Der SV Friesen (11.) empfängt zum letzten Heimspiel der Saison den FC Eintracht Bamberg (2.). Mit nur einem Sieg aus den letzten neun Partien zeigt die Formkurve der Hausherren nach unten. Unnötige Fehler in der Defensive und das Fehlen klarer Bälle im vorderen Spielfelddrittel sorgen beim Team von Armin Eck für eine magere Ausbeute. Nur ein Treffer gelang in den vergangenen drei Begegnungen. Bereits im Hinspiel hatte die Eintracht die Nase mit 3:1 vorn. Bisher noch ganz ohne Niederlage, verhindern insgesamt fünf Remis die Tabellenführung bei den Mannen von Michael Hutzler. Ein solches gab es auch vor einer Woche gegen den FC Herzogenaurach (7., 1:1). Im Übrigen erst die dritte Partie dieser Serie, in der dem FCE nicht mehr als ein eigener Treffer gelang.
Lässt sich von Andreas Baier (re.) nur kurz aufhalten: Gabriel Jessen.
Benjamin Hofmann
Von Anfang an präsentierten sich die Hausherren im letzten Heimspiel der Saison aggressiv in den Zweikämpfen, geradezu bissig. Sichtlich kam ihnen entgegen, dass der Unparteiische keine kleinliche Linie an den Tag legte, sondern die Jungs einfach Fußballspielen ließ. Und das taten beide Seiten: Die ersten Gelegenheiten erspielte sich in der Anfangsphase des SV Friesen, angetrieben von Spielführer Nils Firnschild, der an nahezu jedem Angriff der Hausherren beteiligt war. Mit spielerischer Überlegenheit versuchte der FC Eintracht aus Bamberg zum Erfolg zu kommen. Ansehnliche Einzelaktionen und teils schöne Kombinationen bot der FC. Nur der letzte Pass sollte nicht ankommen – und dann ging es postwendend in die andere Richtung. Bei einem solchen Friesener Angriff fasste sich Marcel Lindner aus 25 Metern leicht linker Position einfach einmal ein Herz, der Ball drehte sich immer weiter nach außen und schlug per Pfosten zum überraschten, aber bei den Gastgebern vielumjubelten 1:0 im langen Eck ein. Am Spielverlauf änderte sich dadurch nichts: Temporeich, aber ausgeglichen ging es mit Halbchancen bis zum Pausentee.
Im Zweikampf schenkt Felix Müller (hi.) dem Bamberg Tobias Linz nichts.
Benjamin Hofmann
Mit dem Wiederanpfiff begann die Christian-Brandt-Show, der von der Eintracht-Defensive nun überhaupt nicht mehr zu bändigen war. Zunächst von Felix Popp per Notbremse gestoppt, blühte der Mittelstürmer in einer nun ruppiger werdenden Partie immer mehr auf. Clever holte er wenige Zeigerumdrehungen später einen Freistoß am rechten Strafraumeck heraus, den Kai Aust über die Mauer zog. Den nur bedingt gefährlichen Ball ließ der Gästekeeper abprallen und Kapitän Spielführer köpfte zum 2:0 ein. Nach rund einer Stunde ging es Schlag auf Schlag: Erst verpassten Robin Renner und der eingewechselte Tobias Ulbricht den Anschlusstreffer, dann tankte sich erneut der Friesener Unruheherd durch. Bereits zu Boden gegangen, rappelte sich Brandt nochmal auf, tankte sich energisch gegen Verteidiger Reischmann durch – aus dessen Griff er sich kurzerhand losriss und dadurch eine weitere Notbremse dankend ablehnte. Aus spitzem Winkel legte er durch Dellermanns „Tunnel“ quer auf Firnschild, der aus zwei Metern nur noch den Fuß hinhalten musst – ganz großes Kino des Routiniers. Vorführen lassen wollten sich die Gäste nicht, sodass Patrick Görtler durch die Gasse geschickt sicher auf 3:1 verkürzte. Dadurch hatte die Hutzler-Truppe Blut geleckt und wollte nun unbedingt nochmal aufschließen. Erst retteten Mann und Maus für den SVF gegen Ulbricht, dann blieb ein möglicher Strafstoßpfiff aus, ehe Friesen den Fokus geschickt verlegte und schnell nach vorne spielte. Den Schlusspunkt setzte natürlich der „Man of the Match“, Christian Brandt. Über rechts durchgebrochen, ließ er seinen Gegenspieler aussteigen, blickte hoffnungsvoll ins Zentrum, um letztlich mit einem satten Schuss ins kurze Eck zu vollenden. In den Schlussminuten waren beide Teams um weitere Treffer bemüht, wobei die Hausherren unter anderem durch Altwasser und Lindner noch gute Konterchancen verpassten.
FCE-Keeper Fabian Dellermann stellt seine Mauer vor einem Freistoß.
Benjamin Hofmann
Im gutklassigen Landesliga-Duell kämpften beide Teams von Anfang an, wobei sich der SV Friesen in den Zweikämpfen bissiger zeigte. Insbesondere am eigenen Strafraum präsentierte sich das Team von Armin Eck unglaublich kompakt und war zugleich um offensive Akzente bemüht. Trotz hohem Engagement konnte sich der FC Eintracht Bamberg im letzten Spielfelddrittel nur bedingt in Szene setzen, bevor mit dem Wiederanpfiff Christian Brandt aufblühte. Damit gelang dem SV Friesen ein richtiger Befreiungsschlag, während Bamberg die gestrige Niederlage des TSV Neudrossenfeld beim SC Feucht (2:1) nicht nutzen konnte.
Spielbericht eingestellt am 17.11.2018 19:30 Uhr