Eigentlich war in Münchberg alles vorbereitet für ein Fußballfest mit anschließender Party-Sause Unterm Rohrbühl. Nach dem Triumph über Titelaspirant FSV Stadeln hatten es die Schützlinge von Markus Bächer selbst in der Hand, die Ziellinie als Meister zu überqueren. Dazu benötigte es einen Sieg gegen Großschwarzenlohe und einen Punktverlust des TSV Buch, bei der zweiten Garde der SpVgg Bayreuth - die selbst die Punkte zum Klassenerhalt brauchte. Doch selbst wenn die Schützenhilfe der Altstadt nicht käme, war mit einem Heimsieg alles drin. Die Gäste vom SCG unterlagen selbst nur knapp dem FSV und TSV mit einem Tor Differenz und nahmen sich für das Duell mit dem Spitzenreiter einiges vor. So zeigte sich Trainer Fabian Schäll vor der Partie kämpferisch und setzte auf eine offensive Ausrichtung, um etwas Zählbares mitzunehmen.
In der Anfangsphase hatte Pascal Vuckov (li.) so seine Schwierigkeiten mit Daniel Pandel (rot).
Maik Schneider
Nachdem die Münchberger vor dem Spiel noch Co-Trainer Marc Schenk und Spieler Moritz Richter, den es zurück zur SpVgg Bayern Hof zieht, verabschiedeten - ging es mit etwas Verspätung auch unterm Rohrbühl los. Dabei zeigten sich die Gäste nach dem Anstoß alles andere als zurückhaltend. Bereits nach gut einer gespielten Minute ließ Daniel Pandel seinen Gegenspieler Pascal Vuckov ins Leere laufen und zog aus spitzem Winkel ab. Jonas Lang im Tor der Eintracht war jedoch von der ersten Sekunde an hellwach und klärte stark zur Ecke. Nur wenige Sekunden später der erste Schreck für die Gäste. Nach einem Tackling musste Christoph Schulz verletzungsbedingt vom Platz. Nach einem Konter war Münchberg im Glück. Maximilian Takacs schlenzte seinen Abschluss an den Pfosten. Der Tabellenfünfte hatte Blut gelegt und nutzte die Unsicherheiten auf Seiten der Gastgeber zur nächsten Chance, als sich Timo Kräftner stark behauptete und Maximilian Takacs bediente. Der setzte die Hereingabe jedoch über das Tor. Vom Tabellenführer war bis dahin nicht viel zu sehen. Eher schienen die Hausherren von der Möglichkeit des vorzeitigen Titelgewinns wie gelähmt. Erst als die Gäste ein weiteres Mal wegen einer Verletzung von Soner Uluca wechseln mussten, kam der Heimverein ins Rollen und versuchte die unsortierten Gäste zu überrumpeln. Binnen fünf Minuten stellte der FCE den Spielverlauf auf den Kopf. Jonas und Lucas Köhler hatten beste Möglichkeiten zur Führung. Aber auch Matteo Kolb, der ein Solo über den halben Platz hinlegte, scheiterte am guten SC-Keeper Marius Gerlach. Zwar setzte Thorsten Lang in dieser Szene noch nach, doch wurde der Angreifer vom Abseitspfiff des Unparteiischen gebremst. So ging es ohne Tore, aber mit viel Optimismus in die Halbzeitpause.
Mit letzter Kraft konnte Felix Spielbühler (re.) Matteo Kolb (li.) vom Ball trennen.
Maik Schneider
Auch der zweite Durchgang stand im Zeichen vieler, aber vor allem intensiver Zweikämpfe. So holte sich Jan Ole Hüttemann, nachdem er zu spät in den Zweikampf gekommen war, seine zehnte Gelbe Karte ab. Eine Karte, die im weiteren Spielverlauf noch Folgen haben sollte. Die Gäste standen tief und suchten in der Folge ihre Chancen im Konterspiel. So auch Sebastian Kräftner, der plötzlich frei vor Jonas Lang auftauchte. Doch der Münchberger Schlussmann behielt die Nerven und blieb lange stehen. Beim Abschluss des Gäste-Akteurs reagierte er blitzschnell und klärte mit dem Fuß. Nach gut einer gespielten Stunde hatten die Münchberger die Führung auf dem Fuß. Jan Ole Hüttemann setzte sich stark auf der linken Seite durch und brachte seinen Pass scharf auf den ersten Pfosten. Dort lief Thorsten Lang ein und nahm die Kugel direkt. Doch aus kurzer Distanz traf der Stürmer nur den Außenpfosten. Auch Christoph Kaschen und Lucas Köhler, die kurz darauf die Möglichkeit mit einem Schuss aus der zweiten Reihe suchten, scheiterten an der eigenen Präzision. Besser machten es die Gäste, die einen Konter erfolgreich abschließen konnten. Nach einem Ballgewinn schaltete Großschwarzenlohe schnell um und der Ball landete direkt im Lauf von Jonas Schmid. Der blieb diesmal cool vor Jonas Lang und überspielte den Münchberger Schlussmann zur Gäste-Führung. Münchbergs Trainer Markus Bächer wechselte noch einmal offensiv und brachte mit Stefan Stumpf einen weiteren Stürmer. So versuchten es die Hausherren weiter mit der Brechstange. Jan Ole Hüttemann zog aus zwanzig Metern ab, zielte jedoch zu hoch. In der fünfminütigen Nachspielzeit überschlugen sich dann die Ereignisse. Zunächst drang Jan Ole Hüttemann in den SCG-Strafraum ein und wurde mit viel Körpereinsatz zu Fall gebracht. Kurz darauf musste der Mittelfeldmann, nach einem Foulspiel, mit einer Zeitstrafe vom Platz. Kurz darauf gab es im Münchberger Strafraum eine ähnliche Szene, wie zuvor mit Hüttemann, diesmal entschied der Unparteiische auf Strafstoß. In beiden Szenen kann man pfeifen, jedoch beide Situationen so unterschiedlich zu bewerten ist schon schwer nachvollziehbar. Am Ende hielt Jonas Kang den schwach geschossenen Strafstoß von Maximilian Takacs und schaltete sich selbst bei einer Standardsituation noch mit ein. Doch auch diese Möglichkeit verpuffte ohne Erfolg.
Auch Emre Mal (li.) versuchte dem Blatt gegen Mika Ulrich (re.) zu wenden.
Maik Schneider
Der SC Großschwarzenlohe erwies sich als der unangenehme Gegner, den auch Trainer Markus Bächer so erwartet hatte. Nach Hin- und Rückspiel stehen 0 Punkte und 0:6-Tore gegen den Angstgegner zu Buche. Nach dem 3:0-Sieg des TSV Buch über die SpVgg Bayreuth II stehen die Münchberger nun auf Platz zwei hinter dem Bayernliga-Absteiger. Selbst in der Hand haben es die Kicker vom Rohrbühl nicht mehr, müssen auf Schützenhilfe des ASV Weisendorf hoffen. Auch wenn die Relegation dank des Remis des FSV Stadeln sicher ist, muss der FCE Münchberg auch seine eigenen Hausaufgaben machen und die Partie beim TSV Weißenburg gewinnen.
Für den SC Großschwarzenlohe geht es in der kommenden Woche darum, im letzten Heimspiel gegen Jahn Forchheim den vierten Tabellenplatz zu sichern und einen versöhnlichen Saisonabschluss zu feiern.
Spielbericht eingestellt am 11.05.2024 23:00 Uhr