Von Marco Galuska
Bei all der Freude am Ende im Stadelner Lager war man sich zugleich auch im Klaren, dass der Abend auf dem Sportgelände bei Eintracht Falkenheim auch ganz anders hätte laufen können. "In den ersten 20 Minuten war Fischbach klar die bessere Mannschaft", sagt FSV-Coach Sven Pelz am Ende. Und schon nach fünf Minuten hätte sein Team hinten liegen können, als Schöning gegen Schellenberger im Strafraum foulte und Refereee Pontidis ohne zu zögern auf den Punkt zeigte. Doch Bandlow scheiterte an der Parade von FSV-Torhüter Hirsch, der nach einer Viertelstunde auch einen Freistoß des starken Felix Beisenwenger entschärfen musste.
Stadeln kam in Minute 17 zu seiner ersten echten Chance, als sich Kauerauf über rechts durchtankte und Sturmpartner Kohl fand, der im letzten Moment noch geblockt wurde. Nach einer halben Stunde stand es dann 1:0 für den FSV, weil Fischbachs Keeper Henschel einen sicher geglaubten Ball aus den Händen rutschen ließ und Roßa somit ins leere Tor einschieben konnte. Es war eine geschenkte Führung, die Stadeln mit in die Pause nahm.
Fischbach steckte aber bei weitem nicht auf und drängte vehement auf den Ausgleich. Eine starke Grätsche von Hofmann gegen Felix Beisenwenger verhinderte den Torerfolg (55.). Dann ließ sich Preuß in bester Lage noch abdrängen (59.) und schoss Timm komplett frei vor Hirsch eine Fahrkarte (63.). Von Stadeln kam nach vorne wenig Kontruktives mit Ausnahme von Minute 65, als der Ball über Abudo und Kauerauf gut lief, aber Worst im Abschluss verzog. Stattdessen war Fischbach weiter am Ausgleich dran, ganz nah in der 72. Minute, als Till Beisenwenger per Kopf nach einer Ecke nur den Pfosten traf. Drei Minuten konnte der Youngster die Karpfen aber erlösen, als er eine Vorlage von Timm zum hochverdienten 1:1 verwerten konnte. Bis in die Schlussminuten sollte dann nicht mehr allzu viel passieren, so dass es in die Verlängerung ging.
Und diese war keine zwei Minuten alt, da köpfte Spahn einen Eckball mustergültig zum 2:1 für Stadeln ein. Die beiden Szenen, welche die Partie am besten wiedergeben sollten, folgten in Minute 100 und 107: Zunächst traf Moritz Prenzler mit einem Freistoß aus der eigenen Hälfte (!), wobei Henschel wieder eine sehr unglückliche Figur im Fischbacher Kasten abgab. Ein Treffer der Marke Tor des Monats! Kurz nach dem Seitenwechsel in der Verlängerung brachte der TSV in Person von Preuß dann das Kunststück fertig, den Ball aus einem Meter nicht an Hirsch vorbeizubringen und den Nachschuss setzte Timm zur Verzweiflung aller Fischbacher wieder drüber. Als dann die Yildirim-Schützlinge auch noch eine Zehn-Minuten-Strafe kassierten, war die Messer gelesen: Stadeln spielte nun nach Belieben auf: Steinbacher traf den Pfosten (112.), Roßa scheiterte an Henschel (113.), ehe Kauerauf nach einem Konter mit dem 4:1 den Deckel drauf machte (116.). Kauerauf traf gar noch zum 5:1, bei dem die Kugel unter dem unglücklichen Henschel hindurch ins Netz rutschte.
Fischbach kehrt nach 2010 wieder in die A-Klasse zurück
Im Endergebnis wird nicht klar, dass Fischbach über 90 Minuten dem Sieg deutlich näher war. Doch kapitale Fehler und eine mangelhafte Chancenverwertung besiegelten den Abstieg und die Rückkehr in die A-Klasse nach 13 Jahren. Für die Stadelner gilt es an die gute Verlängerung anzuknüpfen, wenn man am Sonntag in Runde 2 den SSV Egenhausen aus dem Weg räumen möchte, um weiter die Chance auf den Klassenerhalt zu wahren.
Spielbericht eingestellt am 15.06.2023 00:46 Uhr