Das Umfeld des Bayernliga-Spitzenteams aus dem Grabfeld wächst also weiter, dem Schulsportplatz fehlt eigentlich nur noch eine Tribüne zur Regionalliga-Tauglichkeit. Das TSV-Team ist auch schon ziemlich stark. So stark zumindest, um den ambitionierten Regionalligisten Schweinfurt 05 wenigstens zu ärgern. 37 Minuten dauerte es im Pokal-Achtelfinale am Dienstag vor der unerwartet großen Kulisse, ehe Aubstadts Keeper Felix Reusch seinen einstigen Teamkollegen Steffen Krautschneider im Strafraum umwuchtete. Adam Jabiri traf per Elfmeter zum 0:1. Und weil Nicolas Görtler gleich nach der Pause und nach einer Görtler-Flanke der nach Rot in der Liga nun gesperrte Jabiri bis zur 49. Minute schnell das 0:2 und das 0:3 nachlegten, stand der Sieger des Abends frühzeitig fest. Oder?
Aubstadts Michael Dellinger kommt nicht an den Ball, weil Schweinfurts Steffen Krautschneider ihn abschirmt.
Michael Horling
Es mag alles ein bisschen verwirrend gewesen sein für den Stadionsprecher, der Görtlers Tor Lukas Billick zusprach und Jabiris Treffer danach dem Mittelfeld-Strategen Marco Haller. Nach dem Abpfiff verkündete er ein 0:5 aus Sicht seiner Elf. Doch die verkaufte sich viel besser: Zwei Mal Julius Benkenstein traf zum 2:3. Was wäre wohl gewesen, wenn dazwischen Martin Thomanns Volleyschuss nicht knapp am Gehäuse vorbei geflogen wäre...? Die Schweinfurter schwammen zwar nicht unbedingt, noch mehr Spannung aber wäre möglich gewesen. Doch gleich nach dem 2:3 bereitete Stefen Krautschneider per Solo das 2:4 vor, Nikola Jelisic musste nur noch ins leere Gehäuse vollenden. Vier Minuten später traf Kevin Fery mit dem Tor des Tages in den Winkel. Der Käse war gegessen, die restlichen verbliebenen der wohl besten Bratwürste der Welt warteten aber noch auf ihre Verzehrer. Und das bei einem nun entschiedenen Match auf dem Rasen...
Aubstadts Keeper und Ex-Schnüdel Felix Reusch beim Abwurf.
Michael Horling
Am Ende hinterließen die Schnüdel noch einen weiteren sehr sympathischen Eindruck: Nach der Pressekonferenz übergab der TSV Aubstadt einen Scheck über 1600 Euro - das Geld wurde beim Heimspiel gegen Neumarkt gesammelt und soll beim Bau von Sportplätzen in Ruanda zum Einsatz kommen. In schneller Absprache mit Vorstand Markus Wolf stockte FC 05-Coach Gerd Klaus noch im Vereinsheim die Summe auf 2000 Euro auf und erntete herzlichen Applaus. Danach konzentrierten sich beide Teams schon wieder auf die nahenden Aufgaben am Wochenende: Aubstadt will mit einem Heimsieg gegen Eltersdorf dicht dran bleiben am Führungsduo Eichstätt und Neumarkt, Schweinfurt möchte mit einem Erfolgserlebnis im Derby in Bayreuth die Voraussetzungen schaffen für ein anschließendes Schlager-Heimspiel gegen 1860 München 2.
Vor dem Schweinfurter Philip Messingschlager kommt Aubstadts Michael Dellinger zu Fall.
Michael Horling
Schon mal kein möglicher Gegner im Viertelfinale nächstes Jahr ist die DJK Schwebenried-Schwemmelsbach, die mit einem 0:2 bei der unterklassigen SpVgg Erlangen um Ex-Schnüdel Steffen Konrad aus dem Pokal flog. Erlangen wäre ein schöner nächster Kontrahent, möglich ist auch schon der FC Memmingen, der in Mehring siegte. Erwartet wird, dass ab dem heutigen Mittwoch sich die Favoriten aus Unterhaching, Buchbach, Bayreuth, Hof und Burghausen durchsetzen und das Achterfeld vervollständigen.
Und ach ja: Mia Julia heißt die Partykönigin von Mallorca. "Frech, laut, sexy" soll sie nach Angaben der Veranstalter sein. Nach dem Derby am 19. November gegen den TSV Großbardorf findet die Veranstaltung in Aubstadt statt. Da sind die Siegchancen der Hausherren sicherlich größer als gegen die Schnüdel.
Spielbericht eingestellt am 07.09.2016 10:07 Uhr