Von Colak
Zwei Umstellungen nahm Trainer Turgay Karali im Vergleich zur 0:1-Pokalniederlage gegen Ammerthal vor: Adrian Mesek rückte für Rawaz Ali ins Team und für Ersoy Sezer stand Neuzugang Akin Achmet in der Startformation. Die Anspannung vor der Landesliga-Premiere war den Verantwortlichen im Dergah-Lager anzumerken, allein der Besucherzuspruch ließ etwas zu wünschen übrig. Rund 230 Zuschauer, darunter auch Kreisspielleiter Thomas Raßbach, sahen von den Zuschauerrängen aus einen verhaltenen Beginn beider Teams. Der Aufsteiger aus Mittelfranken und der Bayernliga-Absteiger aus Niederbayern wollten sich behutsam in die neue Liga tasten, wobei die Gäste mit einigen rustikalen Aktionen sich schnell Respekt verschafften. Ein Chancenplus lag zunächst dennoch auf Seiten der Hausherren. Der agile Mustafa Jasarevic setzte sich über die rechte Außenbahn durch, doch scheiterte er beim Abschluss beziehungsweise der Hereingabe am Abwehrbein von Philipp Zacher (8.). Nach einem Freistoß der Gäste konterte Dergah dann geschickt, doch die Flanke von Jasarevic konnte Okcan Tekdemir trotz einen der wenigen SVS-Abwehrfehler nicht nutzen (14.). Im Gegenzug durften die Türken froh sein, dass sie mit Turgay Karali einen Meister seines Faches im Tor stehen hatten, der gegen den frei vor ihm stehenden Thomas Kress mit einem Sensationsreflex einen Rückstand verhinderte. Danach neutralisierten sich beide Parteien weitgehend, wobei sich die zielstrebigere und effektivere Spielanlage des SV Schalding-Heining dennoch offenbarte. Die nächste nennenswerte Torchance lag aber auf Seiten von Dergahspor. Erkin Angin hatte über links geflankt, Tekdemir scheiterte mit seinem Abschluss am gut aufgelegten SVS-Keeper Christian Wloch (34.). Das nötige Glück zur Führung fehlte den Nürnbergern auch in der 37. Minute, als ein Schuss von Jasarevic gefährlich abgefälscht wurde, aber knapp am Tor vorbeiging. Wie geradliniges Angriffsspiel in der Landesliga aussehen kann, demonstrierte Schalding-Heining in der 42. Minute. Schnell und direkt lief der Ball, um schließlich über Thomas Stecher bei Routinier Andreas Abelein zu landen. Dieser ließ Karali keine Abwehrmöglichkeit und löste großen Jubel bei den Niederbayern aus. Glück hatte Dergah nach diesem Rückschlag nicht gar mit einem 0:2 in die Pause gegangen zu sein, da nahezu eine Kopie des Führungstreffers letztlich durch eine Abseitsstellung von Stecher nicht zu einem gültigen Tor führte (44.). Kaum war der zweite Durchgang begonnen, hatte Dergahspor Glück, dass die Querlatte einen weiteren Nackenschlag verhinderte. Mehr Schwung ins Spiel der Gastgeber kam durch die Einwechslungen von Emre Gürses und Ersoy Sezer, die sich deutlich bemühten, die sicher stehenden SVS-Hintermannschaft ins Wanken zu bringen. Sezer traf nach Vorarbeit von Tekdemir aber nur das Außennetz (57.). Gefährlich blieben andererseits auch die Gegenangriffe der Elf von Mario Tanzer. SVS-Kapitän Josef Eibl setzte Stecher geschickt in Szene, doch Berkan Caglar und Karali konnten im Verbund die Vorentscheidung abwenden (64.). Die Problematik der fehlenden Durchschlagskraft in der Offensive wurde dadurch verstärkt, dass sich Dergahspor erneut beim Torabschluss unpräzise zeigte. Der gut freigespielte Tekdemir schaffte nur einen harmlosen Schuss auf das Tor (69.) beziehungsweise jagte er den Ball aus aussichtsreicher Position über das Gehäuse (72.). Die Zeit lief gegen Dergah. Die Entscheidung sollte aber vor Ablauf der 90 umkämpften Minuten fallen, als ein Freistoß von Christian Süß recht ungestört zu Eibl kam, der schließlich den Ball ins Netz beförderte (84.).
Spielbericht eingestellt am 26.07.2011 06:58 Uhr