Es war also angerichtet auf dem Gelände des ESV Flügelrad am Finkenbrunn. Die kürzere Anreise der beiden Kontrahenten hatte in jedem Fall der FC Bosna, der nur wenige Meter vom ESV Flügelrad entfernt seine Heimspiele austrägt. Als Vizemeister der Kreisklasse 5 kam Bosna mit einer starken Saison im Rücken in das Relegationsspiel. Der KSD hingegen schloss die Saison als 12. der Kreisliga Nürnberg ab und zog im Duell mit dem SV Segringen (12. Kreisliga Frankenhöhe) im ersten Relegationsspiel den Kürzeren (1:5). Das Balkan-Derby lockte viele Zuschauer an und es bildete sich eine lange Schlange am Einlass, wodurch sich auch der Anpfiff etwas verzögerte. Mit wenigen Minuten Verspätung betraten die Mannschaften angeführt vom Schiedsrichtergespann um Dominik Fober (SG TSV/DJK Herrieden) dann aber den Rasen.
In der Anfangsphase waren die Underdogs vom FC Bosna um Almin Aliskovic (in blau) dem KSD Hajduk um Efekan Durmaz überlegen, einzig die Chancenverwertung stimmte nicht.
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Der FC Bosna hatte den deutlich besseren Start in die Partie und verzeichnete auch die erste Torannäherung. Senad Gusic kam nach einer Flanke per Kopf zum Abschluss, allerdings brachte er nicht genug Druck hinter den Ball (4.). Nur fünf Zeigerumdrehungen später dann die erste Großchance der Partie, erneut für den FC Bosna: Arnes Faljic setzte sich technisch anspruchsvoll gegen zwei Verteidiger durch, wurde dann aber im letzten Moment geblockt (9.). Auch danach blieb Bosna am Drücker und erspielte sich weitere Gelegenheiten. Nach einer knappen Viertelstunde wurde Muhamed Celahmetovic über links steil geschickt, doch seine Hereingabe wurde geblockt. Beim anschließenden Eckball wurde es dann richtig gefährlich und viele Zuschauer hatten den Torschrei bereits auf den Lippen. Avdic führte aus und fand im Strafraum Ilhan Pljevljak, dessen Kopfball rettete KSD-Keeper Anto Marcinkovic auf der Linie und auch der Nachschuss wurde in höchster Not geklärt (16.). Dann stellte der KSD den Spielverlauf auf den Kopf, als nach einer herrlichen Kurzpass-Kombination Efekan Durmaz auf Abaz Memedi spielte und der zum 1:0 für Hajduk einschoss (18.). Nach der Führung war der KSD besser in der Partie und hatte durch Luka Odobasic direkt die Chance zum Doppelschlag (19.). Auf der anderen Seite war Bosna wieder nach einem Eckball brandgefährlich und wieder parierte Marcinkovic glänzend. Diesmal wehrte er einen Kopfball von Muhamed Celahmetovic ab (20.). Es ging Schlag auf Schlag in dieser Phase und es lag ein weiterer Treffer in der Luft. Dann war allerdings erst einmal Trinkpause, was beiden Teams Gelegenheit zum Durchschnaufen gab. Danach hatte wieder der FC Bosna die erste Chance und einige sahen den Ball auch im Tor, doch Almin Aliskovic setzte seinen beherzten Abschluss nur ans Außennetz (28.). Beinahe im Gegenzug kam dann der KSD wieder vor das Bosna-Tor, doch es sprang zunächst nur ein Eckball raus. Die Memedi-Ecke hatte es allerdings in sich und fand den einlaufenden Kai Edenharter, der per wuchtigem Kopfball zum 2:0 traf (30.). In der Folge flachte die Partie etwas ab, die letzte Torannäherung hatte dann noch einmal Bosna, als Aliskovic per Chip in Szene gesetzt wurde, doch Marcinkovic entschärfte die Situation. Mit dem 2:0 für den KSD Hajduk ging es schließlich in die Kabinen.
Eine Menge Ballast fiel Kai Edenharter und dem KSD Hajduk beim Jubel zum zwischenzeitlichen 2:0 von den Schultern.
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Wie in Durchgang eins kam wieder der FC Bosna etwas besser aus den Kabinen und es war noch keine Minute gespielt, da kam Milos Tesic gefährlich vor das Hajduk-Tor, doch erneut parierte Marcinkovic stark (46.). Man merkte in der Folge, dass der KSD etwas kompakter und abwartender agierte, dennoch kam Luka Odobasic zu einer guten Gelegenheit zur Vorentscheidung, doch er scheiterte an Bosna-Schlussmann Podrug (54.). Dann fiel der umjubelte Anschlusstreffer: Feljic bediente von rechts den eingelaufenen Avdic am Sechzehner, der Bosnier fackelte nicht lange und traf ins rechte untere Eck (57.). Danach blieb Bosna dran und kam zu einer Halbchance, doch Pljevljak verpasste die Flanke knapp (60.). In der Folge flachte die Partie etwas ab, es gab zunächst keine weiteren Großchancen, doch durch den knappen Spielstand war immer noch alles möglich. Eine Viertelstunde vor Schluss kam Bosna dann noch einmal zum Abschluss, doch Faljic verfehlte das Tor aus spitzem Winkel (74.). Hajduk verwaltete in dieser Phase clever und Bosna biss sich die Zähne an der kompakten Defensive aus. In der Nachspielzeit versuchte der FC Bosna noch einmal alles, doch ohne Erfolg - es blieb beim 2:1 für den KSD Hajduk.
Mit dem Schlusspfiff wurde das Spielfeld vom KSD Hajduk und seinen Anhängern inklusive Freudensprüngen gestürmt.
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An diesem Tag war der KSD Hajduk als höherklassige Mannschaft einfach einen Tick kaltschnäuziger als der FC Bosna, der in der kommenden Saison einen erneuten Anlauf auf den Aufstieg nehmen wird. Hajduk nutzt die zweite Chance und rettet sich, es folgt ein weiteres Jahr Kreisliga für den KSD.
Spielbericht eingestellt am 17.06.2023 20:22 Uhr