Durchwachsen lief die Saison bislang für beide Rother Mannschaften, denn sowohl die TSG als auch die SpVgg fanden sich vor der Partie in der unteren Hälfte der Tabelle wieder. Die Heimelf war als Absteiger noch nicht vollends in der neuen Liga angekommen, zwar traf man vorne gut, hinten kassierte man aber zu viele Gegentreffer. Eine kurze Sommerpause und das Karriereende von Flo Stiegler taten wohl ihr übriges zum holprigen Start hinzu, auch die Vorbereitung fiel deshalb etwas kürzer aus. Zu allem Überfluss fehlten Trainer Oliver Wellert in diesem Derby Sebastian Stiegler und Schlussmann Patrick Meyer verletzungsbedingt, Kapitän Kerschbaum, Schwab und Bergmann waren angeschlagen.
Auf Seiten der SpVgg war die Zielsetzung für die Saison klar formuliert, über dem Strich wolle man am Ende der Runde stehen. Zwar habe man laut Trainer Ihlow eine gute letzte Saison gespielt, davon lässt man sich beim Gast aber nicht blenden. Auch für Abteilungsleiter Hans Manlik ist der Klassenerhalt das oberste Ziel, das Spiel gegen Berching liegt Manlik aber immer noch schwer im Magen. Nahe dran war man hier an drei Punkten, wegen eines Gewitters wurde die Partie aber kurz vor dem Ende abgebrochen. So muss die SpVgg erneut gegen Berching antreten, unter der Woche für die Spielvereinigung ein klarer Nachteil, da sehr viele Studenten im Kader der Gäste stehen. Jedoch war um 16 Uhr alles erstmal unwichtig, denn es standen 90 Minuten Derby auf dem Programm.
Kopfballduell im Mittelfeld. Schwab (Nr.4) klärt vor Richter.
Matthias Hofmann
Vor guter Kulisse war die Heimelf zunächst besser im Spiel, defensiv stand man um Kapitän Rene Kerschbaum sicher. Lediglich nach vorne fehlte etwas die Durchschlagskraft, nach Standards wurde es aber zwei Mal gefährlich vor dem Gästetor. Tefiks Kopfball konnte von der Gästeabwehr kurz vor der Torlinie geklärt werden, wenig später kam Kaiser nach Freistoßflanke vom aktiven Probst zum Abschluss. Beide Chancen brachten aber nichts ein. Die Spielvereinigung ließ in der Defensive zwar kaum etwas zu, im Spiel nach vorne wirkte man zu Beginn aber etwas berechenbar. So war es lediglich Marcel Kohl, der in den ersten 30 Minuten auf das Tor von TSG-Keeper Distler schoss, sein Versuch war aber zu zentral. Nach knapp einer halben Stunde durften dann die Gastgeber das erste Mal jubeln, vom Punkt behielt Kapitän Rene Kirschbaum die Nerven. Vorangegangen war diesem Tor ein beherztes Dribbling von Felix Probst, der mit Geschwindigkeit in den Strafraum der Gäste eindrang und nur per Foul von der SpVgg-Defensive gestoppt werden konnte. Leider belebte dieser Treffer das Derby kaum und es folgte eine Phase, die den Zuschauern nur wenig spielerische Lichtblicke bot. Zwar schenkten sich beide Teams weiterhin nichts, abgesehen von einigen Rudelbildungen und härteren Zweikämpfen gab es aber wenig zu sehen. Das lag vor allem daran, dass die TSG die Führung unspektakulär aber sicher verwaltete, die Gäste offensiv nach wie vor zu harmlos agierten. Als sich die meisten Zuschauer kurz vor dem Pausenpfiff schon in Richtung Bratwurststand aufmachten, hätte es doch beinahe im Heimtor geklingelt. Einen langen Ball konnte TSG-Schlussmann Distler nur unzureichend klären, Richter und Kohl kamen daraufhin zum Abschluss. Während Richters Versuch von Kapitän Kerschbaum geklärt werden konnte, verfehlte Kohl das Gehäuse um einige Meter. Beim Block von Kerschhaum, der alles in seine Abwehraktion legte, forderten nicht wenige Gästefans den Elfmeterpfiff von Schiedsrichter Raßbach. Die Pfeife des Unparteiischen blieb aber stumm und es ging mit einem knappen 1:0 in die Kabinen.
Ecke für die Gäste: TSG-Schlussmann Distler macht sich hier ganz groß.
Matthias Hofmann
Der zweite Abschnitt begann direkt mit einer hundertprozentigen Gelegenheit für die Gastgeber, nach Freistoß von Probst konnte SpVgg-Schlussmann Manlik den Ball nicht festhalten. Nutznießer wäre beinahe Stefan Kaiser gewesen, aus kurzer Distanz drosch der Rother das Leder aber weit über den Kasten. So blieb es beim knappen Vorsprung, mit zunehmender Spieldauer kamen dann auch die Gäste zu ihren Gelegenheiten. Florian Weissauers Schuss konnte von der TSG-Defensive in höchster Not geklärt werden, wenig später trat Felix Richter aus guter Position neben den Ball. Der Ausgleich wäre in dieser Phase nicht unverdient gewesen, jedoch agierten beide Mannschaften im finalen Moment einfach zu unglücklich. Ein weiteres Beispiel hierfür war ein gut ausgespielter Konter der TSG nach knapp einer Stunde, als Probst per Traumpass Stefan Kaiser auf die Reise schickte. Dieser lief auch perfekt in die Gasse ein, bei der Ballmitnahme brachte sich der Akteur jedoch selbst zu Fall. So blieb es bis zum Schluss spannend, die letzten beiden Aktionen gehörten dann nochmals den Gästen. Zunächst verfehlte Marco Löhner das TSG-Gehäuse knapp, in der Nachspielzeit konnte Marcel Kohl per Freistoß Schlussmann Distler nicht überwinden. Jedes der beiden Teams musste zudem noch einen Platzverweis wegstecken, jedoch war dieses umkämpfte und hitzige Derby zu keiner Zeit unfair oder überhart. So blieb es letztlich bei einem knappen Heimsieg für die TSG, die den Derbysieg nun auf der Kerwa feiern dürfen. Die Spielvereinigung kann vor allem auf die Defensivleistung aufbauen, nach vorne muss man wohl noch eine Schippe drauflegen.
Spielbericht eingestellt am 10.08.2013 23:58 Uhr