Die Favoritenrolle war vor dem Spiel klar vergeben, der Drittligist von den Würzburger Kickers gastierte beim Bayernligisten vom TSV Großbardorf. Doch diese Favoritenrolle erfüllte am Ende die Gästeelf, die aber mehr einen Pflichtsieg ohne Glanz im Grabfeld einfahren konnte. Großbardorf hielt mit seinen Mitteln über weite Strecken dagegen und hielt das Ergebnis durch eine sehr starke Defensivarbeit nur bei drei Gegentreffern.
Duell mit vollem Körpereinsatz um den Ball zwischen dem Gästeakteur Vladimir Nikolov (hi.) und dem heimischen Joker Julius Scheuring.
Alexander Grober
Die Heimelf verschob von der ersten Minute an sehr gut die Ketten und machte die Räume dicht für den favorisierten Drittligisten. Dementsprechend kam wenig für die Gästeelf herum, während die Bardorfer offensiv einige Male für aussichtsreiche Ansätze sorgen konnten. Die erste nennenswerte Chance nutzte die Mannschaft von Andre Brendler direkt, als Tim Strohmenger sich von der Mittellinie beginnend stark über die rechte Seite durchsetzen konnte. Er gab scharf ins Zentrum zum eingelaufenen Sertan Sener, der das Leder über die Linie bugsieren konnte. Doch die Führung hielt nur zwei Minuten, als nach einem Eckball von David Kopacz die Heimelf den Ball nicht klären konnte und Heimkeeper Reichert den Ball nicht zu packen bekam. Saliou Sané stand goldrichtig und schob aus kurzer Distanz zum Ausgleichstreffer ein. Nach einer viertel Stunde schrammte dann ein Gewaltschuss von Dominik Meisel für die Kickers knapp über die Latte. Großbardorf zeigte dennoch eine defensiv eine sehr gute Leistung und ließen zunächst kaum Chancen für die Gäste zu. In der 22. Minuten rutschte aber Kapitän Christian Strohdiek ein, als er das Runde an den Pfosten bugsierte und die Heimelf im Glück war. Natürlich war die Gästeelf spielbestimmend und mit mehr Ballbesitz ausgestattet, doch der TSV Großbardorf hielt mit seinen Mitteln sehr gut dagegen und stand sehr kompakt in den Defensivreihen. Nach 25 Metern schnappte sich Tim Strohmenger im Mittelfeld das Leder und marschierte in den Gästestrafraum, doch sein Schuss war nicht mehr wirklich gefährlich und der FWK-Keeper Marc Richter konnte sicher festhalten. Direkt im Gegenzug brachte David Kopacz nach Hereingabe von Moritz Heinrich den Drittligisten in Führung. Er schlug zwei, drei Haken und ließ die Heimverteidiger gekonnt aussteigen. Daraufhin war sein strammer Schuss nur noch Formsache. Nach 33 Minuten konnte ein Großbardorfer Verteidiger einen Abschluss von Dominik Meisel von der Linie klären, als Keeper Reichert bereits geschlagen war. Wenig später ging ein Abschluss auf der anderen Seite von Tim Strohmenger nur denkbar knapp am Lattenkreuz vorbei. Das Spiel blieb offen, da die Brendler-Elf gute Entlastungsangriffe vorweisen konnten. Viel passierte aber in der restlichen Spielzeit im ersten Durchgang nicht, sodass die Kickers zur Halbzeitpause eine knappe 1:2-Führung vorweisen konnten.
Der Gästekapitän Christian Strohdiek (re.) und der heimische Stürmer Tim Strohmenger schenken sich nichts im Kopfballduell.
Alexander Grober
Direkt nach der Pause übernahmen die Kickers prompt wieder das Spielgeschehen. Nach nur zwei Minuten unterlief Ronny Mangold fast ein Eigentor, als er eine Hereingabe von Louis Breunig an die Oberkante der Latte nickte. In der 51. Minute überraschte der heimische Aktivposten Weiß fast Gästekeeper Richter, als er ihn zu weit vor seinem Tor stehend sah. Er probierte es aus 35 Metern per Heber, doch der Würzburger Keeper machte sich lang und er konnte den Ball gerade noch so entschärfen. Drei Minuten später entschied dann ein Fauxpas von Heimkeeper Reichert die Begegnung, als er einen eigentlich ungefährlichen Freistoß von Moritz Heinrich durch die Hände flutschen ließ und die Kickers mit 1:3 führten. Danach war merklich die Luft raus bei der Heimelf, die dennoch nicht aufsteckte, aber sich kaum mehr offensiv gefährliche Aktionen erarbeiten konnte. Man ließ durch die laufintensive erste Halbzeit deutlich Körner, während die Kickers natürlich weiterhin mit voller Spielkontrolle agieren konnten. Großbardorf versuchte dennoch nochmal alles, um zum Anschlusstreffer zu kommen, doch die Kickers verteidigten sehr gut und ließen die Versuche der Heimelf meist schon im Keim ersticken. In der 70. Minute fand eine gefährliche Hereingabe nach starkem Lauf vom eingewechselten Luca Atzori im Zentrum keinen Abnehmer, ansonsten wäre es wohl brenzlig geworden. Doch mehr Aktionen sahen die 576 Zuschauer in der Bioenergie-Arena seitens der Heimelf nicht. Auf der anderen Seite hatte Joker Ryan Adigo nach 79 Minuten die beste Chance auf 1:4 zu stellen, doch TSV-Schlussmann Reichert parierte klasse per Fußabwehr. In den Schlussminuten rannten die Gäste nochmal an, um den vierten Treffer zu erzielen. Doch die letzte Konsequenz fehlte bei der Elf von Torsten Ziegner, der einen Pflichtsieg am Ende mit seinen Kickers einfahren konnte. Mehr war das nicht, die Heimelf kann mehr stolz auf eine sehr gute Leistung sein, wo am Ende nur Kleinigkeiten und die Würzburger individuelle Klasse den Ausschlag gaben.
Gästeakteur Moritz Heinrich (vo.) wird vom heimischen Xaver Müller im Mittelfeld verfolgt.
Alexander Grober
Spielbericht eingestellt am 19.08.2021 00:41 Uhr