Von Ulrich Engel
Nur 48 Stunden nach der Partie gegen den TSV Großbardorf musste der VfL Frohnlach am Ostermontag erneut um wichtige Bayernligapunkte kämpfen. Und anders als am Ostersamstag konnten die Frohnlacher im Derby gegen die SpVgg Bayreuth den Platz als Sieger verlassen. Mit einem ohne Einschränkungen verdienten 2:1 (1:0) sicherten sich die Schützlinge von Chef-Trainer Thomas Hüttl drei weitere Zähler im Kampf um den Verbleib in der höchsten bayerischen Amateurliga. Nur in der Schlussphase kam noch etwas Hektik auf, und die Platzherren gerieten noch etwas ins Straucheln. Die meiste Zeit davor, vor allem aber die erste Halbzeit, gehörte ganz klar dem VfL, der durch seine mannschaftliche Geschlossenheit und sein großes Engagement diesmal sicherlich auch die Zuschauer auf der ganzen Linie überzeugen konnte.
Immer noch ohne Bastian Rank, dafür aber mit einigen Umstellungen gegenüber dem Samstagsspiel, orientierte sich der VfL von Beginn an nach vorne uns erwischte einen Auftakt nach Maß. Der neu in die Startelf gekommene Eric Heinze brachte den VfL nach fünf Minuten mit 1:0 in Führung. Aus zehn Metern und halbrechter Position ließ er Gäste-Keeper Florian Schürenberg mit seinem platzierten Schuss ins lange Eck keine Abwehrchance. Die Vorarbeit hatten Sinan Bulat und Thomas Karg geleistet. Karg, der sich nach Monaten und endlich überstandener Verletzung wieder im eigenen Stadion zeigen konnte, war bis zu seiner Auswechslung eine ständige Belebung für die Frohnlacher Offensive.
Beim VfL passte in der Folgezeit die Körpersprache besser als zwei Tage zuvor. Der Wille war bei den Einheimischen deutlich spürbar, und die Gäste taten sich schwer, zu ihrem Spiel zu finden. Ein paar Standards sorgten für Aufmerksamkeit in der VfL-Abwehr, mehr aber auch nicht. Ein Schussversuch von Michael Riester nach 16 Minuten war für längere Zeit die einzig nennenswerte Toraktion für die Gäste. Der VfL war da wesentlich gefährlicher und hatte durch René Schubart nach Zuspiel von Tobias Eichhorn eine gute Möglichkeit zum zweiten Treffer. Da waren bereits 28 Minuten gespielt. Und das war nicht die einzige Situation, die den Bayreuthern Probleme machte. Der VfL kontrollierte weitestgehend das Geschehen, und die Gäste leisteten sich den einen oder anderen Fehlpass, den die Platzherren dankend annahmen. Eichhorn scheiterte nach Vorarbeit von André Zapf am aufmerksamen Torwart Schürenberg (38.). Kurz vorher versuchte es Schubart, und auch da war der Bayreuther Schlussmann auf dem Posten. Drei Minuten vor dem Seitenwechsel ergab sich für Thomas Karg die Riesenmöglichkeit zum 2:0. Nach einer Ecke kam er aus relativ kurzer Distanz zum Schuss, aber Schürenberg parierte mit einem tollen Reflex. Dann war es Bulat, der nach einem Angriff von Karg über links nur um Zentimeter den Ball am zweiten Pfosten verpasste. Routinier Ingo Walther, bester Akteur bei den Gästen, versuchte es mit dem Halbzeitpfiff vergeblich aus der Distanz, doch dann war die hochverdiente Halbzeitführung für den VfL perfekt.
Nach der Pause ging es zunächst mit dem gleichen Personal weiter, und um ein Haar hätte Karg nach einem Freistoß von der rechten Seite die Frohnlacher Führung ausgebaut, doch er wurde von dem zuvor abgefälschten Ball wohl überrascht. Jedenfalls konnte er diese Möglichkeit nicht zum Abschluss nutzen. Bayreuth wurde nach und nach stärker. Frohnlach geriet nun öfters unter Druck und wurde in die eigene Spielhälfte zurück gedrängt. Jedoch war das, was der VfL im Spiel nach vorne anzubieten hatte, von einer eindeutig besseren Qualität. Ein Treffer von Karg nach 55 Minuten wurde wegen einer Abseitsstellung nicht gegeben.
Eine Stunde war mittlerweile vergangen, und die Gäste forderten die Frohnlacher immer wieder heraus. Und manch einer der Zuschauer sah sich schon an das Spiel vom Samstag erinnert und entsprechend engagiert ging es auch außerhalb des Platzes zu. Der VfL spürte den Druck, den die Gäste entwickelten und spürte auch, dass es schwer werden könnte, die massive Abwehr der Altstadt zu bezwingen. Immer wieder setzte sich Bayreuths Ingo Walther in Szene, der gleichzeitig überall zu sein schien und unermüdlich für sein Team ackerte.
Doch Bayreuth war in dieser Phase auch anfällig, und nach 78 Minuten machten sich beim VfL die in der 66. und 75. Minute vollzogenen Spielerwechsel bezahlt. Nach Vorarbeit von Manuel Fiori erzielte Gökhan Yetkin das umjubelte 2:0. Ein paar Minuten später hätte Yetkin die endgültige Entscheidung herbeiführen können, doch nach einem Sololauf durch die gesamte Spielhälfte der Gäste fehlte es wohl an der entscheiden Konzentration, um auch Torwart Schürenberg ein zweites Mal zu bezwingen. Dafür gelang den Gästen wenig später der Anschlusstreffer, dem allerdings eine Abseitsstellung und ein Handspiel vorausgingen. Der Schiedsrichter-Assistent hatte offenbar die Fahne oben, aber Schiedsrichter Michael Emmer, der bis dahin fehlerfrei gearbeitet hatte, erkannte auf Tor, und es stand auf einmal nur noch 2:1 aus Sicht des VfL. Michael Pfann hatte nach einer Aktion über links vom zweiten Pfosten aus gegen die Laufrichtung von Alexander Weber die SpVgg wieder herangebracht. Doch letztlich kam der Anschlusstreffer zu spät. Frohnlach blieb Herr im eigenen Haus und konnte über ein gutes Spiel mit einer guten Leistung und über einen verdienten Heimsieg jubeln.
Spielbericht eingestellt am 07.04.2010 08:24 Uhr