Schon zum dritten Mal in der Saison trafen die Zirndorfer nun auf den TSV Kornburg, wobei es sich bei diesem Aufeinandertreffen mit Sicherheit um das wichtigste Spiel bis dato handelte. Hatten in der Liga noch stets die Auswärtsmannschaften triumphiert (zuletzt der ASV Zirndorf in Kornburg mit 4:3 am 05. Mai 2012), so konnten diesmal die Gastgeber das Spiel für sich entscheiden. Es stand viel auf dem Spiel, wenn man bedenkt, dass Bezirksliga und Landesliga doch zwei völlig unterschiedliche Welten sind und keine der beiden Teams den bitteren Ganz zurück in die Bezirksliga antreten will. Wurde den Zuschauern in Durchgang Eins noch eher langweiliger Fußball geboten, so entwickelte sich in den zweiten Halbzeit ein für BOL-Verhältnisse ansehnliches Spiel, was auch im taktischen Bereich einiges zu bieten hatte.
Berisha (re.) zeigte einige ansehnliche Dribblings, wurde aufgrund seiner Eigensinnigkeit aber auch oft gestoppt. So wie hier von Korqaj.
Mathias Sirvent
Der Anfangsphase war der Druck auf beiden Seiten deutlich anzumerken, da kaum vernünftige Kombinationen gestartet werden konnte. Ein hohes Maß an Aggressivität und Zweikampfhärte sorgte für viel Mittelfeldgeplänkel und einer ganzen Reihe von Spielunterbrechungen. Wie aus dem Nichts daher das 1:0 durch Wonner in der zweiten Minute, als er mit einem furiosen Lauf auf einmal die TSV-Viererkette durchbrochen hatte und alleine vor Pannemann auftauchte. Dieser reagierte mit einem überragenden Reflex (siehe Bilderserie), aber beim Nachschuss, als Berisha den Ball erneut in die Mitte brachte, konnte Wonner dann doch zum 1:0 vollenden. Erst nach etwa 25 Minuten wurde eine fußballerische Überlegenheit von Kornburg etwas deutlicher, wobei sich Zirndorf zumeist auf die starke Defensive um Abwehrchef Tiessen verlassen konnte. Nur einmal war man unachtsam, als eine Hereingabe bei Schwendinger landete, der sich nicht zwei Mal bitten ließ und das vielumjubelte 1:1 erzielte. Bis auf die beiden Treffer boten die beiden Teams allerdings eher Magerkost an, aber der zweite Durchgang sollte für einiges entschädigen.
Marita (re.) ackerte vorbildlich und scheiterte einmal knapp am Pfosten.
Mathias Sirvent
Mit einem Paukenschlag startete Durchgang Zwei, als nach wenigen Sekunden der Torschütze Schwendinger völlig frei für Lösel auftauchte und das 2:1 für Kornburg hätte erzielen können. ASV-Routinier Lösel verkürzte allerdings exzellent den Winkel und hielt seine Mannen damit im Spiel. Im Nachhinein muss diese Szene als der große Knackpunkt der Partie bewertet werden, da ein 1:2 zu diesem Zeitpunkt den Kornburgen enormen Aufwind gegeben hätte, was TSV-Trainer Hofbeck im anpfiff-Interview auch bestätigte. Der TSV kam nämlich furios aus der Kabine und setzte den ASV in den ersten 15 Minuten richtig unter Druck, sodass sich diese kaum aus der eigenen Hälfte befreien konnten. Doch dann schlug die große Stunde des Florian Schuster. Ein Kopfball in der 59. Minute und ein herrlicher Schlenzer in der 69. Minute stellte das Ergebnis mal eben auf 3:1 und die Kornburger waren bedient. Man agierte zwar fußballerisch weiterhin gefällig und konnte sich auch die ein oder andere Möglichkeit herausspielen, aber der rechte Glaube an das 3:2 schien erloschen zu sein. Zirndorf igelte sich hinten ein und hoffte auf einen entscheidenden Konter zum 4:1, um die Chancen am kommenden Samstag noch weiter zu verbessern. Kornburg wurde nervös, haderte mit dem Schiedsrichter und machte hinten zwischenzeitlich beängstigend auf, obwohl ein 4:1 wohl schon fast der vorzeitige Knock-Out gewesen wäre. Letztendlich blieb es allerdings beim 3:1, was beim ASV natürlich für rundum glückliche Gesichter sorgte, während beim TSV der Unmut über Schiedsrichter Hofmann groß war, der das aggressive Spiel der Zirndorfer kaum unterband und nicht eine Gelbe Karte zeigte.
Zirndorf-Trainer Hermann hatte schon vor dem Spiel angekündigt, dass an diesem Mittwoch keinerlei Entscheidung fallen wird und blieb nach der Partie auch bei seiner Aussage. Natürlich ist für den TSV Kornburg noch alles drin, da aufgrund der Europapokal-Regel ein 2:0 am Samstag genügen wurde, wodurch Pessimismus auf keinen Fall geduldet wird. Letztendlich ging der Sieg aufgrund der Disziplin und der konsequenten Abwehrarbeit aber wohl in Ordnung, weil Kornburg es bis auf die ersten 15 Minuten im zweiten Durchgang nicht verstand, die fußballerische Qualität in Zählbares umzuwandeln. Sollte der ASV am Samstag erneut eine so aggressive und defensiv starke Leistung hinlegen, wird es für den TSV Kornburg ganz schwer, den Traum von der Landesliga wahr zu machen.
Spielbericht eingestellt am 24.05.2012 01:38 Uhr