Von Thomas Popp
Mit einer deutlichen 0:4 Klatsche, der höchsten Heimniederlage seit über sechs Jahren, musste sich die SpVgg Selbitz am Samstagnachmittag gegen die SG Quelle Fürth geschlagen geben. Gegen einen keineswegs übermächtigen Gegner lieferte die Häßler-Elf eine ganz schwache Vorstellung ab und wurde nach dem Seitenwechsel von den Mittelfranken nach allen Regeln der Kunst ausgekontert. "Das war heute gar nichts, aber solche Tage gibt es eben", brachte es der Selbitzer Vereinsvorsitzende Gerhard Färber nach dem Spiel treffend auf den Punkt. Recht hatte er, denn viel lief bei den Frankenwäldlern an diesem Tag wahrlich nicht zusammen.
In einer auf schwachem Niveau stehenden ersten Halbzeit gab es hüben wie drüben so gut wie keine Torraumszenen. Die Gäste beschränkten sich aufs verteidigen, die Heimelf wusste mit ihrem vielen Ballbesitz herzlich wenig anzufangen. Elbl, Widmaier und Winter waren in der Schaltzentrale bemüht, ihnen boten sich in der Offensive aber auch kaum Anspielstationen. Die Gäste verteidigten geschickt, verschoben gut und machten immer wieder die Räume eng. Die Folge waren viele Selbitzer Quer- und Rückpässe. Lediglich einmal ging schnell die Post nach vorne ab und prompt wurde es auch gefährlich. Eine schöne Damrot-Flanke setzte Sturmspitze Pascal Hager aber weit über das Tor. Als alle mit einer torlosen ersten Halbzeit rechneten, konnten sich die Quelle-Kicker doch noch einmal nach vorne aufraffen. Ein Schuss aus der zweiten Reihe wurde zur Ecke abgefälscht. Menz servierte den ruhenden Ball auf den völlig freistehenden Dennis Reinholz, der keine Mühe hatte einzuköpfen.
Nach dem Seitenwechsel wurde das Selbitzer Spiel etwas zielstrebiger, echte Torchancen blieben aber weiterhin Mangelware. Den Gästen boten sich nun Räume zum Kontern. Zehn Minuten nach dem Wiederanpfiff machte sich der Fürther Kirschner auf die Reise. Andre Keilwerth konnte den Angreifer nur durch ein Foul stoppen. Der starke Gästeakteur Christopher Meier, der die Fürther Defensive glänzend organisierte, setzte den fälligen Freistoß genau in den Winkel, ein Traumtor! Die Heimelf versuchte noch einmal alles. Einen Widmaier-Freistoß verlängerte Andre Keilwerth per Kopf auf den am langen Pfosten lauernden Martin Damrot der in aussichtsreicher Position nur den Pfosten traf. Diese Situation stand vielleicht symptomatisch für diesen gebrauchten Selbitzer Tag. Kurz darauf zwang Kevin Winter mit einem Kopfball den Fürther Torhüter Manuel Döllfelder noch zu einer Glanzparade. Das war es dann aber auch schon mit der Selbitzer Herrlichkeit. Mit zwei schnell vorgetragenen Kontern machten in der 68. Spielminute Christian Haag und zehn Zeigerumdrehungen später Maximilian Höhenberger mit einer energischen Einzelleistung den Selbitzern den Garaus.
Die Gäste gewannen verdient, waren aber keineswegs vier Tore besser. Viel mehr waren sie ein Muster an Effektivität. Der bedauernswerte Selbitzer Torhüter Mario Möschwitzer konnte sich nicht einmal auszeichnen, musste aber viermal das Leder aus dem Netz holen. Bei der SpVgg Selbitz bot kaum ein Spieler Normalform. Für die nächsten Aufgaben muss eine ganz klare Leistungssteigerung her.
Spielbericht eingestellt am 09.09.2015 12:09 Uhr