Alter, Geschlecht:
Erwachsene, männlich
Spieltag:
Saison 2008/09 - 1. Spieltag
Datum:
02.08.2008 16:00 Uhr
Sportstätte:
Spieler des Spiels
Marco Müller
(SpVgg Erlangen)
Ein Volltreffer im wahrsten Sinne des Wortes war Neuzugang Marco Müller. Aus der Reservemannschaft des BSC Erlangen gekommen, markierte er in seinem ersten Bezirksligaspiel für die Spieli gleich zwei Tore und legte eins auf. Mit dieser Form müssen sich gegnerische Abwehrreihen vor dem bulligen Stürmer in Acht nehmen.
Spielbericht
Die Knüller von Müller
So gleich und doch so unterschiedlich waren die Vorzeichen beim Bezirksliga-Auftakt zwischen der SpVgg Erlangen und der SpVgg Uehlfeld: Beide sind neu in der Liga, beide haben eine junge Mannschaft, beide konnten den Gegner nur schwer einschätzen, beide hatten Respekt voreinander aber beide wollten zum Auftakt einen Sieg. 250 Zuschauer, sommerliche Temperaturen, der souveräne Kreisligameister gegen den BOL-Absteiger und am Ende - Euphorie gegen Ernüchterung.
Des einen Freud, des anderen Leid: Während der Verein aus dem Erlanger Osten jubelt, wieder Bezirksliga zu spielen, hätte die SpVgg Uehlfeld lieber „nein danke“ gesagt und weiterhin in der Bezirksoberliga gekickt, wo man die letzten zehn Jahre mit Ausnahme eines Ausfluges in die Landesliga Mitte (Saison 1998/99) verbracht hatte. „Manchmal ist ein Schritt nach hinten zwei Schritte nach vorne. Die Bezirksliga ist genau richtig für uns, da können sich meine Spieler gut entwickeln, die BOL wäre noch zu hoch. Wir haben eine klasse Vorbereitung gespielt, ich habe eine junge und willige Truppe, ähnlich wie der Gastgeber, daher wird es ein richtig interessantes Spiel“ verrät uns der Uehlfelder Übungsleiter und bläst damit ins gleiche Horn wie sein Pendant Dursun Aydin, der für das Unternehmen Bezirksliga 15 Neue an Bord hat. „Uehlfeld hat die letzten Jahre immer höher klassig gespielt und ist eine harte Nuss zum Auftakt, aber wir sind Kreisligameister und wollen uns nicht verstecken“ verkündete er angriffslustig.
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| Spieli am Boden - aber nur bei den Fouls. Ansonsten gab die Heimmannschaft klar den Ton an. | |
| Fatih Aslan | |
Knockout nach 21 Minuten
Wer dachte, dass sich die Liganeulinge erst mal abtasten und beschnuppern würden, war mächtig auf dem Holzweg, denn beide Teams drückten von Anfang an mächtig auf die Tube, wobei die Spieli den etwas besseren Start für sich verbuchten konnte. Gerade mal 4 Minuten waren gespielt, als Joschka Kissel mutterseelenalleine vor dem Tor von Martin Schiepek auftauchte und kläglich vergab. Die Abwehr der Uehlfelder um Libero Jürgen Stamp sah dabei alles andere als gut aus und hatte große Schwierigkeiten, die quirligen Angreifer der Heimmannschaft in den Griff zu bekommen. Das Spiel fand zunächst nur auf ein Tor statt und beim ersten Eckball für die SpVgg Erlangen wurde es wieder richtig gefährlich – für den Gastgeber: Nach dem Ballverlust in der Offensive war die Spieli zu langsam in der Rückwärtsbewegung und urplötzlich brannte es lichterloh im eigenen Strafraum. Daniel Schaller hatte sich auf der rechten Seite gut durchgesetzt und seine flache Hereingabe konnte Felix Weyh im allerletzten Moment zur Ecke klären. Was dann folgte war fast eine Kopie dieses Spielzuges: Eckball Uehlfeld - Ballverlust - Konter Spieli - Marco Müller trifft - zunächst nur den Pfosten aber beim Nachschuss ins Tor. Der Ball war ging zwar nur knapp über die Linie aber sowohl Assistent Oguz Yilmaz als auch Schiedsrichter Frank Seitz waren sich einig und Marco Müller erzielte das erste Bezirksligator nach zwei Jahren für die Aydin-Elf. Der Gast aus Uehlfeld war sichtlich geschockt, denn