Von Bernt Andrae
Spalier stand der FSV Bad Windsheim beim Meisterstück des SC 04 Schwabach nun wirklich nicht. Zumindest nicht in den ersten 60 Minuten, doch als dann die Schwabacher ihre spielerische Überlegenheit aus der ersten Spielhälfte innerhalb von sechs Minuten mit drei Treffern auch dokumentierten, hatte der FSV Bad Windsheim nach einer anstrengenden Saison nichts mehr entgegenzusetzen. Das letzte Saisonspiel hatte für beide Teams den perfekten Rahmen. Schönes Wetter, schöner Rasen und eine schöne Kulisse von annähernd 300 Fußballfans. Natürlich war der Großteil aus Schwabach angereist, um ihre Mannschaft auf dem letzten Schritt zur Meisterschaft zu unterstützen. Der FSV Bad Windsheim nutzte vor der Partie die Gelegenheit sich von Torwarttrainer Tom Eberlein, Stammtorhüter Gerhart Schöller und Toptorjäger Dustin Lunz zu verabschieden.
Relativ ruhig startete dann die Partie, denn die Schwabacher mussten zunächst ihre merkliche Nervosität aus den Knochen schütteln und der FSV stand in einem kompakten Defensivverbund und agierte gleich konsequent im Zweikampfverhalten. Zum ersten Mal in Fahrt kam der Schwabacher Fanblock in der 25. Minute, als ihr Adrian Henninger gegen Windsheims Bertram Strobel im Strafraum zu Boden sackte, Schiedsrichter Marcel Neuse (Schiedsrichtergruppe Nürnberg) nicht auf die Schwalbe hereinfiel. Die ohnehin etwas geschwächte FSV-Elf (es fehlten Frank Hartlehnert, Peter Weglehner und Florian Mollwitz) verlor dann in der 27. Minute auch Dustin Lunz, der verletzungsbedingt für Nico Thürauf weichen musste. Stück für Stück kam dann die Schwabacher Elf besser in die Partie und ein Tor vor der Halbzeit lag in der Luft. So setzte Besim Duraku seinen Schlenzer aus 20 Metern an den Pfosten (32.), Selahattain Oktay scheiterte aus spitzem Winkel an Torwart Schöller (42.) und Dennis Schillinger setzte eine Flanke aus kurzer Distanz am Tor vorbei (45.). In der 50. Minute hätte der FSV die Gäste fast überrascht, als Nico Thürauf im Strafraum frei zum Schuss kam, der Ball aber am Pfosten vorbeitrudelte. Den Zug Richtung Landesliga schob dann für den SC 04 Schwabach ihr jüngster Akteur auf dem Platz an. Mustergültige Flanke und Kevin Kastl brachte den Ball in der Mitte zum 0:1 im Tor des FSV unter (53.). Der Jubel auf den Ränge war noch kaum verstummt und schon lag der Ball wieder im Netz. Gleiches Muster wie beim ersten Treffer. Spielverlagerung auf den Flügel, Flanke und nun sagte Okta danke und vollendete aus kurzer Distanz. Nun lief das Spiel der Schwabacher noch einfacher und als in der 59. Minute Florian Nisslein den dritten Treffer innerhalb von sechs Minuten erzielte war man sich im Rund des Heunisch-Guss-Stadion einig, dass die Meisterschaft für den SC 04 Schwabach unter Dach und Fach war. Dann hatten die Verantwortlichen der Gäste wohl mehr Stress, die Feierlichkeiten für den Schlusspfiff vorzubereiten als ihre Spieler auf dem Feld. Zwei Treffer zur Meisterschaft hatte der SC 04 aber noch parat. Michael Weiß erhöhte in der 80. Minute und da den „Nullvierern“ an diesem Tag es noch nicht reichte, beendete Florian Nisslein per schöner Direktabnahme die Saison in der 82. Minute mit dem 0:5. Einen emotionalen Höhepunkt für den FSV Bad Windsheim bedeutete noch in der 85. Minute der Abschied von Gerhart Schöller und die letzten Minuten für Thomas Eberlein im Tor des FSV Bad Windsheim.
Glückwunsch dem SC 04 Schwabach zur Meisterschaft, welche in einem engen Saisonfinale noch geschafft wurde. Der FSV konnte leider nach dem frühzeitigen Klassenerhalt sein Ziel einstelliger Tabellenplatz mit vier Niederlagen in Serie nicht erreichen, kann aber dennoch auf eine erfolgreiche Saisonzurückblicken, in der man als Aufsteiger nie richtig in Abstiegsgefahr geriet, zurückblicken.
Spielbericht eingestellt am 22.05.2016 11:18 Uhr