Von Marco Galuska
Vorne weg: Petrus spielte mit, machte es den Akteuren bei der letzten Hürde der Saison bei hohen Temperaturen und Luftfeuchte aber alles andere als leicht. Im Vorfeld waren schon mögliche Szenarien einer Neuansetzung besprochen worden, das drohende Gewitter meldete sich aber erst so richtig ab 22 Uhr an, da war die Partie bei der DJK BFC Nürnberg längst beendet, selbst eine Verlängerung wäre noch zu verkraften gewesen, wenngleich sich diese bei fast tropischen Verhältnissen wohl nur die wenigsten gewünscht hatten.
Doch beinahe wäre es soweit gekommen, wenn nicht in der dritten Minute der Nachspielzeit Moritz Prenzler zu einem famosen Solo über den halben Platz angesetzt und dann noch Florian Kauerauf bediente hätte. Dieser konnte mit seinem Schuss aus halbrechter Position ins lange Eck SCG-Torsteher Florian Maliqi überwinden. Dann folgte nach einem provokanten Jubel ein kurzes Handgemenge vor der Germanen-Bank, letztlich hatten die Akteure sich und der Ordnungsdienst des Platzvereins die Lage schnell wieder im Griff.
Es hätte freilich auch ganz anders ausgehen können, wenn nicht in Minute 90 Hasan Salihoglu ein unerklärliches Luftloch direkt vor dem Stadelner Tor geschlagen hätte anstatt die perfekte Vorlage von Hakan Minaz zu nutzen. Abgesehen von einem Freistoß, den Koshaba ans Stadelner Lattenkreuz platzierte (86.), war im zweiten Durchgang reichlich wenig geboten. Weder auf dem Platz noch daneben sollte es nach der Pause nach Relegation aussehen. Wäre nicht die Diskussion über eine von Germania geforderte Rote Karte gegen Christopher Roßa, der mit Gelb davonkam, gewesen, den zweiten Spielabschnitt hätte man gedanklich gleich bis zu den Schlussminuten vorspulen können.
Ganz anders war die Sachlage vor der Pause, als bei brütend heißen Temperaturen sich beide Teams ordentlich ins Zeug gelegt hatten. Prenzlers Freistoß strich knapp drüber (3.), Agbessi schloss zwar flach, aber zu unplatziert ab (6.). Dennoch gehörte der erste Jubel des Abends den Schnieglingern: Agbessi legte mustergültig vor und Yannick Siebenkäs schloss ebenso ab - die durchaus verdiente Führung für den SCG nach 13 Minuten. Die Antwort des FSV dauerte aber nicht lange: Eine Roßa-Ecke köpfte Daniel Hofmann perfekt in den Winkel zum 1:1-Ausgleich (20.). Eigentlich hätte Steinbacher gleich nachlegen müssen, doch die Traumflanke von Kauerauf köpfte er nur ans Außennetz (32.). Drei Minuten später spielten Kauerauf und Steinbacher perfekte Doppelpässe bis in den Strafraum, dass der Ball dann zu Mitspieler Roßa gelangte, war zwar etwas glücklich, den Stadelnern in der Summe aber egal, denn es stand nun 2:1 für die Pelz-Elf. Die Führung nahmen die Fürther aber nicht mit in die Kabine, denn Prenzler legte Minaz im Strafraum und Salihoglu verwandelte den Elfmeter zum 2:2 sicher.
Weil am Ende aber die Rollen vertauscht wurden, Salihoglu zunächst die Siegchance ausließ und Prenzler stattdessen das 3:2 für Kauerauf einleitete, jubelten die Stadelner über den Klassenerhalt, während die Germanen enttäuscht darüber waren, dass der starken Saison die Krönung unter der Regie von Johannes Hannweg verwehrt blieb.
Spielbericht eingestellt am 25.06.2023 10:09 Uhr