Die Meister-T-Shirts und den Sekt hatte die Jahnler natürlich im Gepäck. Doch vor dem Sekt haben die Götter nun mal den Schweiß gesetzt. Und der floss reichlich. Denn der Jahn kam ins Schwitzen in dreifacher Hinsicht: 1. Der direkte Konkurrent Schwabach gewann sein Freitagsspiel deutlich mit 4:0 und blieb somit dran. 2. Der Wettergott meinte es gut im Derby und so wurde ziemlich warm. 3. Die Buckenhöfer hatten nichts zu verlieren und konnten ruhig ins Spiel gehen, weil ihr Gegenüber den Druck hatte. Der Spielberichtsbogen verriet dazu auch noch einiges. Denn drei Spieler waren auf der Heimseite als Wechselspieler eingetragen, der Jahn kam inklusive Ersatzkeeper mit sieben (!) Ersatzmännern. Mit einigen fehlenden und angeschlagenen Spielern musste Norbert Hofmann also das Derby bestreiten, während sein Gegenüber fast in Bestbesetzung kam.
Dynamisch zieht Tobias Ulbricht in den Buckenhofer Strafraum.
Christian Dotterweich
Vor dem Anpfiff verabschiedete der SV Buckenhofen Christopher Dachwald, der nach acht Jahren nun zum Stadtrivalen FC Burk wechselt. Den zweiten Blumenstrauß hatte SVB-Abteilungsleiter Harald Neudecker auch schon gekauft, aber den gab es nur, wenn der Jahn gewinnen würde. Und noch war es nicht so weit. Es trafen mit Tobias (Jahn) und Christopher (Buckenhofen) ein Brüderpaar aufeinander und auch für Nuhi Sulejmani war es ein besonderes Spiel, da er drei Jahre im SVB-Dress auflief. Der werdende Aufsteiger wollte sofort zeigen, dass sie die beste Mannschaft der BOL sind, doch die Heimelf stand hinten gut gestaffelt. Buckenhofen stand während der gesamten 90 Minuten sehr tief, doch der Jahn fand zu Beginn einfach nicht die Lücke. Viel lief über Tobi Ulbricht, der den Ball auch forderte. Schnell wurde klar, dass hier die SpVgg agieren wird, und die Heimelf nur reagieren kann. Das gefällige Spiel der Gästeelf fand bis zum Buckenhöfer Strafraum gut statt. Doch entweder schlampiges Passspiel oder der überragende Keeper Sebastian Schramm ließen die Jahn-Fans weiter schmoren. Zwingende Torchancen konnte sich der Tabellenführer gegen eine sichtlich geschwächte SVB-Mannschaft nicht erarbeiten. Verletzungsbedingt musste dann auch noch Jahn-Captain Christan Staatz nach 15 Minuten den Platz verlassen. Den Forchheimern merkte man an, dass die Nervosität groß war. Im Abschluss wirkte der beste Sturm der Liga zu überhastet. Allerdings stand die SVB-Abwehr um Organisator Damir Hasaj auch gut. Die wenigen Torschüsse, die Keeper Schramm von Ulbricht, Neumohr oder in der 26. Minute sogar von Heiko Schaup, der sich aus der Abwehr mal mit nach vorne traute, bekam, konnte er parieren. Spätestens in der 28. Minute hätte Christian Neumohr aber die Führung erzielen müssen, aber den Abpraller konnte er nicht an Schramm vorbeischieben. Auf der anderen Seite waren Erhan Gezici und BOL-Top-Torjäger Tom Jäckel bei Tobias Schlund und Tobias Dachwald in besten Händen.
Über die rechte Außenbahn kam Christian Neumohr (rechts) diesesmal - mit Erfolg.
Christian Dotterweich
In der zweiten Halbzeit ging es nahtlos so weiter, wie die die erste beendet wurde: Die Sportvereinigung war ganz klar die dominierende Mannschaft – einzig der Torerfolg fehlte. Kurz nach Wiederanpfiff hatte alleine Tobi Ulbricht zwei Chancen, doch der Buckenhöfer Keeper konnte stets seine Klasse ausspielen. In der 53. Minute kam Marc Thompson für Theodoros Fringelis. Dies ist insofern erwähnenswert, als Thompson nur neun Minuten später wieder raus musste. Dies als Beleg, dass Buckenhofen mit dem letzten Aufgebot antrat. Chancen für den Jahn waren da, aber es wollte einfach keine rein. Ob Eichinger (57.) oder Senad Bajric (63.): Die ausgelaugten Buckenhöfer wehrten sich (erfolgreich) nach Kräften. Buckenhofen verlegte sich nur noch auf die Abwehrarbeit. Als die Hitze langsam, aber stetig ihren Tribut forderte und das Spiel zu verflachen drohte, dann doch noch der Jahn-Treffer. Stark aus der Luft angenommen, sprintete Christian Neumohr über rechts Richtung SVB-Tor und zieht unhaltbar zum 0:1 ab (70.). Das, womit viele gerechnet hatten, traf nun doch ein: Der Jahn geht in Führung und wird nun doch vorzeitig Meister. Die Gästeelf verwaltete nun das heiß ersehnte Tor und spätestens nach Eichingers Kopfball zum 0:2 zwölf Minuten vor Schluss war klar: Neuer Meister der BOL und Aufsteiger in die Landesliga ist die SpVgg Jahn Forchheim. Es war kein glanzvoller, sondern eher ein Arbeitssieg in einem mäßigen BOL-Spiel, das aber letztendlich für den großen Erfolg der Jahnler gereicht hatte. Mit der besten Abwehr und dem besten Sturm der Liga unter Strich wohl auch verdient. Die SpVgg Jahn Forchheim kehrt somit in die Landesliga zurück, in der die Forchheimer in der Ewigen-Tabelle ganz vorne mit dabei sind.
Spielbericht eingestellt am 23.05.2010 01:37 Uhr