Von Timo Schickler
Drei Minuten Tatendrang: In einer durchschnittlichen Bayernliga-Partie erspielte der FSV Erlangen-Bruck einen Punkt beim 1:1 in Würzburg. Eine Bratwurst oder ein Bier konnte dabei manchem Fan eine Nullnummer bescheren.
Knapp 600 Fans waren bei heißem Wetter geeignet temperiert für eine hitzige Partie zwischen dem abstiegsbedrohten FV aus Würzburg und dem Absteiger-Schreck (4:1 in Schweinfurt) FSV Bruck. Allerdings mussten sich beide Teams satte 70 Minuten warm laufen. Als erstes erreichte die Heimelf Betriebstemperatur, die Würzburger nutzten eine von der Brucker Verteidigung zu kurz geklärte Ecke zum Führungstreffer in der 76. Spielminute: Dominik Hochrein hatte aus acht Metern abgezogen, ließ dem Brucker Torwart keine Abwehrmöglichkeit. Nur zwei Minuten später war der FSV in Person von Arpad Backens zur Stelle, der Brucker Stürmer ließ Gegenspieler Pascal Rausch stehen und versenkte den Ball flach im rechten Toreck zum 1:1. Für den geneigten Fan, der sich in diesen drei Minuten mit Speis und Trank stärken wollte, blieb die Partie so die Nullnummer.
Dabei war schon beim Blick auf die Aufstellung klar, dass der FSV hier durchaus Tore erzielen wollte: Spielgestalter Schaab als Rechtsverteidiger und der gelernte Stürmer Backens vor der Abwehr testete Gerd Klaus womöglich auch Varianten für die kommenden „höheren“ Aufgaben im Pokal, die die Brucker Elf ambitioniert bestreiten will. Die offensive Ausrichtung blieb lang ohne Wirkung, erst in Minute 20 zwang Jochen Strobel Würzburgs Torwart zu einer Parade, als er die scharfe Hereingabe von Patrick Schönfeld auf das Tor schoss. Es folgten weitere Chancen, die beste vergab Matthias Völker, als er bei einem abgewehrten Günther-Schuss nachsetzte.
Die dickste Chance des FV vereitelte Brucks Schlussmann gegen einen scharfen Schuss auch noch spitzerem Winkel (41.). Zu diesem Zeitpunkt hieß Brucks Torwart Felix Hörrlein, da die Nummer eins Tobias Fuchs seit der 28. nicht mehr am Platz stand. Zur Halbzeit war Fuchs mit einer verletzten Hand nach unfairem Zweikampf bereits auf dem Weg in die Klinik. In der zweiten Halbzeit wehrten sich schlussendlich auch die Gastgeber gegen den Abstieg – und den FSV. Spielerisch blieb die Klaus-Truppe freilich überlegen, hätte nach 55 Minuten auch einen Elfmeter sehen müssen, aber die an Wägner gesühnte Tat blieb ohne Folgen. Und auch nach der Drei-Minuten-Torfolge hatte der FSV die bessere Möglichkeit in einem Lattentreffer von Strobel (84.).
Letztendlich blieb es aber beim gerechten Unentschieden im „Sommerkick“, dass den FV sicher nicht cooler auf die Tabelle sehen lässt.
Spielbericht eingestellt am 14.04.2009 16:02 Uhr