Es war ein Spiel, mit der die Kontrahenten viel Hoffnung verbanden, die Trendwende geschafft zu haben. Denn sowohl der gastgebende TSV Neudrossenfeld als auch die Gäste mussten eine Durststrecke überwinden, um am letzten Spieltag einen Dreier einzufahren. Dabei gelang der Taschner-Elf beim 5:0-Sieg gegen Röslau ein regelrechter Befreiungsschlag. Allerdings gab TSV-Spielleiter Thorsten Schirmer noch keine Entwarnung. „Wir dürfen nicht wie im Hinspiel denken, wir könnten mit Schönspielerei auch nur einen Blumentopf gewinnen. Münchberg hat gezeigt, dass sie in dieser Liga mithalten können. Das muss muss Warnung genug sein. Wir müssen wie am Freitag das gleiche Gesicht zeigen, wie gegen Röslau.“ Allerdings fehlten neben dem Langzeitverletzten Richard Schneider auch der Fernreisende Finn Habel und Lukas Schelenz, hinter dem lange ein Fragezeichen stand, nahm zunächst auf der Bank Platz. Gästecoach Markus Bächer hatte sich indessen seinen Matchplan zurechtgelegt. „Wir müssen von Anfang an dagegen halten. Je länger wir das 0:0 halten, desto mehr Konterchancen bekommen wir.“ Neben dem inzwischen operierten Dennis Pajonk fehlten bei seiner Elf die verletzten Andre Keilwerth, Pascal Spindler und Julian Schrepfer sowie der verhinderte Noah Nürnberger. Rotsünder Harald Fleischer war zwar wieder frei, weilte aber bei einer Hochzeit. Und Abwehrstratege Ott wurde wegen muskulärer Probleme geschont.
Eintracht-Neuzugang Michael Söllner schiebt an.
Hans Wunder
Die Gastgeber begannen stürmisch und nach einem Ballverlust der Gäste in der ersten Minute zog Stefan Kolb aus 17 Metern gleich einmal ab, traf das Leder aber nicht richtig, so dass Mario Möschwitzer mühelos aufnehmen konnte. Zusammen mit dem wuchtigen Stürmerkollegen Gregor von Westphal, der bei seinem Kopfballtor im Abseits stand, heizten der frühere Altstädter der Münchberg Hintermannschaft ordentlich ein. Bei einem Rückzieher von Kolb (9.) kratzte Sebastian Strössner die Kugel für seinen bereits geschlagenen Torhüter gerade noch von der Linie. Aber nach einer Viertelstunde war der TSV-Elan plötzlich erlahmt. Die Bächer-Elf kreuzte nach einem Freistoß erstmals gefährlich vor Torwart Tobias Grüner auf, doch der aufgerückte Christian Schuberth (23.) brachte nicht genug Druck hinter dem Ball. Wenig später lag sogar die Eintracht-Führung in der Luft. Goalgetter Lucas Köhler zog aus zehn Metern relativ unbedrängt ab, doch der Neudrossenfelder Keeper war mit Fußabwehr (28.) zur Stelle. Das tat den Gästen gut, die danach sogar die Pertie kontrollierte und das Geschehen meist in die einheimische Hälfte verlagerte. Umso überraschender dann die Führung der Taschner-Schützlinge. Nach einem schnell ausgeführten Freistoß kreuzte Bas Peeters plötzlich alleine vor Mario Möschwitzer aus. Der Eintracht-Keeper drängte den Stürmer zwar nach außen, aber der behielt die Übersicht und bediente Mario Hermsdörfer in der Mitte, der keine Mühe hatte, aus fünf Metern zum 1:0 (44.) zu vollstrecken. Eine diesem Zeitpunkt zumindest überraschende Pausenführung.
Die TSV-Führung: Bas Peeters (re.) setzt sich gegen Christian Schuberth durch.
Hans Wunder
Nach dem Seitenwechsel wollten die Gastgeber nichts dem Zufall überlassen. Gleich in den ersten Minuten schnürten sie die Bächer-Elf ein und hatte durch Stefan Kolb gleich eine dicke Möglichkeit, als der Heber das Tordreieck knapp verfehlte. Aber der Aufsteiger überstand die Druckphase und schlugen nun eiskalt zurück. Lucas Köhler setzte sich nach einem ebenfalls schnell ausgeführten Freistoß auf der rechten Seite durch und bediente seinen Bruder Jonas, der zwei Verteidiger schlecht aussehen ließ und das Spielgerät in Torjägermanier zum 1:1 (55.) unter die Latte drosch. Der Defensivmann hatte sich bereits im Hinspiel mit seinem Hammer zum Schreckgespenst der Neudrossenfeld entwickelt. Die antworteten mit wütenden Angriffen und drängten auf die erneute Führung. Doch Manuel Hermsdörfer traf nur den Pfosten (61.), Bas Peeters setzte seinen Kopfball zu hoch an (67.) und Nico Böhmer (78.) verzog freistehend. Allerdings war es nicht so, dass Münchberg nicht auch am Sieg schnupperte. Aber sowohl der eingewechselte Matteo Kolb, der kurz hinter der Mittellinie abzog (69.), als auch Lucas Köhler, der den Alleingang (80.) scheute, wählten die falsche Option. Am Ende liefen die Gäste sogar noch in einen Konter. Neudrossenfeld eroberte sich kurz vor Ende der regulären Spielzeit den Ball am eigenen Strafraum, Stefan Kolb betätigte sich als Flügelflitzer und Joker Mikel Seiter vollstreckte den Rückpass zum 2:1 (89.), als hätte er nie etwas anderes gemacht. Nico Böhmer hätte zwar bei seinem Pfostenschuss seinen Kollegen noch unnötige Aufregung ersparen können, doch am Heimsieg änderte das nichts.
Mikel Seiter (in grün) wird gedoppelt, Michael Söllner übernimmt die Kugel.
Hans Wunder
Der Kampf um Platz 4 nimmt immer mehr Fahrt auf. Mit dem Sieg ist Neudrossenfeld wieder im Rennen und strebt in Vach den ersten Auswärtsdreier an. "Fast nicht zu glauben, dass wir das bisher noch nicht geschafft haben", schüttelt Trainer Taschner verwundert den Kopf. Dagegen ist für die Eintracht ein Sieg gegen Erlangen-Bruck fast schon Pflicht, wenn man in Sachen Aufstiegsrunde weiter mitmischen möchte.
Spielbericht eingestellt am 24.09.2021 23:33 Uhr