Nichts zum Lachen hatte Schwaigs Trainer Martin Schmaußer vor dem Kellerduell gegen Weißenburg, denn seine Mannschaft ging am Zahnfleisch. “Wir werden alles in die Waagschale werfen und alles versuchen”, sagte der Übungsleiter, der allerdings fast auf eine komplette Mannschaft verzichten musste. Dementsprechend stand ein zusammengewürfelter Haufen auf dem Feld, der wohl nie mehr in dieser Konstellation spielen wird. Trotzdem wäre ein Sieg oder ein Punkt wichtig gewesen, um in der Abstiegsrunde bessere Karten zu haben. Immerhin konnte Sebastian Riese mitwirken, der eine Prüfung in der Uni doch noch rechtzeitig verschieben konnte.
Mit der Hacke klärt Lukas Siol gegen Fabian Waldmann.
Sebastian Baumann
Es entwickelte sich von Beginn an ein zähes Kellerduell, in dem die Gäste zwar den spielerisch besseren Eindruck machte, aber auch oft den Ball einfach schlampig nach vorne spielte. Deswegen gab es auch kaum Torraumszenen. Die Hausherren spielten viele lange Bälle, die Kapitän Fabian Waldmann halten sollte. Das gelang dem Offensivmann zwar in einigen Szenen, danach war aber oft Feierabend und dem nächsten Mitspieler versprang eben der Ball. Den ersten Abschluss des Spiels hatte ebenso der Schwaiger Spielführer, als er aus knapp 20 Metern abzog, der Ball aber zur Ecke geblockt werden konnte. Danach wurden auch die Gäste zwingender. Nach einem Freistoß auf Höhe der Eckfahne kam ein Weißenburger aus Nahdistanz an den Ball und köpfte wuchtig über die Latte. Kurz danach legte Leon Schleußinger den Ball zu einem Freistoß zurecht, aber den Strahl aus 22 Metern fischte Oliver Hassler aus dem Winkel. Knappe zehn Minuten später war der tüchtige Schlussmann der Hausherren aber geschlagen, als Daniel Hofrichter mit seinem ersten Saisontreffer aus der Distanz genau ins rechte untere Eck traf. Es sollte noch besser kommen für die Gäste, denn als Schwaig den Ball nicht richtig klärte, scheiterte ein Weißenburger am Keeper, den Nachschuss bugsierte Robin Renner in die Maschen. Schwaig hatte auch zwei gute Möglichkeiten, aber einmal dauerte es bei Christoph Weber nach einer Ecke zu lange und beim anderen Mal spitzelte Keeper Uhl Fabian Waldmann den Ball weg, bevor sich der Stürmer drehen konnte.
Wie so oft rennt sich Fabian Waldmann fest, dieses Mal gegen Marco Jäger.
Sebastian Baumann
Mutig begannen die Hausherren nach der Pause, Weißenburg schien sich dabei auch ein wenig auf dem Vorsprung auszuruhen. Diese Passivität hätten die Hausherren fast bestraft, denn nach einem eigenen Standard wurden die Gäste ausgekontert. Nico Fleischmann legte sich den Ball aber im entscheidenden Moment zu weit vor, sodass der Keeper klären konnte. Fünf Minuten später konterte Weißenburg und hatte Pech, weil wieder Oliver Hassler glänzend gegen Jonas Ochsenkiel retten konnte. Jetzt ging es hin und her. Erst wurde ein Schuss von Djaiz gerade noch zur Ecke abgefälscht, dann setzte Maik Wnendt einen Schuss nach einem sehr schön ausgespielten Konter knapp links vorbei. Schwaig schien gefallen an Offensivaktionen gefunden zu haben, denn immer wieder wurde es gefährlich vor dem Gästekasten. Nico Fleischmann bediente von der rechten Seite Fabian Waldmann, dessen Drehschuss noch geblockt wurde, danach zog Phillip Thieme ab, schoss aber viel zu zentral. Auf der Gegenseite hätte allerdings der eingewechselte Benedict Auernhammer alles klarmachen müssen. Erst umspielte der Stürmer den Keeper, dann brachte es Auernhammer aber nicht mehr fertig die Kugel aus kurzer Distanz ins Tor zu drücken. Fünf Minuten später hatte Schwaig wieder eine Möglichkeit: Dieses Mal krachte der satte Schuss von der linken Strafraumkante von Nico Fleischmann nur an den rechten Innenpfosten. Von Weißenburg kam nur noch in den Schlussminuten etwas. Ferat Nitaj setzte erst einen Freistoß ans linke Lattenkreuz, kurz danach ging der Spieler ins Dribbling, tankte sich gegen mehrere Gegenspieler durch und fand doch seinen Meister in Oliver Hassler.
So kurios es klingt: Die Niederlage gegen den TSV Weißenburg könnte dem SV Schwaig zwei Punkte mehr in der Abstiegsrunde einbringen. Gewinnen nämlich die 1860er ihr Spiel am kommenden Wochenende gegen den SC Großschwarzenlohe, dann wäre der Neuling auf einmal in der Aufstiegsrunde und Schwaig könnte die Punkte aus dem Sieg gegen Großschwarzenlohe mitnehmen. "Deswegen drücke ich natürlich kommende Woche die Daumen für Weißenburg", sagte dementsprechend nach dem Spiel auch Schwaigs Trainer Martin Schmaußer.
Spielbericht eingestellt am 13.11.2021 18:21 Uhr