von nun an funktionierte bei der Berthold-Truppe gar nichts mehr, was die Spieli erkannte und nachsetzte. Der gute Joschka Kissel wurde nach einer schönen Kombination frei gespielt, doch sein Linksschuss aus der Drehung verfehlte nur knapp das Ziel. Der Aufsteiger zeigte sich optisch klar überlegen und ballsicher, ließ den Ball geduldig in den eigenen Reihen laufen und warte auf den richtigen Moment, der in der 20 Minute kam. Neuzugang Joel Nißlein schloss einen gefälligen Spielzug über den Flügel zum 2:0 ab. Wieder war Marco Müller beteiligt, der den finalen Pass zu diesem Tor gab. Und die SpVgg Uehlfeld? Vom Gast war wirklich wenig bis gar nichts zu sehen und scheinbar waren die Mannen von Berthold noch mit der Fehleranalyse vom 2:0 beschäftigt, als der eine Minute später wieder im Tor des Gästetorwarts lag. Joschka Kissel durfte sich in die Torschützenliste eintragen, nachdem er bei einem Flachschuss Schiepek keine Chance ließ. Die Spieli ließ nicht locker und hatte gegen eine desolat auftretende Uehlfelder Mannschaft noch etliche Großchancen, welche zu überhastet oder zu leichtfertig vergeben wurden. Mit diesem, für die Uehlfelder schmeichelhaften – 0:3 ging es nach den ersten 45 Bezirksligaminuten in die Kabinen.
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| So frei kam Daniel Schaller von der SpVgg Uehlfeld selten vor das Tor der Gastgeber, doch die Spieli-Abwehr um Andreas Sichert kann den Ball entschärfen. | |
| Fatih Aslan | |
Lauer Sommerkick im zweiten Durchgang
Fabian Schöck musste verletzungsbedingt passen und überließ Johan Ovidu Man seinen Platz im Mittelfeld der Heimmannschaft. Martin Berthold wollte offenbar, dass die Spieler, die sich die Suppe eingebrockt hatten, diese auch wieder auslöffeln und schickte die gleiche Elf auf den Rasen. Doch seine Kabinenpredigt schien nicht angekommen zu sein, denn viel zu harmlos agierten seine Spieler, um den Gastgeber auch nur ansatzweise zu gefährden. Die Truppe von Dursun Aydin hatte Ball und Gegner unter Kontrolle und ließ den Ball teilweise minutenlang in der eigenen Hälfte laufen, ohne signifikant gestört zu werden. Einzig Daniel Schaller konnte zeitweise für hohen Blutdruck bei den Verantwortlichen der Spieli sorgen und die sichere Abwehr des Aufsteigers etwas fordern. So auch in der 57 Minute, als er frei vor dem Tor von Andreas Sichert aufkreuzte aber nicht einschießen konnte. Anschließend ging es wieder auf der anderen Seite weiter. Direktes Spiel hieß das Mittel gegen die Defensive der Uehlfelder, die häufig nur zweiter Sieger waren. Joel Nißlein hatte das 4:0 auf dem Kopf, doch sein Abschluss ging nur knapp über das Gehäuse und anschließend war Schluss für ihn. Nach starker Vorstellung verließ der starke Neuzugang den Platz und Dominik Beier griff ins Geschehen ein. Dieser stand dann auch in der 74. Minute im Mittelpunkt: Bei einem Abspielfehler vor dem eigenen Tor der Uehlfelder konnte er seinem Gegenspieler den Ball abnehmen und die präzise Flanke fand den Kopf von Marco Müller, der unhaltbar zu seinem zweiten Tor einnickte. Nun war Partystimmung im Waldstadion, denn jetzt war auch der letzte Pessimist überzeugt davon, dass die ersten drei Punkte in der Bezirksliga eingefahren sind. Heute war der Gast aus Uehlfeld nur in einem Punkt voraus: Sie sind nach dem ersten Spiel wesentlich schlauer als der Gastgeber, denn mit dieser Leistung wird es ein ganz schweres Jahr in der Bezirksliga. Die Spieli weiß noch nicht so recht wohin mit diesem Sieg, denn in der Liga warten noch ganz andere Kaliber, doch bis dahin freut sich der Traditionsverein auf die ersten drei Punkte in der Lieblingsliga.
Spielbericht eingestellt am 02.08.2008 21:56 Uhr