Von Schwabacher Tagblatt
Eine solche Packung bekommt man nicht alle Tage. Mit 0:6 ging Bezirksoberligist FV Wendelstein gestern Nachmittag gegen die Bayernliga-Reserve des FSV Erlangen-Bruck unter. «Verdientermaßen«, räumte FV-Trainer Stefan Wüst nach den einseitigen 90 Minuten ein. Einen allzu niedergeschlagenen Eindruck machte er dabei gar nicht. «Nach dem 1:1 vom Donnerstag bei der SG Nürnberg war ich weitaus mehr angefressen«, sagte er.
Mit Erlangen-Bruck spielte die seit langem spielstärkste Mannschaft an der Mozartstraße vor. Ballsicher, laufstark und konzentriert von der ersten bis zur letzten Minute ließ der Gast dem heimischen FV nicht die Spur einer Chance. Nach dem 3:0 durch den überragenden Graine (49.) gab sich Wendelstein bei fast sommerlichen Temperaturen auf und wurde in der letzten halben Stunde vorgeführt.
Schon nach zehn Minuten geriet Wendelstein, das zuvor mit Teilerfolgen gegen Forchheim und Hersbruck aufhorchen hatte lassen, ins Hintertreffen. Graine setzte sich gegen zwei Gegenspieler durch und hämmerte das Spielgerät aus 15 Meter unter die Latte. Jovanovic erhöhte in der 22. Minute vom 16er-Eck aus mit viel Übersicht auf 2:0.
Danach hatte Wendelstein seine beste Phase – und auch seine beiden einzigen hochkarätigen Torgelegenheiten. Einen Kopfball von Andreas Gunkel fischte der Erlanger Keeper Stiegler mit einem schier unglaublichen Reflex aus dem Winkel (31.). Gunkel visierte darüber hinaus kurz vor der Pause den Außenpfosten an (44.).
Wendelstein nahm sich für die zweite Halbzeit zwar noch einiges vor. Doch nach Graines 3:0 (48.) war die Messe gelesen, Wendelstein war für einen überlegenen Gast danach nicht mehr viel mehr als ein Sparringspartner. Nach feinem Doppelpasse erhöhte Bruck auf 4:0 (64.), schön herausgespielt auch das 5:0 durch Steiners Abstauber (der herrlich in Szene gesetzte Jovanovic war zuvor an FV-Torsteher Pannemann gescheitert) und das 6:0 wieder durch Graine (81.).
FV-Trainer Wüst hofft darauf, dass seine Spieler aus dem Debakel die richtigen Lehren ziehen. «Abhaken und weitermachen«, müsse jetzt die Devise lauten. Derweil traut Wüst den Erlangern in dieser Saison noch einiges zu: «Meiner Meinung nach sind die stärker als Forchheim und Hersbruck.«
Spielbericht eingestellt am 15.04.2009 00:29 Uhr