Von Onetz
Einen Sieg hat der SV Mitterteich im Heimspiel am Samstag eingeplant. Schließlich ist Schlusslicht SpVgg Erlangen zu Gast. Aber am Ende ist die Mannschaft von Trainer Andreas Lang richtig enttäuscht.
"Das war ein gebrauchter Tag", lautete die erste Reaktion eines enttäuschten SV-Trainers Andreas Lang nach einer wenig berauschenden Begegnung. "Über die gesamten 90 Minuten war meine Mannschaft nie präsent." Die SpVgg Erlangen nutzte die Gunst der Stunde und gewann unterm Strich völlig verdient mit 3:1 (2:0). Überschwänglich feierten die Gäste den wohl unerwarteten Sieg und schöpfen wieder Hoffnung im Kampf um den Klassenerhalt.
"Die letzten anstrengenden Wochen gingen an die Substanz meiner Mannschaft", nannte SV-Coach Andreas Lang den schwachen Auftritt. "Uns gelang es nie, die Spannung aufrecht zu halten. Außerdem zeigten die Mittelfranken mehr Willen zum Sieg." Stark ersatzgeschwächt sah sich die Heimelf von Beginn an stürmischen Angriffen ausgesetzt. Von soviel Elan des Tabellenletzten offensichtlich überrascht bekam die heimische Abwehr mehr Arbeit als ihr lieb war. Schon nach fünf Minuten verpasste der agile Gästekapitän Simon Exner aus fünf Metern die Führung. Lichterloh brannte es kurze Zeit später bei einem Freistoß, den Exner an die Latte setzte. Nur gut, dass SV-Keeper Michael Schultes den Abpraller mit einer Glanztat entschärfte. Zur verdienten Führung benötigten die lauffreudigen Gäste einen für SV-Trainer Andreas Lang zweifelhaften Strafstoß. Colin Diederichs ließ sich die Chance nicht entgehen. Im Tiefschlaf befand sich die heimische Abwehr beim 0:2. Einen hohen weiten Ball unterschätzten zwei Mitterteicher Abwehrspieler, Colin Diederichs bedankte sich, hob das Leder über Torwart Michael Schultes, aber auch an die Latte. Kay Zollhofer war zur Stelle und erzielte den Pausenstand.
Nur fünf Minuten nach dem Wechsel fiel die endgültige Entscheidung, wieder einmal nach einer Standardsituation. Ein Freistoß fand den völlig freistehenden Dennis Zyder, der keine Mühe hatte, mit dem Kopf das 3:0 zu erzielen. Zwei Gegentore zu verkraften, dazu war diese Heimmannschaft diesmal nicht in der Lage. Zwar mühte sie sich, wollte der Partie noch eine Wende geben, aber mehr als der Anschlusstreffer von Manuel Dürbeck war nicht drin. Voraus ging die einzige sehenswerte Kombination über David Dobras.
Die Tugenden, kompakte Abwehr und gezielte Angriffe, welche die Stiftländer in den letzten Wochen ausgezeichnet hatten, waren an diesem Tag nicht zu sehen. Ein enttäuschter Zuschauer brachte es auf den Nenner: "Wäre ich doch lieber zu Hause beim Holzspalten geblieben." Gelegenheit zur Wiedergutmachung bekommt die Mannschaft bereits am Mittwoch in einem Nachholspiel gegen den TSV Neudrossenfeld. Vielleicht bleibt der Holzspalter noch einmal in der Ecke stehen.
Spielbericht eingestellt am 24.04.2018 09:38 Uhr