Von Colak
So richtig freuen wollte sich über den ersten Punktgewinn in der Landesliga bei Dergahspor keiner, hatte man doch bei der gut gestarteten SpVgg Deggendorf einen sicher geglaubten Sieg in der Nachspielzeit noch aus den Händen geben müssen. Trotz zahlreicher Torchancen und klarer Überlegenheit in der zweiten Hälfte, teilte man beim 2:2 die Punkte und empfängt am Mittwoch den aktuellen Tabellenführer, die SpVgg Landshut.
Die Partie begann richtig gut für Dergahspor. Einen indirekten Freistoß von der rechten Seite spielte Zander zu Achmet, der kurz auf den starken Caglar ablegte. Dieser konnte sich gegen zwei Gegenspieler durchsetzen und traf aus 20 Metern flach ins linke Eck zum 0:1. Doch die Freude über die Führung währte genau neun Minuten. Dann kam Lallinger nach einer Ecke an den Ball, legte quer auf Müller, dessen Flachschuss den Weg zum Ausgleich ins Tor fand. Nach dem flotten Beginn flachte die Partie ein wenig ab, wobei Deggendorf spielbestimmend agierte. Der auffällige Lallinger und vor allem Torschütze Müller über die linke Seite sorgten für mächtig Wirbel. So war es auch Müller, der sich gegen Bilici durchsetzen konnte und in den Strafraum zog. Seine gefährliche Flanke fand mit Kress zwar einen Abnehmer, aber der Schussversuch wurde im letzten Moment von der Abwehr abgewehrt. Dergahspor konnte die Drangphase der Hausherren trotz vieler Ballverluste und Problemen im Spielaufbau unbeschadet überstehen. Zum Ende des ersten Spielabschnitts wurde Dergah wieder stärker. Nach einer Ecke von Zander kam Sezer zum Kopfball, doch kurz vor der Linie konnte ein Deggendorfer Abwehrspieler per Kopf klären (42.). SpVgg-Keeper Aukofer leitete mit einem schwachen Abschlag die letzte Chance vor der Pause ein. Der Ball landete bei Jasarevic, der bis zur Strafraumgrenze durchlief und Sezer bediente, der in schwieriger Schussposition das Ziel verfehlte.
Die verletzungsbedingte Auswechslung von Deggendorfs Müller sollte sich im zweiten Durchgang bemerkbar machen. Zudem kam bei den Nürnbergern Aboagye für Angin ins Spiel und dafür rückte Sezer ins Mittelfeld. Die Umstellung sollte das Dergah-Spiel deutlich beleben. In der 48. Minute setzte sich Sezer gegen Ober durch und passte flach in den Strafraum. Der zunächst abgewehrte Ball landete bei Mesek, dessen gefährlicher Schuss von einem Verteidiger abprallte. Auch Jasarevics Schuss nach toller Vorarbeit von Achmet und Tekdemir wurde gerade noch zur Ecke geklärt (59.). Nur eine Minute später folgte dann die erneute Führung für die Gäste. Zander spielte eine Ecke flach in den Strafraum auf Achmet, dessen Schuss Keeper Aukofer nur prallen lassen konnte. Aboagye schaltete am schnellsten und staubte zum 1:2 ab. Die Karali-Schützlinge waren nun auch klar die bessere Mannschaft, doch Tekdemir verpasste nach Zusammenspiel mit Sezer das mögliche 1:3 (62.). Die Deggendorfer waren nun von der Rolle. Ein zu kurz geratener Rückpass zum Torwart konnte von Aboagye abgefangen werden und der Angreifer umspielte Aukofer. Aber anstatt auf den völlig freistehenden Tekdemir weiterzugeben, versuchte er es aus spitzem Winkel selbst und der Ball konnte noch vor der Linie geklärt werden (65.). Achmet konnte im Mittelfeld nun geschickt Regie führen, verpasste aber eine mögliche Vorentscheidung (68.) ebenso wie Sezer, der, von Tekdemir freigespielt, vor dem Tor verzog (70.). Erst in der 73. Minute meldeten sich die Deggendorfer wieder zu Wort, doch Schobers Kopfball stellte für Karali kein Problem dar. Aber auch Jasarevic (74.) und Zander (75.) sollte das erlösende 3:1 aus Gästesicht bei ihren Schüssen nicht glücken. Die Gastgeber, die nach der Verletzung von Wimber die letzte Viertelstunde in Unterzahl zu Ende spielen mussten, blieben nur durch Standards gefährlich. So etwa in der 82. Minute, als Karali einen Kopfball von Ober nur mit Mühe aus dem rechten Toreck fischen konnte. Bitter wurden dann die Schlussminuten aus Sicht des Aufsteigers. Nach einer Flanke von Achmet köpfte Aboagye freistehend neben das Tor (88.) und auch bei einer Kontersituation in Überzahl in der letzten Minute der regulären Spielzeit traf der Angreifer nur den gegnerischen Torhüter. Dem Regen entsprechend folgte in der Nachspielzeit auch sprichwörtlich die kalte Dusche für die Nürnberger. Die SpVgg warf alles nach vorne und bekam einen Freistoß zugesprochen. Diesen nutzte Lallinger, um den Ball zum 2:2-Ausgleich im rechten Torwinkel zu versenken. Danach wurde die Partie abgepfiffen und von Freude über den ersten Punktgewinn im Dergah-Lager war verständlicherweise wenig zu spüren.
Spielbericht eingestellt am 03.08.2011 22:06 Uhr