Von Mathias Hochreuther
Ausgerechnet gegen den Spitzenreiter aus Forchheim beendete die TSG 08 ihre Durststrecke und fügte dem Jahn die erst zweite Saisonniederlage zu. Und die war unter dem Strich auch verdient, denn die Gastgeber riefen vor rund 150 Zuschauern ihre beste Leistung seit der Winterpause ab und zeigten in einem zwar weniger hochklassigen, dafür aber sehr intensiven und spannenden Spiel durch die Bank den größeren Siegeswillen.
In der ersten Hälfte konnte man den ersatzgeschwächten Gästen noch eine optische Überlegenheit zugute halten. Spielerisch hatten sie der diszipliniert und aufmerksam stehenden Elf von Trainer Jürgen Wellert aber wenig entgegen zu setzen. Ansatzweise waren zwar Gelegenheiten da, Zwingendes war aber kaum dabei. Auch die Rother strahlten zunächst wenig Torgefahr aus, der größte Aufreger ereignete sich aber im Jahn-Strafraum. Denn hätte der Unparteiische Philip Rommelsbacher (TSV Dinkelsbühl), der keine echte Linie erkennen ließ, im Laufduell zwischen Julian Nerreter und Florian Eichinger nach dessen grenzwertigem Einsatz auf Elfmeter entschieden – Besnik Avdiji und seine Schützlinge hätten sich nicht beschweren dürfen (22.).
Im zweiten Durchgang erkannte die Heimelf ganz offensichtlich, dass der Tabellenführer an diesem Nachmittag verwundbar ist und traute sich mehr zu. Erstes Ausrufezeichen war ein satter Direktschuss des aufgerückten Rechtsverteidigers Alex Herzing, der knapp vorbei strich (53.). Nach 66 Minuten passierte ein flach getretener Freistoß von Martin Scharrer Freund und Feind, doch Jahn-Schlussmann Sebastian Raasch war auf dem Posten. Eine Minute darauf schaltete der wiedergenesene Stefan Kaiser blitzschnell, brachte mit einem Einwurf Martin von Vopelius ins Spiel und der bediente Werner Toma, der zum 1:0 einköpfte. Hätte Julian Nerreter nach einer tollen Vorarbeit von Sebastian Stigler die Nerven bewahrt, wäre die Partie nach 75 Minuten entschieden gewesen. Stattdessen musste der heimische Anhang bis zum Schlusspfiff zittern. Forchheim versuchte es zwar noch einmal, gegen die sattelfeste TSG-Abwehr fanden Torjäger Tobias Ulbricht und Co. aber kein Mittel.
Inwieweit den Jahn diese Niederlage im an sich ja eigentlich schon gelaufenen Rennen um die Meisterschaft noch einmal aus der Bahn werfen wird, sei dahin gestellt. Die TSG 08 jedenfalls hat mit dieser Leistung wieder in die Spur gefunden und drei wertvolle Punkte für die eigene Moral eingefahren.
Spielbericht eingestellt am 25.04.2010 21:06 Uhr