Zwei nicht ganz Unbekannte trafen in Runde 1 der Qualifikation Toto-Pokal der Saison 2023/24 aufeinander. Beide Mannschaften trafen bereits in der letztjährigen Toto-Pokal-Runde aufeinander, als die Bardorfer am Ende mit 5:3 siegen konnten. Der Landesligaabsteiger vom TSV Lengfeld, die in der Sommerpause den ein oder anderen Abgang zu verkraften hatten, hatte den Bayernligaabsteiger vom TSV Großbardorf zu Gast. Die Bardorfer mussten ebenfalls einen kleineren Umbruch verkraften, zudem krempelte der neue Coach Mario Schindler das System um, sodass man sicherlich noch einiges ausprobieren wird. Man durfte dennoch gespannt sein auf das Duell der beiden Mannschaften, das um kurz nach 15 Uhr vom Unparteiischen Konstantin Schaab freigegeben wurde.
Der Großbardorfer Neuzugang Fazdel Tahir (li.) verfolgt den ballführenden Lengfelder Burak Bedir.
Alexander Grober
Von Beginn an übernahm der Landesligist aus Großbardorf das Zepter über die Begegnung. Die Mannschaft von Mario Schindler agierte von Beginn an recht druckvoll, konnte aber ihre spielerische Überlegenheit in der ersten Halbzeit aber kaum in zwingende Torraumszenen ummünzen. Dies lag vor allem daran, dass man im letzten Drittel die nötige Genauigkeit vermissen ließ für den entscheidenden Pass. Bereits in den ersten zehn Minuten waren es drei gute Aktionen der Bardorfer, als erst Philipp Aumüller den Einschuss verfehlte (5.). Wenig später erreichte Angreifer Jannik Göller ein Steckpass, doch er scheiterte an Fabian Christof im Lengfelder Tor, der das Leder an den Pfosten lenken konnte und daraufhin ins Aus trudelte. Beim anschließenden Eckball von Jannik Binder stieg Simon Götz am höchsten, der aber das Leder knapp am Gehäuse vorbeinickte. Bis dahin kam von den Lengfeldern nur wenig offensiv. Die Mannschaft von Okan Delihasan probierte es mit einigen langen Bällen aus der Abwehrkette heraus auf die linke Seite, die oftmals zum pfeilschnellen Michaele Mehari geschlagen wurden. Doch er konnte sich nur selten gegen die gut gestaffelte Defensive der Grabfelder durchsetzen. Die Großbardorfer versuchten mit wenigen Kontakten nach vorne zu kommen, als einige Male die flinken Außenbahnspieler in Szene gesetzt wurden, aber die entscheidende Genauigkeit oftmals fehlte. Nach einer knappen halben Stunde hatten die Lengfelder die erste gute Szene des Spiels. Nach einem Freistoß der Hausherren stieg Alex Dan am höchsten, doch er scheiterte am jungen TSV-Schlussmann Fabio Böhm. Auf der anderen Seite hätten dann die Grabfelder sechs Minuten vor der Pause in Führung gehen müssen, als Diego Schwab seinen Mitspieler Jannik Binder im Rückraum in Szene setzen konnte. Er traf allerdings bei seinem Abschluss nur die Unterkante der Latte. Wenig später waren es noch zwei weitere Abschlüsse der Gäste, die in höchster Not geklärt werden konnten. So verpassten es die Schindler-Mannen in Führung zu gehen in Halbzeit Eins, mit dem Pausenpfiff konnte Alex Dan nochmal einen Freistoß von Burak Bedir fast ins Netz verlängern, doch er konnte das Leder nicht entscheidend kontrollieren. So blieb es beim 0:0-Pausenstand. Großbardorf war über weite Strecken dem Würzburger Bezirksligisten überlegen, doch sie konnten das Leder nicht im Tor unterbringen.
Großbardorfs Ben Schulz (re.) auf der Suche nach einer Anspielstation gegen Lengfelds Alex Dan.
Alexander Grober
Auch in der zweiten Halbzeit sollte sich das Bild des ersten Durchgangs fortführen: Die Grabfeld-Gallier hatten insgesamt mehr vom Spiel, ihnen gelang es aber nicht, entscheidend vor das Tor von Fabian Christof zu kommen. Bis zur 56. Minute, als Philipp Aumüller das 0:1 erzielen konnte. In der Entstehung war etwas Glück auch mit dabei, aber das war im Endeffekt egal. Simon Götz drang in den Strafraum ein und konnte sich durchtanken, woraufhin er auf Jannik Göller legte. Dessen Abschluss drückte Philipp Aumüller nochmals über die Linie, als die Gallier endgültig führten. Danach passierte nicht viel, denn die Lengfelder konnten über die Spieldauer nur kaum für zwingende Aktionen sorgen. Aber als dann die letzten 20 Minuten angebrochen waren, wurden die Mannen von Okan Delihasan etwas stärker und zwingender. Ihnen gelang es aber noch nicht, den Grabfelder Abwehrriegel zu knacken. Die Mannen von Mario Schindler standen gut und ließen insgesamt kaum eine wirklich zwingende Torchance der Lengfelder zu. Die Bardorfer hingegen verpassten es auch in dieser Phase, in den Umschaltmomenten für die Entscheidung mit dem 0:2 zu sorgen. Jannik Binder (74.) und Jannik Göller (76.) hatten gute Abschlüsse, die aber zu ungenau waren. Weiter verpasste es Jannik Göller mit zwei guten Abschlüssen (80. und 82.) ebenfalls, den Sack zuzumachen. Besonders seine zweite Chance war ein Hochkaräter, als er das Leder aus kürzester Distanz über das Tor nickte. Und so kam es, wie es kommen musste, als ein Sonntagsschuss der Lengfelder in der 89. Minute das Elfmeterschießen herbeiführen sollte. Nach einer Eckballhereingabe fasste sich Murat Alay ein Herz und schoss das Leder aus etwas mehr wie 20 Metern unhaltbar in den Winkel. Wenig später hatte Cristian Alexandru Dan noch die Chance zum Lucky-Punch zum 2:1 für die Lengfelder, aber das wäre dem Guten etwas zu viel gewesen. Die Bardorfer mussten so nun ins Elfmeterschießen gehen, das man sicherlich bei besserer Chancenverwertung vermeiden hätte können.
Lengfelds Florin Copacian (li.) im Duell mit Großbardorfs Diego Schwab.
Alexander Grober
So war klar, dass beide Mannschaften nun ins Elfmeterschießen gehen müssen, denn beim Toto-Pokal-Wettbewerb wird bewusst die Verlängerung außen vor gelassen.
Großbardorf begann - die ersten drei Schützen jeder Mannschaft konnten jeweils den Elfmeter erfolgreich verwandeln. Danach legte Luca Binder mit dem vierten verwandelten Gästeelfmeter vor, ehe Gabriel Yaman für Lengfeld an Fabio Böhm im Großbardorfer Kasten scheiterte. Wenig später verwandelte Jannik Göller den entscheidenden Elfmeter zum nicht unverdienten 6:4-Sieg beim ersten Pflichtspiel für den neuen Trainer Mario Schindler.
Spielbericht eingestellt am 16.07.2023 22:06 Uhr