Die Vorzeichen vor dem Spiel waren ganz klar, dass die Heimmannschaft aus dem Derbyspiel noch einen wichtigen Zähler brauchte, um den direkten Klassenerhalt bereits vor dem letzten Spieltag zu sichern. SVO-Trainer Mario Atanasow wollte den Gegner im heutigen Spiel jedoch nicht zu früh ärgern und anspornen, da er genau wusste, dass die Röslauer Mannschaft sehr schwer zu bespielen ist. Dies spiegelte sich auch im Lot an seinem Gegenüber für deren Leistung in der Rückrunde wider. Mario Atanasov plagten vor dem heutigen Spiel mit André Keilwert (Knochenabsplitterung und Bänderriss) und Philip Mölter (Muskelfaserriss) einige personelle Sorgen. Er wollte dennoch bereits heute den entscheidenden Punkt holen und entspannt in die letzte Partie gehen. Sein Gegenüber, Rainer Stark, konnte auf zehn Punkte aus den letzten vier Spielen zurückschauen und hatte mit seiner Mannschaft das Ziel 50 Punkte gefasst, um in der Saison keine Niederlage mehr einzufahren. Wenn seine Spieler heute nur einen Punkt holen würden, dann müsste der Dreier dazu im letzten Spiel her. Er musste verletzungsbedingt auf Mohamed Tamo (Kreuzbandriss) und arbeitsbedingt auf Sebastian Knoblauch und Holger Sieg verzichten, die ihre Schicht getauscht hätten, wenn dies von der Tabellensituation her nötig gewesen wäre. Er hoffte auf ein gutes Fußballspiel für die mitgereisten Fans aus Röslau.
Christian Neumann legt den Ball an Christian Specht vorbei.
Bastian Richter
Röslau begann mit kontrolliertem Spielaufbau, Oberkotzau stand sehr tief und war bestrebt, nicht sofort ins offene Messer zu laufen. Röslau hatte die erste Chance nach einer Viertelstunde, den langen Ball verpasste SVO-Abwehrspieler Christian Specht, Christian Neumann zog den Heber über Till Reichenberger und die Torlatte. Nach 20 Minuten der erste Torschuss der Hausherren durch Felix Wunderlich, der nur das Außennetz erwischte. In der Folgezeit spielte Röslau weiter in den sicheren Reihen und konnte in der 32. Spielminute die Führung markieren. Ertac Tonka drosch das Leder nach Zuspiel von Lukas Zakrzewski aus fünf Metern in die Maschen. In der Folgezeit wurden die Oberkotzauer etwas mutiger, den Schuss von Felix Wunderlich konnte der Röslauer Schlussmann Sebastian Blechschmidt parieren. Weitere Räume und Schusssituationen für die Gäste fanden nicht den Weg in das Tor der bis dahin sehr schwach spielenden Heimelf.
Rasim Yavuz (l.) geht an Vincent Sörgel (r.) vorbei.
Bastian Richter
Die Oberkotzauer kamen mutiger aus der Kabine, gleich bei der ersten Chance kam der eingewechselte Torhüter Christoph Grimm nach einer Hereingabe von Michael Ordnung vor dem herbeieilenden Robin Schörner an den Ball. Der Gast fand erst in der 55. Spielminute zur ersten Torchance der zweiten Halbzeit. Den Fernschuss von Fabian Dippold konnte Keeper Till Reichenberger an die Latte lenken. Fünf Minuten später nutzten die Röslauer durch Rasim Yavuz die größeren Räume – er schob das lange Zuspiel am Schlussmann vorbei zum 0:2. Sebastian Göcking setzte sich über rechts durch und passte in die Mitte auf den freistehenden Felix Wunderlich, der zum Anschlusstreffer einschob (65.). Fünf Minuten später erhielt Felix Wunderlich ein Zuspiel von Raimund Wohn, den Ausgleich verhinderte Christoph Grimm. Die Röslauer schienen nach dem zweiten Tor einen Gang zurück geschaltet zu haben und konnten den Hebel nicht wieder umlegen. In der 72. Minute wurde der agile Felix Wunderlich vor dem Strafraum zu Fall gebracht, den anschließenden Freistoß zirkelte Linksfuß Michael Ordnung unhaltbar in den Winkel. Zehn Minuten vor Abpfiff erhielt der Oberkotzauer Alexander Eichner einen langen Ball und schob diesen zum Führungstreffer ein. Röslau brachte es in der Folgezeit nur noch zu einem Fernschuss von Sebastian Pollak, der über das Gebälk ging.
Nach einer desolaten Oberkotzau ersten Halbzeit machte es die Mannschaft in der letzten halben Stunde wieder gut. In die Karten gespielt hat dem Atanasow-Team allerdings, dass die Stark-Schützling nach dem zweiten Tor das Spielen einstellte und das Heft aus der Hand gaben.
Spielbericht eingestellt am 22.05.2013 23:57 Uhr