Die Mitterteicher gewannen am letzten Spieltag überraschend deutlich gegen den ASV Vach, als man die Mittelfranken mit sechs Gegentreffern nach Hause schickte. Selbstvertrauen war im Derby gegen die Selber also durchaus vorhanden. Die Kickers hingegen hatten turbulente Zeiten hinter sich. Nach zahlreichen Corona-Infektionen standen mehrere Akteure auf dem Platz, die sich erst wieder aus der Quarantäne zurückmeldeten. Außerdem fehlten mit Tonka, Rupprecht, Rehak, Bösel, Özkan und weiteren Akteuren zahlreiche Spieler auf dem Spielberichtsbogen der Kickers.
Daniel Lauterbach (mi.) behauptet die Kugel vor Christoph Peschek (re.).
Thomas Schrems
Die Gäste versuchten bereits in den ersten Minuten weiter Sicherheit in ihr Spiel zu bekommen und ließen den Ball auf dem schwierig zu bespielenden Rasen durch die eigenen Reihen laufen. Bei Ballverlusten war die Nedbaly-Elf drauf und dran sich das Leder direkt wieder zu holen und attackierten die Hausherren bis zum gegnerischen Strafraum. So kam es vor, dass auch Torhüter Lang den ein oder anderen Akteur zum Tänzchen aufforderte. Torchancen blieben in den Anfangsminuten jedoch äußerste Mangelware, denn die beiden Strafräume blieben nahezu Sperrgebiet für die gegnerischen Angreifer. Mitterteich hatte auch im Anschluss weiterhin die optische Überlegenheit, konnte sich jedoch bis auf einen Schuss aus der Distanz von Rückkehrer Mauricio Göhlert nicht entscheidend in Szene setzen. Gefährlicher wurde es dabei auf der Gegenseite, die nach einer Ecke und aus dem Gewühl heraus beinahe den Führungstreffer hätten markieren können. Das Leder trudelte jedoch in die Arme von Mert Selvi im Mitterteicher Kasten. Dies war so etwas wie ein Weckruf für die Schnurrer-Elf, die nun etwas mehr die Initiative übernahm und versuchte die Mitterteicher in der Defensive zu beschäftigen. Es sollte jedoch bei Versuchen bleiben, denn bis zum Halbzeittee ergaben sich auf beiden Seiten keine nennenswerten Torchancen mehr.
Eduard Root (re.) gewinnt das Kopfballduell gegen Bastian Strehl (mi.).
Thomas Schrems
Im zweiten Abschnitt hatten zunächst die Selber etwas mehr von der Partie und waren nun vermehrt in der Offensive zu finden. Es blieb aber wie schon im ersten Abschnitt vieles Stückwerk und zahlreiche Abspielfehler prägten das Bild. Dies lag aber auch daran, weil sich die Kontrahenten im Mittelfeld keinen Zentimeter Raum gönnten und sofort Druck auf den ballführenden Spieler ausübten. Maximilian Christl konnte sich nach knapp einer Stunde einmal mit einem sehenswerten Solo gegen mehrere Mitterteicher Akteure durchsetzen und aus der Drehung Torhüter Selvi prüfen. Der Mitterteicher Schlussmann hatte jedoch kaum Probleme mit dem zentral abgegebenen Schuss. Nur vier Minuten später durfte der Selber Anhang dann jedoch jubeln - und da machten es die Oberpfälzer der Heimelf viel zu einfach. Winter mit einer präzisen Freistoßflanke in den Sechzehner und Martin Damrot darf aus knapp acht Metern völlig freistehend zur Führung für die Oberfranken einköpfen. Im Anschluss ein weiterer Nackenschlag für die Mitterteicher. Sebastian Bilz versuchte bei einem Abpraller den Ball im Tor unterzubringen und stieß unglücklich mit Torhüter Lang zusammen. Für den ansonsten gut leitenden Unparteiischen war dies jedoch genug, um den bereits verwarnten Mittelfeldakteur vorzeitig in die Kabine zu schicken - eine äußerst harte Entscheidung. Mitterteich gab sich jedoch nicht auf und musste nun die Defensive etwas lockern. Dabei verpassten es die Hausherren mehrmals bei aussichtsreichen Gelegenheiten den Deckel auf die Partie zu machen. So schlug wenige Minuten vor Schluss die Stunde des ansonsten so leidgeprüften Manuel Dürbeck, der seit dem Auftaktsieg nur noch wenige Spiele absolvieren konnte. Thomas Wildenauer köpfte nach einer Flanke an den Querbalken und im Anschluss warf sich Manuel Dürbeck mit allem was er hat in den Ball und drückt die Kugel zum umjubelten 1:1-Ausgleich über die Torlinie.
Rückkehrer Mauricio Göhlert (li.) sorgte wieder für mehr Stabilität im Spiel der Mitterteicher.
Thomas Schrems
Die Mitterteicher dürften am Ende mit diesem Punkt ganz gut leben können, denn sie dürften mit einem deutlichen besseren Gefühl in die Winterpause gehen, als nach vor Wochen. Nach dem Winter wartet jedoch noch eine knüppelhart Abstiegsrunde auf die Mannschaft von Frantisek Nedbaly. Bei den Kickers hingegen gibt es zahlreiche Gerüchte über mögliche Abgänge, aber man geht ohnehin mit einem dicken Polster in die Abstiegsrunde.
Spielbericht eingestellt am 20.11.2021 20:43 Uhr