Von Andreas Bär
Gegen den einstigen Lieblingsgegner FC Ismaning kassierte die zuletzt viermal in Folge punktende SpVgg Bayreuth eine 0:3-Niederlage und muss daher vor einem spielfreien Wochenende den Blick nach unten richten.
Eigentlich war es der Plan von Klaus Scheer, dem Spiel seinen Stempel aufzudrücken. Aus diesem Vorhaben wurde nur 17 Minuten etwas. Tief stehend und dennoch passabel nach vorne drängend, stellten sich die Altstädter den schon bei der Niederlage in Unterhaching enorm spielstark auftretenden Ismaningern entgegen. Die allerdings legten noch eine Schippe drauf. Ismaninger Insider, die in Unterhaching eine der stärksten Leistungen der letzten Jahre gesehen haben wollen, sprachen nach dem Spiel davon, „dass dieses Spiel noch einen Tick stärker war". Ismanings neuer Chefanweiser Frank Schmöller wollte da verständlicherweise den Ball flach halten und kommentierte schmunzelnd: „Ich will die Latte nicht zu hoch hängen, aber wir waren heute nur bei 99 Prozent unseres Leistungsvermögens.“
Eine fast schon beängstigende Ansage. Allerdings eine, die glaubhaft erscheint. Schließlich präsentierte sich seine Elf als homogene Einheit: Ein Ruhe ausstrahlender Markus Aigner im Tor, eine allzeit präsente Viererkette, ein spielstarkes Mittelfeld um den überragenden Bernd Häfele und ein stets ideenreicher Drei-Mann-Sturm, der fast immer gefährlich wirkte. Und dazu ein Gegner, der nach zwei kräfteraubenden Oberfrankenderbys bei subtropischen Temperaturen von Beginn an nicht ins Spiel kam und seine Stärke der mannschaftlichen Geschlossenheit und das dazugehörige kämpferische Moment nur selten in die Waagschale werfen konnte.
„Mit acht Ausfällen kannst du kein Spiel gewinnen“ zog Altstadt-Trainer Klaus Scheer nach Schlusspfiff ein schonungsloses Fazit. Der erste Aufreger resultierte aus einem Freistoß, den Bachinger aus zentraler Position unhaltbar einnetzte. Ein Weckruf für beide Mannschaften. Der überragende Häfele hatte Pech, als Bayreuths Keeper Hassler seinen Schuss an die Latte lenkte (19.). Die Altstädter kamen zurück ins Spiel. Bis zum zweiten Treffer hatten die Gelb-Schwarzen mehr vom Spiel, Eckerts Kopfball nach Goss' Freistoß strich knapp am langen Pfosten vorbei (22.), Keeper Hassler rückte weitere Male in den Blickpunkt: Negeles Schuss (30.) parierte er, Wolfs 20-Meter-Knaller lenkte er zur Ecke (33.). Im Gegenzug die dickste Altstädter Möglichkeit – einmal mehr aus einem ruhenden Ball resultierend.
Bei Florian Jakls 25-Meter-Freistoß stand der Pfosten Pate für den geschlagenen Keeper Markus Aigner. Das Glücksmoment lag einmal mehr auf Ismaninger Seite. „Wir haben die Tore zum richtigen Zeitpunkt gemacht“ attestierte FC-Coach Schmöller. Wie wahr. Unerbittlich und im Stile einer Spitzenmannschaft schlugen die Oberbayern zu: Einen blitzsauberen Angriff über Wolf und Stijepic, der Wurster düpierte und auf den langen Pfosten flankte, schloss „Joey“ Häfele ab, nur vier Minuten nach dem Pausentee war es Torjäger Stijepic, der die endgültige Entscheidung markierte. Bachinger passte das Leder punktgenau in die Nahtstelle der Viererkette und in den Lauf Stijepics, der alleine vor Hassler auftauchend stilsicher einnetzte. Die Scheer-Elf wehrte sich gegen die das Tempo aus dem Spiel nehmenden Ismaninger tapfer, agierte aber im Mittelfeld zu zaghaft. „Ich bin riesig enttäuscht“ so Scheer, der eine deutliche FC-Hohheit in allen Bereichen mit ansehen musste. „Respekt vor der körperlichen Leistung und dem 90 Minuten gegangenen Tempo“ zollte Schmöller seiner Elf, die zu jeder Zeit Herr der Lage war. Den fälligen vierten Treffer verpasste Sascha Steinacher, der aus spitzem Winkel nach Stijepics Pass am langen Pfosten vorbeizielte.
Für die Altstädter gilt es nun zu warten: Der nächste Ligaauftritt steht erst am 26. August bei der TSG Thannhausen an. Am Mittwoch gastiert der von Frank Pagelsdorf trainierte Al Nasr Sports Club Dubai zu einem Freundschaftsspiel im Hans-Walter-Wild-Stadion.
Spielbericht eingestellt am 16.08.2009 08:55 Uhr