Von bfv.de
Der 1. FC Schweinfurt 05 hat zum ersten Mal in seiner Vereinsgeschichte den Toto-Pokal gewonnen. Die Mannschaft von Gerd Klaus setzte sich in einem intensiven und spannenden Finale gegen mit 1:0 (0:0) gegen den SV Wacker Burghausen durch. Neben der Toto-Pokal-Siegprämie von 5000 Euro dürfen sich die Unterfranken über mindestens 115.000 Euro aus der DFB-Pokal-Vermarktung und einen namhaften Gegner in der 1. Hauptrunde (11. bis 14. August) freuen. Die Auslosung findet am Sonntag, den 11. Juni um 18 Uhr in der ARD-Sportschau statt. Am "Finaltag der Amateure" präsentierte die ARD 20 von 21 Landespokal-Endspielen live in einer großen TV-Konferenz. Der Bayerische Rundfunk (BR) übertrug das Toto-Pokal-Finale zusätzlich in voller Länge als Livestream.
Mann des Tages in der Wacker-Arena war Steffen Krautschneider, der Schweinfurt in der 65. Minute auf die Siegerstraße brachte. Hatten die Hausherren die Partie in der ersten Hälfte noch klar bestimmt, lagen die spielerischen Vorteile und die Mehrzahl der Chancen in Halbzeit zwei auf Seiten der Gäste. "Wir haben die letzten drei bis vier Wochen nur für den Pokal gearbeitet. Es war ein sehr umkämpftes Spiel. Vor allem die zweite Hälfte haben wir sehr ordentlich gespielt und auch verdient gewonnen. Einziges Manko: Wir hätten die Konter noch besser ausspielen und die Führung ausbauen müssen. Schweinfurt kann die Einnahmen gut gebrauchen, um nächstes Jahr eine ordentliche Mannschaft zu stellen. Trotzdem müssen wir Bescheiden bleiben. Ich fahre mit meiner Familie jetzt erstmal nach Hause und lasse die Jungs feiern", freute sich Schweinfurts Trainer Gerd Klaus.
Patrick Mölzl, Chefcoach von Wacker Burghausen, zeigte sich nach dem Schlusspfiff sichtlich enttäuscht: "Das ist für uns natürlich sehr bitter. Wir müssen in der ersten Halbzeit unsere Tore machen. Der Gegentreffer war gut herausgespielt, aber wir müssen davor schon führen. Bei uns in Burghausen findet zurzeit ein Umbruch statt. Wir werden aber auch im nächsten Jahr eine schlagkräftige Mannschaft in die Wettbewerbe schicken. Es muss niemandem Bange sein."
Wacker mit klaren Vorteilen, Schweinfurt setzt auf Konter
In den ersten Minuten beherrschten die Gäste die Partie. Die erste Chance erspielten sich aber die Hausherren. Nach langem Zuspiel in die Spitze verpasste Marius Duhnke allerdings knapp den Ball (4.). Zehn Minuten später kam Wacker nach einem Einwurf erneut gefährlich vor das Schweinfurter Tor. Hama Tsoumou legte ab auf Muhamed Subasic, der aber davon überrascht ins linke Toraus schoss. In der 17. Minute wurde es dann zum ersten Mal im Strafraum der Burghauser brenzlig. Christopher Kracuns Freistoß blieb aber in der Mauer hängen. Den Nachschuss von Marco Janz konnte Wackers Miha Tetickovic problemlos festhalten. Kurz darauf (22.) wurde es laut auf den Rängen. Tsoumou ließ Billick und Janz stehen und lief alleine auf das Tor der Gäste zu. Nur Schweinfurts Torhüter David Paulus konnte der Wacker-Angreifer nicht überwinden. Die Gastgeber drückten nun weiter auf das erste Tor. Christopher Burkhards Freistoß aus gut 20 Metern ging jedoch knapp über die Querlatte (24.). Vier Minuten danach zog Burghausens Kapitän erneut aus der Distanz ab. Paulus stand jedoch sicher. Schweinfurt kam erst in der 38. Minute zur nächsten Chance. Adam Jabiri erkämpfte sich den Ball im Strafraum, schoss nach schneller Drehung aber knapp über den Kasten.
Umgekehrte Kräfteverhältnisse in Halbzeit zwei
Ohne personellen Wechsel kamen die beiden Mannschaften aus der Halbzeitpause. Zunächst unverändert spielte Burghausen druckvoller nach vorne und hatte die erste Chance durch Tsoumou (50.), der den Ball allerdings aus ungünstiger Position über das Tor setzte. In der Folge verlor Wacker aber zunehmend den Faden. Schweinfurt drang nun immer wieder gefährlich in den Strafraum der Gastgeber ein. In der 65. Minute schlug dann Steffen Krautschneider zu. Von der Strafraumgrenze zog der 25-Jährige einfach mal ab, sein flacher Aufsetzer schlug zum 1:0 für die Gäste im linken Eck ein. Danach wurde die Atmosphäre auf dem Spielfeld hitziger. Bundesliga-Schiedsrichter Robert Hartmann behielt aber den Überblick und zeigte Schweinfurts Marius Willisch Gelb. Während Burghausen nach dem Gegentor die Luft ausgegangen zu sein schien, spielte Schweinfurt auf die Entscheidung. Krautschneider versuchte es aus spitzem Winkel, Wackers Schlussmann Tetickovic konnte den Ball jedoch abwehren (79.). In der Schlussphase kamen dann die Gastgeber noch mehrmals vor das gegnerische Tor. Erst verfehlte Tsoumou mit dem Hinterkopf den Kasten (82.), dann kam Duhnke von der rechten Strafraumseite zum Volleyschuss, konnte den Ball aber nicht Richtung Torlinie bringen (86.). Auch die vier Minuten Nachspielzeit konnte Burghausen nicht mehr für sich nutzen. Am Ende sangen die Gäste "Berlin, Berlin, wir fahren nach Berlin".
Spielbericht eingestellt am 25.05.2017 21:51 Uhr