Von Andi Bär
In den letzten Wochen klagte Löwen-Dompteur Vitor Pereira desöfteren, dass die spielerisch nicht stärkere Mannschaft gewonnen hat. Nur waren das zumeist nicht seine Mannen. In Regensburg verkehrte sich das Bild: Trotz fast 90minütiger besserer Leistung der Jahn-Elf holten sich die Löwen einen schmeichelhaften Zähler. Der mutet ob der Europapokal-Arithmetik allerdings an wie ein Sieg. Schließlich reicht den Giesingern dank des Treffers von Youngster Neuhaus im Rückspiel vom Dienstag schon ein torloses Remis. "Für uns ist das kein gutes Ergebnis, es ist aber noch alles drin", so Jahn-Coach Heiko Herrlich nach der Partie. Schon früh durfte der jubeln, als der sträflich alleine gelassene Marc Lais einen Thommy-Eckball per Kopf einsandte (2.). Das einzige, was bei den Löwen brannte, waren die bengalischen Feuer im Fanblock: Ansonsten - Tristesse. Gekrönt vom völlig uninspirierten Auftitt Lacazettes, der nach seiner fünften gelben Karte und der daraus resultierenden Sperre im Rückspiel noch vor der Pause von seinem Coach vorzeitig zum Duschen beordert wurde. Zum Glück für die Sechzger. Schließlich war es Joker Neuhaus, der mit seinem Tor das Tor zu einer weiteren Zweitligasaison weit aufstieß. Bis zu diesem Zeitpunkt hätten sich die Gäste über zwei, drei weitere Gegentreffer nicht beschweren dürfen. "Das ist unsere Schwäche schon über die ganze Saison, dass wir die Tore nicht machen", stellte Heiko Herrlich hernach nüchtern fest. Um sich für Dienstag kämpferisch zu geben: "Noch ist alles drin", sagt er. Zumal die Löwen auch noch auf den baumlangen Pongracic in der Innenverteidigung verzichten müssen. Er sah die Ampelkarte und wird fehlen. Bitter für den Jahn: Ausgerechnet Ex-Löwe Andreas Geipl, im finalen Ligaspiel mit seinem Elfmetertor noch siegbringender Akteur, verpasste den Siegtreffer vom Punkt. Der zuletzt arg gescholtene Stefan Ortega reagierte prächtig und parierte mit dem Fuß Geipls Versuch.
Spielbericht eingestellt am 26.05.2017 20:31 Uhr