Über weite Strecken dominierte die SpVgg Oberkotzau die Partie gegen den FSV Bayreuth, auch nachdem Wunderlich frühzeitig mit Rot vom Platz und sie in Unterzahl agieren musste. Ihre Spielweise, hohe Bälle auf die lang gewachsenen Spitzen zu spielen, sorgte durchgehend für Gefahr und war von der Bayreuther Hintermannschaft nicht unter Kontrolle zu bringen. Doch scheiterte die SpVgg entweder am überragenden Schlussmann Tim Tscheuschner oder am eigenen Unvermögen. Der FSV nutzt eine seiner wenigen Chancen eiskalt aus und darf weiter vom Landesligaaufstieg träumen.
Sebastian Pickel umkurvt Menzel, bleibt aber an Düngfelder hängen.
Fabian Nelkel
Im Vergleich zur Hinspielniederlage baute das Trainerduo Rauh/Atanasow die Aufstellung um, brachte für den angeschlagenen Göcking und Mölter, der der taktischen Umstellung auf lange Kopfballspieler zum Opfer fiel, Meißner und Eichner. Sie rückten dagegen nicht von ihrer Spielweise ab, mit langen Bällen die gegnerische Abwehr zu beschäftigen. "Wir sehen das 0:1 nicht als Nachteil, wenn überhaupt, ist es ein psychologischer Vorteil. Es hat sich nichts an der Situation geändert, ein Tor schießen zu müssen", so Rauh. Und auch sein Gegenüber Markus Zeitler war zu Veränderungen gezwungen, da diverse Spieler nicht zur Verfügung standen. In die Startelf rutschte der erst 18-jährige Röthlingshöfer für Szydlik. Ab Minute eins wurde deutlich, dass sich der angeschlagene Landesligist SpVgg Oberkotzau noch lange nicht mit dem Abstieg abgefunden hatte. Nach Schüssen aus zweiter Reihe (Pickel 1., Wunderlich 6.) hatte Pickel die Führung auf dem Fuß, nachdem er sich gegen FSV-Keeper Tscheuschner durchgesetzt und ihn umkurvt hatte, sein Abschluss aus spitzem Winkel jedoch noch von der Torlinie gekratzt werden konnte. In höchste Not geriet auch SpVgg-Schlussmann Reichenberger bei den Abschlüssen des erneut auffälligen Thomas Bachmaiers. Erst setzte er sich auf der rechten Seite gegen Fabian Sturm durch und zog aus halblinker Position ab. Danach (15.) kam er über rechts und behauptete sich gegen Keilwerth. Beide Mannschaften schenkten sich nichts - so waren viele Behandlungsunterbrechungen kein Wunder. In der 30. Minute war die SpVgg wieder am Drücker: Pickel leitete das Leder auf Sturm weiter, der Tscheuschner zu einer Glanzparade zwang. Die beste Möglichkeit zur Führung der Hausherren vergab Wunderlich im Eins-Gegen-Eins mit Schlussmann Tscheuschner, ehe er nach einer Tätlichkeit gegen Manuel Schatz vor den Augen des Assistenten vom Platz flog. Doch auch zehn Oberkotzauer kämpften für den Klassenerhalt bis zum Umfallen, eine Unterzahl war nicht erkennbar. Kurz vor dem Seitenwechsel vergab der freistehende Bachmaier im Sechzehner nach einem Auner-Freistoß. So ging es mit einem torlosen Remis in die Halbzeitpause.
Guido Menzel agiert zu zaghaft, Schörners Kopfball verfehlt jedoch knapp das Tor.
Fabian Nelkel
Einen Blitzstart legte der Gastgeber auch in Hälfte zwei hin. Wenige Sekunden nach Wiederanpfiff tauchte Ünal Durkan vor Tscheuschner im Strafraum auf, tunnelte ihn, doch der Ball landete im Toraus. Und auch Kapitän Robin Schörners Kopfball verfehlte nur um wenige Zentimeter das FSV-Gehäuse, nachdem Guido Menzel ihn hatte gewähren lassen. Auf der anderen Seite gab Bachmaier ein Lebenszeichen des FSV ab: er setzte aus 25 Metern einen Kracher an das Quergebälk von Reichenberger, der machtlos gewesen wäre. Auch nicht besser machte es Joker Auner, der für den früh verletzten Kossmann ins Spiel kam. Er hatte alle Zeit und Raum, um Reichenberger auszuschauen oder auszuspielen - der Ball fand jedoch nicht den Weg ins Schwarze. Zur Führung reichte es dann erst in der 67. Minute: Sesselmann umspielte in der eigenen Hälfte mehrere Gegner und hatte das Auge für den freien Bachmaier, der auf der rechten Seite den Ball in den Lauf mitnahm und das Leder trocken ins lange Eck einnetzte. Das Spiel war gelaufen, Oberkotzau hätte drei Tore benötigt, um noch den Abstieg abzuwenden. Der aufgerückte Innenverteidiger Keilwerth gab sich dennoch nicht auf, wollte sich mit der Niederlage nicht abfinden. Ihm blieb jedoch genauso wie seinen Mannschaftskollegen ein Treffer verwehrt.
Nach zwei Jahren Landesliga muss die SpVgg Oberkotzau den Weg in die Bezirksliga nehmen. Der FSV Bayreuth trifft in der nächsten Relegationsrunde auf die Reserve des VflL Frohnlach. Die Partie finden am kommenden Mittwoch um 18:30 Uhr in Bayreuth und am Samstag um 16 Uhr in Frohnlach statt.
Spielbericht eingestellt am 01.06.2014 21:18 Uhr