Von Rainer Cyris
Kampf und hohe Laufbereitschaft waren bei dieser Partie Trumpf. Die Hausherren hatten diesbezüglich einiges mehr zu bieten als ihr oberfränkischer Kontrahent und gewannen deshalb keineswegs unverdient. Im Mitterteicher Lager war nach dem Schlusspfiff Erleichterung spürbar, denn das nie aufsteckende Team hatte endlich den dritten Saisonheimsieg unter Dach und Fach gebracht.
Knackpunkt für die dritte Saisonniederlage der Gäste war, dass deren Goalgetter, Florian Kretschmer, gegen SV-Kapitän Christian Zettl so gut wie keinen Stich bekam und sich deshalb an vorderster ASV-Front nicht viel ereignete. Ihre beste Szene hatten die Hugel-Schützlinge in der 69. Minute und die führte zum zwischenzeitlichen Ausgleich. Ansonsten konnte der als Favorit ins Rennen gegangene Tabellenvierte an der Marktredwitzer Straße kaum glänzen. Spielerische und oder gar technische Momente blitzen beiderseits nicht oft auf, gefragt waren diesmal „Arbeiter“ und keine „Künstler“.
SV-Trainer Reinhold Schlecht sprach von einer taktischen Meisterleistung seiner Mannschaft. „Diese drei Punkte haben wir uns verdient erkämpft. Was mir besonders gefallen hat, ist die Tatsache, dass die Truppe genau das umgesetzt hat, was sie sich vorgenommen hatte und das war der Schlüssel zum Erfolg. Es gibt natürlich noch einige Mängel zu beseitigen. Wenn wir uns aber immer so präsentieren wie diesmal, dann bekommen wir keine Schwierigkeiten.“ ASV-Coach Detlef Hugel: „Wir haben die erste Halbzeit verschlafen, da sind wir nicht in die Zweikämpfe gekommen und das Spiel nach vorne hat überhaupt nicht stattgefunden. Für uns gilt, auf dem Teppich und immer sachlich bleiben. Wenn man uns als Spitzenmannschaft bezeichnet, dann halte ich das für weit hergeholt.“
Beide Teams wagten mit eingebauten Sicherheitsfaktoren sofort etwas. Der ASV suchte mit weiten Schlägen seinen Sturmtank Kretschmer, aber der war abgemeldet und damit verpufften diese Aktionen wirkungslos. Die Hausherren verzeichneten die besseren Aktionen, ihnen war anzumerken, dass sie den Lapsus vom vergangenen Sonntag ausbügeln wollten. Nach elf Minuten steuerte Meisel auf ASV-Keeper Schuster zu, aber der wehrte gekonnt ab. Wenig später störte Schmidt den gleichen SV-Angreifer im letzten Moment. Beide Seiten arbeiteten nah am Mann, weswegen es einen dichten personellen Aufmarsch im Mittelfeld zu sehen gab. Die Oberfranken agierten mit Tempoverschleppungen und bremsten damit die Angriffsversuche der Einheimischen. Hochkarätige Torchancen waren Mangelware, weil die Abwehrreihen gut abeiteten. Der Führungstreffer der Hausherren entsprang einer Standardsituation. Oslovic wuchtete einen Freistoß in den Strafraum, Ryba zog den Kopf ein, Schlussmann Schuster war irritiert und das Leder schlug direkt im langen Eck ein. Der Jubel im Mitterteicher Lager war verständlich. Kurz vor dem Pausenpfiff des insgesamt gut leitenden Unparteiischen, spielte Gerwens dem gestarteten Meisel in den Lauf, aber Rolzing hatte aufgepasst.
Auch in den zweiten 45 Minuten hatten die Stiftländer mehr zu bieten, als die nicht auf Touren kommenden Oberfranken. Gerwens zog in der 47. Minute ab, Schuster klärte vorzüglich zur Ecke. Einen daraus resultierenden Abpraller drosch Knoll haarscharf vorbei. Auf der Gegenseite bot sich Kretschmer eine Möglichkeit, aber Männl fuhr rechtzeitig dazwischen. Nur drei Minuten danach setzte Jordan einen Freistoß über die Querlatte. Die Gäste suchten nach der entscheidenden Lücke, sie wollten mit Kontern zum Erfolg kommen.
Hoch her ging es nach einer Stunde vor beiden Gehäusen. Schuster blieb Sieger gegen Männl und Kretschmer fand bei seiner besten Aktion seinen Meister im hervorragend parierenden Eckert. 180 Sekunden nach dieser Glanztat war er allerdings machtlos. Stiefler setzte sich durch, legte das Leder zurück und Jordan markierte mit einer artistischen Einlage aus nächster Nähe den Gleichstand.
Dieser Treffer riss die Platzherren aber nicht in die Tiefe. Sie marschierten weiter und legten in Sachen Tempo sogar noch zu. Drei Mal hatte sich der Uhrzeiger erst gedreht, da leistete sich Stiefler eine Panne im eigenen Strafraum. Er traf Ball und Gegenspieler, hörte den sofort ertönenden Elfmeterpfiff des in unmittelbarer Nähe befindlichen Schiedsrichters und sah außerdem noch Gelb-Roten Karton. Meisel schritt zur Exekution und wuchtete das Leder zum 2:1 in diese Maschen. Torhüter Schuster hatte zwar die richtige Ecke geahnt, konnte den Einschlag aber nicht verhindern. In Unterzahl war das Schicksal des ASV Pegnitz besiegelt, denn Mitterteich erstickte aufkommende Hoffnungen schon im Keim. Die Oberpfälzer ließen in der nun immer rustikaler werdenden Partie nichts mehr anbrennen.
Spielbericht eingestellt am 30.09.2012 20:56 Uhr