Von Harry Hirsch
Die Niederlage ist doppelt bitter: Der FC Eintracht verliert nicht nur eine gute Ausgangslage im Abstiegskampf in der Fußball-Landesliga, sondern auch das gute Gefühl, den Klassenerhalt über die Heimstärke zu schaffen.
Der FC Eintracht Münchberg scheint einen Heimkomplex zu haben. Die Münchberger verloren am Samstag auch ihr drittes Heimspiel in der Qualifikationsrunde der Fußball-Landesliga Nordost und verpassten damit die Chance, die Relegationsplätze zu verlassen. Durch diese bittere Heimniederlage gegen einen direkten Konkurrenten rutschen die Bächer-Schützlinge wieder in größere Abstiegsgefahr. Die Gäste vom SV Schwaig gewannen auch in dieser Höhe verdient. Sie hatten in dem dreifachen Torschützen Fabian Waldmann und Spielgestalter Markus Bauer die überragenden Akteure auf dem Platz, die die Hausherren während der gesamten Spielzeit nicht in den Griff bekamen.
Der FCE bot dabei eine schwache Vorstellung und konnten während der 90 Minuten kaum Torchancen erarbeiten. Nach dem 1:2-Treffer (64. ließen sie die Köpfe hängen und ergaben sich ihrem Schicksal. Trainer Markus Bächer war nach Spielende sichtlich enttäuscht: „Es ist einfach unerklärlich, wie wir unsere Spiele in der Abstiegsrunde bestreiten und uns alles selber kaputt machen. Drei Heimspiele und kein Punkt sprechen Bände.“ Dabei wollten die Münchberger nach dem wichtigen 1:0-Auswärtssieg beim BSC Woffenbach zuhause nachlegen und sich eine gute Ausgangsposition im Abstiegskampf verschaffen.
Die Schwaiger begannen selbstbewusster und kamen immer wieder gefährlich über die Außen in die Schnittstellen der Münchberger Abwehr. Auffällig dabei Fabian Waldmann, der sich clever zwischen den Innenverteidigern bewegte und meistens von Markus Bauer geschickt in Szene gesetzt wurde. Schon früh war der Stürmer das erste Mal durchgebrochen und ließ Torwart Mario Möschwitzer mit einem Schuss ins lange Eck keine Abwehrmöglichkeit – 0:1 (8.). Mit ihrer ersten Torchancen gelang dem FCE der Ausgleich. Nach einem langen Ball war Timo Frank plötzlich frei, umkurvte den Gästekeeper Oliver Haßler und vollstreckte zum 1:1. Dieser Treffer stellte den bisherigen Spielverlauf auf den Kopf. Bis zur Pause entwickelte sich ein offener Schlagabtausch mit den besseren Möglichkeiten für den SVS. Markus Bauer traf nur den Pfosten und nach einer Ecke brannte es lichterloh im Münchberger Strafraum.
Nach der Pause kamen die Gastgeber besser ins Spiel und drängten die Schwaiger in ihre Hälfte, aber ohne größere Torchancen zu erspielen. Mit der ersten nennenswerten Aktion in der zweiten Halbzeit gingen die Gäste wieder in Führung. Nach einer Hereingabe verlängerte Markus Bauer den Ball ins Tor. Dieses Tor lähmte die Heimelf, als würde ihr jemand den Stecker gezogen haben. Es war keim Aufbäumen mehr zu erkennen, sodass die Schwaiger zu einem ungefährdeten 4:1-Sieg in der Schlussphase kamen. Fabian Waldmann erzielte noch weitere zwei Treffer. Zunächst wurde er freigespielt und traf per Außenrist an Möschwitzer vorbei erneut ins lange Eck. Dann konnte Constantin Zylka ungehindert über das ganze Spielfeld laufen und bediente den Torjäger in der Mitte, der mühelos einschieben konnte zum Endstand.
Gästetrainer Martin Schmaußer sprach von einen verdienten Sieg: „Wir haben gut begonnen. Der Ausgleich fiel dann aus heiterem Himmel. Danach hätte das Spiel auch kippen können. Entscheidend war das zweite Tor in einer Drangperiode der Münchberger. Das hat ihnen den Willen gebrochen und wir konnten unsere weiteren Chancen eiskalt nutzen.“ Für die Münchberger wird jetzt der Druck wieder größer, nächsten Freitag auswärts in Großschwarzenlohe gewinnen zu müssen.
Spielbericht eingestellt am 30.04.2022 10:48 Uhr