Von Jan Giesecke
Das Derby in Weiherhof hatte gewissermaßen Endspielcharakter. Bei Sieg der Gastgeber hätte der Abstand auf die Verfolger acht Punkte betragen, bei Sieg der Zirndorfer Gäste würde man auf zwei Punkte an Weiherhof heranrücken.
Es entwickelte sich ein eher ausgeglichenes Spiel, das zunächst wenig Interessantes bot. Die beiden ersten Chancen der Gäste segelten weit neben bzw. über das Tor der Weiherhofer, auf der anderen Seite hatten die Abschlüsse des SVW ebenfalls nicht die nötige Präzision. So kam es, dass der Führungstreffer der Gäste nach 20 Minuten in Form eines Eigentors fiel. Nach Freistoß des TSV segelte der Ball in den Strafraum, prallte an zwei Stationen ab und zuletzt unglücklich an das Schienbein von Giesecke und von dort über die Linie. Quasi im Gegenzug glich Bechtloff allerdings wieder aus, nachdem er nach schnell ausgeführtem Einwurf von Götz die Abwehr der Zirndorfer hinter sich ließ und an TSV-Keeper Mundt vorbei einschob. Weitere Chancen hatte zunächst vor allem der SVW auf seiner Seite, die Abschlüsse trafen aber nur das Aluminium oder wurden vom gut aufgelegten Mundt pariert. Die Führung für die Gäste kam dann wieder etwas aus dem Nichts, nachdem Hornberger eine missglückte Defensivaktion und fehlende Absprache der Weiherhofer nutzte und freistehend vor Weiherhofs Torhüter Sperk zum 1:2 einschieben konnte. Mit diesem Stand ging es dann in die Halbzeit, auch wenn auf Seiten des Gastgebers ein Chancenplus zu verzeichnen war.
In Halbzeit zwei plätscherte das Spiel zunächst etwas vor sich hin, ehe die Gäste die Schlagzahl erhöhten und ihre Führung nach zwei Standardsituationen auf 1:4 ausbauen konnten. Löslein und Seven nutzten nach Ecke und Einwurf die Unstimmigkeiten in Weiherhofs Defensive und netzten nach einer knappen Stunde zur komfortablen Führung ein. Zwar kamen die Gastgeber in einer kurzen guten und spieldominierenden Phase durch Götz noch zum 2:4-Anschluss, doch nur einige Minuten später sorgte Kühlein für den 2:5-Endstand für den TSV Zirndorf.
Unterm Strich gab es in einem weitgehend fairen, aber bissigen Derby keine wirklich überlegene Mannschaft, auch wenn dies der Endstand vermuten lässt. Die Gäste aus Zirndorf nutzten ihrerseits jedoch die sich bietenden Chancen - gerade nach Standards - besser und profitierten von den zahlreichen Unstimmigkeiten und Fehlern der Weiherhofer Defensive. Der SVW selbst münzte seine Chancen nicht in Zählbares um und bleibt im Kalenderjahr 2018 noch immer ohne Punktgewinn. Der TSV macht dagegen im Abstiegskampf einen großen Schritt in Richtung rettendes Ufer.
Spielbericht eingestellt am 23.04.2018 12:12 Uhr