Druck vor der Pause dann noch etwas zu erhöhen und hatte beim Abschluss von Felix Lang, aus spitzem Winkel noch Pech. Das Leder landete nämlich nur am Außennetz. Besser machte es kurz vor der Pause Lucas Köhler. Der nach einer Flanke von Matteo Kolb im Zentrum am höchsten sprang und zur mittlerweile verdienten Führung einköpfte. Quasi mit dem Pausenpfiff konnte erneut Lucas Köhler nach einer Ecke seine Kopfballstärke unter Beweis stellen. Wuchtig und mit der Unterkante der Latte im Bunde, konnte der Münchberger auf 2:0 erhöhen. Ohne die Partie wieder frei zu geben, ging es in die Pause.
Im Laufduell musste sich Michael Söllner (li.) auch gegen Rene Zeltner (re.) beweisen.
Maik Schneider
Nach dem Wechsel legte sich das Spiel zunächst auf den Bereich zwischenbeiden Strafräumen fest. Viele Zweikämpfe ließen auch nur wenig Spielfluss zu. Dennoch sah man einen Gast aus Woffenbach, der sich noch lange nicht geschlagen geben wollte. Zehn Minuten nach dem Seitenwechsel brachte Markus Bächer mit Stefan Stumpf einen frischen Offensvspieler. Der fügte sich gleich stark ein und konnte nach einem Freistoß stark den Ball im BSC-Strafraum behaupten. Mit einem wuchtigen Rechtsschuss sorgte er nicht nur für seinen ersten Treffer in der Landesliga, sondern auch für eine kleine Vorentscheidung in der Partie. Als nur drei Zeigerumdrehungen später erneut Lucas Köhler nach feinem Zuspiel von Thorsten "Toto" Lang frei auf Woffenbachs Torwart Christopher Blank zulief, behielt der Münchberger die Nerven und machte cool den Deckel auf die Partie. Die Gastgeber wechselten eine viertel Stunde vor dem Ende gleich dreifach und brachten mit Fabian Rauh, Pascal Spindler und Sebastian Szewzyk noch einmal frische Kräfte aufs Feld. Auch Woffenbachs Trainer Daniel Wastl reagierte noch einmal und sorgte bei Davorin Raspudic noch einmal für etwas Spielpraxis. Sebastian Szewzyk fügte sich nun gleich mit einem Foul in der nähe des eigenen Strafraums ein, was wiederum für BSC-Stürmer Rene Zeltner die Chance für einen Treffer darstellte. Doch schon wie im ersten Durchgang, hatte der Woffenbach kein Glück mit dem Aluminium. Kurz darauf ertönte ein etwas aggressiverer Pfiff des Unparteiischen Martin Götz, der nach einem Handspiel im Münchberger Strafraum auf Elfmeter entschied. Wieder nahm sich Rene Zeltner die Kugel, doch diesmal sollte der Ball im Netz landen. Mit einem verzögerten Anlauf schickte der BSC-Stürmer Mario Möschwitzer in die falsche Ecke und sorgte mit seinem dritten Saisontor für etwas Ergebniskosmetik. Kurz vor dem Ende hatte Abwehrchef Julian Ott nach einer Ecke noch einmal die Chance, den Vier-Tore-Vorsprung wieder her zu stellen, doch sein Kopfball ging am kurzen Pfosten vorbei. Dann war ohne viel Nachspielzeit Schluss in Münchberg.
Münchbergs Mittelfeldmotor Timo Frank (blau) war bei Matthias König (rot) in Dauerbewachung.
Maik Schneider
Nach nun drei Siegen in Serie klopfen die Bächer-Schützlinge noch einmal beim direkten Klassenerhalt an. Dazu müssen die Münchberger aber die Partie am kommenden Samstag in Schwaig gewinnen. "Wir werden unsere Hausaufgaben und danach schauen, was die anderen machen", weiß Münchbergs Übungsleiter das er die Schützenhilfe des Tabellenführers aus Selb benötigt. Denn selbst mit einem Sieg sei man aus eigener Kraft nicht am rettenden Ufer. Vor der Partie hat der SC Großschwarzenlohe nämlich zwei Zähler Vorsprung. Den direkten Vergleich verloren die Eintrachtler auch deutlich, sodass nur ein Sieg der Kickers Selb zum direkten Klassenerhalt reichen würde.
Der BSC Woffenbach um Trainer Daniel Wastl zeigte eine ordentliche Partie in Münchberg, haderte aber wieder einmal der Chancenauswertung. "Wir machen das bis vor dem Tor eigentlich auch gut, nur spielen wir unsere Angriffe nicht sauber zu Ende", so der Übungsleiter der Gäste nach der Partie. Für den BSC geht es im letzten Landesliga-Heimspiel gegen den FSV Erlangen Bruck noch einmal darum, sich mit Anstand aus der Liga zu verabschieden. Vielleicht gelingt den Wastl-Schützlinge ja auch der Coup und ein Sieg zur Verabschiedung. Zu wünschen wäre es dem sympathischen Verein aus der Oberpfalz.
Spielbericht eingestellt am 14.05.2022 21:16 Uhr