Von Achim Hager
In einem wegweisenden Spiel für Oberkotzau konnten die Saalestädter im ersten Heimspiel 2013 den ersten Heimsieg landen. Der haushohe Favorit aus Fürth und Oberkotzau egalisierten sich in den ersten 20 Minuten. Auf dem engen B-Platz taten sich die Mittelfranken schwer, ihr Kombinationsspiel aufzuziehen. Ohne den verletzten Mölter, der im Spiel in Weiden einen Stollen in den Fuß bekam und ohne Genius Benny Schaal, stellte Coach Atanasov die Gastgeber voll auf Kampf ein. Und das war eine gute Entscheidung.
Die erste Chance dann in der 22. Minute hatte die Spielvereinigung. Aus 22 Metern visierte Peter Depperschmidt den Ball unter die Latte, Torwart Krüger lenkte den Scharfschuss über das Gehäuse. Als der in den letzten Spielen immer stärker werdende Keilwerth Wunderlich im Strafraum der Gäste anspielt und sich dieser vom Gegenspieler löste, wurde er unfein zu Boden gebracht. Elfmeterkönig Lawall ließ sich nicht lange bitten und verwandelte sicher zur Führung. Das war der Weckruf für Fürth. Aber diesmal hielt das Bollwerk, wenn auch mit etwas Fortune. Es sollten insgesamt drei Metalltreffer für Fürth werden, keiner davon ging rein. Zunächst war es Swiechowitz, der im Fünfer abdrückend das Tor knapp verfehlte. Der folgende Eckball führte zum ersten Alutreffer. In der 37. Minute war es der agile Cortus, der abgedrängt von Außenverteidiger Depperschmidt ebenso nur Alu streicheln durfte. Immer wieder schnappte zudem die Oberkotzauer Abseitsfalle zu. Als in der 40. Minute ein langer Ball – und Oberkotzau spielte diese unentwegt nach englischem Muster – Wunderlich erreichte, spielte dieser die Innenverteidiger aus und knallte den Ball ins Netz. Oberkotzau ließ nicht locker, Fürth war geschockt. Eckball Göcking auf den langen Pfosten, die Kopfballstafette ging von Wohn zu Specht Richtung Tor, zehn Meter vor demselben lauerte der lange Keilwerth und der fackelte nicht lang. 3:0 zur Halbzeit.
Völlig überraschend dann in der 51. Minute der Pfiff der Schiris. Ein Oberkotzauer köpfet mit Lawall den eigenen Spieler in den Rücken, genauer gesagt an den Backen. Lawall ohne Chance zum Ausweichen und Schiri Gebhardt wollte Handspiel gesehen haben. Fehlentscheidung. Ried verwandelte zum 3:1. Oberkotzau spielte nicht ganz unbeeindruckt weiter nach vorne. Wunderlich hatte nach feinem Göcking-Spiel die Riesenchance zur Entscheidung. Er überspielte Mann und Maus, doch sein Ball ging hauchdünn rechts unten vorbei. Dann brannte es lichterloh. Zwei Mal war es Wurzbacher, der zuerst mit einem Fallrückzieher an dem bärenstarken Reichenberger scheiterte, Sekunden später setzte sich der Oberkotzauer Keeper im Eins-zu-Eins-Duell noch mal gegen den mittelfränkischen Stürmer durch. Als Fürth auch in der 80. Minute aus einem Getümmel heraus aus wenigen Metern den Ball in den blauen Himmel jagte anstatt aufs Tor, wars um den Favoriten geschehen,
Oberkotzau bestimmte die Schlussphase. Oberkotzaus Speedy Gonzales, Göcking, dessen Laufleistung wie schon in den vergangenen Spielen Halbmarathonqualitäten aufwies, gab Vollgas und spielte den eingewechselten Eichner frei, doch Torwart Krüger hielt im Eins-gegen-Eins. Als in der 92. Minute Oberkotzaus Offensive die Mittelfranken überrannte und Pickel von der Torauslinie den Ball flach rein spielte, hielt der eben eingewechselte Ordnung zentral aufs Tor und haute die Kugel zum Endergebnis von 4:1 in den Kasten.
Oberkotzau agierte mit einer ähnlich guten Einstellung wie letzte Woche in Weiden. Hätte Schiri Gebhardt zwei glasklare Elfer in der zweiten Hälfte für Oberkotzau noch gegeben, wäre das Spiel wohl schon vorzeitig entschieden gewesen. Am Dienstag kommt der TSV Buch auf die Hohe Wart, dann können die Saalestädter mit dem nächsten Dreier vom Relegationsfeld großen Abstand nehmen.
Spielbericht eingestellt am 14.04.2013 10:46 Uhr