Hohe Wellen hatte der erste Auftritt des Griechischen SV Megas Alexandros vor zwölf Tagen an gleicher Stelle geschlagen. Das Kreissportgericht – und mittlerweile auch das Bezirkssportgericht – urteilte, dass der Abbruch durch den Schiedsrichter nicht gerechtfertigt gewesen sei und nur eine Neuansetzung als logische Konsequenz blieb. Nebenbei wurde der Megas-Spieler, dessen Aussagen vom Referee ans Sportgericht übermittelt wurden, für sechs Wochen gesperrt. Freilich bleibt bei der Fehleinschätzung des Unparteiischen über das außerordentliche Spielende der bittere Beigeschmack, dass die DJK Oberasbach nach Lage der Dinge damals die Partie gewonnen hätte. Diese wollte aber nicht noch einmal gegen Megas antreten, so dass die 2. Runde kampflos an den 3. der A-Klasse 8 ging. Vergleichsweise unspektakulär kam indes der TV Glaishammer mit einem 3:0-Sieg über den TSV Altenberg II in die Vorschlussrunde dieser Relegation.
Alexandru Ghita war ein umsichtiger Abwehrchef beim TV Glaishammer.
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Bei Temperaturen, welche die etwas über 200 Besucher in den Schatten flüchten ließen, ging es eher gemächlich los. Echte Torchancen gab es bis zur ersten Trinkpause nach einer Viertelstunde nicht zu vermelden. Dann musste Glaishammer-Keeper Ludica Kopf und Kragen riskieren, um gegen Skerletidis einen Rückstand zu verhindern. Im Gegenzug flog Azemis Distanzschuss nur knapp am Tordreieck vorbei (20.). Skerletidis versuchte es mit einem Schlenzer aus dem Stand, wobei der Ball nur auf das Tornetz fiel (30.). Kurz vor der nächsten Trinkpause war dann aber der TVG am Drücker: Olariu köpfte nach einer Ecke vorbei (32.) und ein Volleyschuss von Dezsi wurde geblockt (34.). Nach dem Wiederanpfiff war es dann ein weiter Ball von Olariu, den Dezsi gut verarbeitete, seinen Gegenspieler vernaschte, um dann von der Grundlinie nach innen zu ziehen und wuchtig zum 1:0-Pausenstand abzuschließen. Während Glaishammer mit der Führung im Rücken gar nicht erst in die Kabine ging (was der ein oder andere für eine schnelle Pausenzigarette nutzte, um sich für den zweiten Durchgang einzuheizen), ging Megas den Weg in die Kabine, um sich in der verlängerten Halbzeit neu zu sammeln.
Spät durfte Megas Alexandros den Ausgleichstreffer bejubeln, den Pashalis Georgiadis per Kopf nach einem Freistoß markierte.
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Dies gelang den Griechen auch ganz gut, wobei der zweite Durchgang mit einer Slapstick-Einlage begann: Georgiadis hatte einen seiner langen Einwürfe in den Strafraum geschleudert, Ludica unterlief den Ball und haute die Kugel dann gerade noch vor der Linie im Zurücklaufen weg. Auf der Gegenseite hatte Azemi mit einem Lupfer das 2:0 knapp verpasst (50.). Und dann kam es plötzlich abseits des Balls zu einem kleineren Gerangel, das kurzzeitig für Hektik sorgte. Referee Abieba zeigte sich als exzellenter Konfliktmanager, die beiden Streithähne Spasof und Mihaes gaben sich die Hände und kassierten jeweils die Gelbe Karte. 20 Minuten später sollte die Verwarnung Folgen haben für den Glaishammer-Akteur: Mihaes ging mit hohem Bein in den Zweikampf und musste mit der zweiten Verwarnung vom Platz. Fast schon um eine weitere Ampelkarte bettelte Georgiadis im Disput mit Abieba, der aber nur eine Karte zückte. Gut für Megas, denn beim folgenden Freistoß von Aydogdu kam der Ball maßgenau zu jenen Georgiadis, der aus kurzer Distanz zum 1:1 einköpfte (87.). Somit kam das, worauf die allermeisten vor dem Anpfiff angesichts der Temperaturen lieber verzichtet hätten.
TVG-Keeper Dumitru Ludica durfte froh sein, dass sein Patzer in der letzten Aktion der Verlängerung nicht noch zum 2:2-Ausgleich geführt hatte. Am Boden zerstört war im Hintergrund Georgios Grammatikopoulos, der von seinen Mitspielern aufgebaut wurde.
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In der Verlängerung war der Tank dann schon ziemlich leer. So dauert es bis zu Minute 107, ehe Azemi die gute Vorlage für Chiorean gab, der den Ball eigentlich im Zentrum verstolperte, doch die Kugel gelangte zu Dezsi, der damit schon mehr anzugfangen wusste und zur erneuten Führung ins lange Eck traf. Kurz danach hätte der TVG-Zehner sogar nachlegen müssen, doch Megas-Keeper Hermann klaute ihm den Ball vom Fuß. Nachdem sich Georgiadis nach einem Abseitspfiff per Ballwegschlagen die fällige Ampelkarte eingefangen hatte (117.), schien alles gelaufen. Doch in der letzten Minute wurde es noch turbulent: TVG-Spielertrainer Duro hatte mit dem Arm ausgeschlagen, was Schiri Abieba nach Rücksprache mit seinen Assistenten mit der Roten Karte bestrafte. Zudem war da noch ein letzter Freistoß für Megas: Aydogdu schoss den Ball scharf aufs Tor, Ludica ließ prallen, aber Grammatikopoulos schoss aus vier Metern über den Kasten. Danach war sofort Schluss. Der Unglücksrabe der Griechen hätte sich am liebsten im Boden vergraben und war kaum zu trösten. Glaishammer hatte sich mit einer großen Kraftanstrengung ins Finale gegen Gostenhof gerettet und wird die Tage bis zum kommenden Samstag zum Regenerieren brauchen.
Spielbericht eingestellt am 19.06.2022 21:23 Uhr