Die Situation vor dem Spiel: Derbytime in der Landesliga! Ganz ordentlich war der SV Friesen in diese Saison gestartet und grüßte zwischenzeitlich gar von der Tabellenspitze. Mit nur einem „Dreier“ aus acht Partien wurde das Team von Armin Eck jedoch bis ins Mittelfeld durchgerecht, wenngleich sich zuletzt wieder ein Aufwärtstrend abzeichnete. Genau andersherum die Situation beim TSV Sonnefeld: Ein Sieg aus den ersten sieben Partien ließen von Anfang an die Abstiegsglocken läuten. Anschließend gab sich das Team um Bastian Renk allerdings nur noch einmal geschlagen und konnte mit sechs weiteren Siegen die großen Punkte einfahren. Damit steht der TSV Sonnefeld vor dem Derby sogar vor dem SV Friesen. Im vergangenen Sommer feierten beide Teams ihre Meisterschaften der Bezirksligen Ost und West gemeinsam, doch heute werden in einer starken Landesliga nur die drei Punkte zählen, um sich weiter von den abstiegsgefährdeten Rängen zu distanzieren.
Bei einsetzendem Regen treibt Sebastian Steiner (li.) unter Beobachtung des - Achtung (!) - linken Außenverteidigers Frank Fugmann den Ball nach vorne.
Benjamin Hofmann
Ohne langes Abtasten begann das Derby vielversprechend und mit gutem Tempo. Während der SV Friesen auf Ballbesitz bedacht war, suchte der TSV Sonnefeld über schnelle Vorstöße sein Glück. Einmal war Sebastian Steiner rechts durchgebrochen, doch seine Flanke noch zu ungenau. Dass dies über die linke Friesener Abwehrseite passiert war, ließ der Außenverteidiger Frank Fugmann nicht lange auf sich sitzen und drosch nach guter Vorarbeit von Nils Firnschild das Leder aus satten 25 Metern mittig an die Latte des TSV-Gehäuses. In der Folge hatten sich die Hausherren mit der Taktik des Gegners angefreundet und übernahmen zunehmend die Kontrolle. Cancut Civelek und David Daumann wirbelten im Zusammenspiel auf dem linken Flügel, bevor Letzterer mit einem Seitenwechsel auf Höhe des Strafraums gutes Auge bewies. Dort hatte Maximilian Sesselmann sträflich viel Platz, zielte allerdings vom rechten Strafraumeck deutlich über die Kiste. Nachdem zwischenzeitlich Nils Firnschild einen guten Versuch per Kopf verzeichnet hatte, die jedoch abgepfiffen wurde, war erneut Maximilian Sesselmann über rechts vor dem Tor aufgetaucht. Diesmal legte sich der rechte Außenverteidiger den Ball allerdings zu weit vor und die TSV-Defensive konnte die Situation im letzten Moment bereinigen. Die Friesener Führung schien überfällig, insbesondere nachdem erneut David Daumann und Nils Firnschild jeweils im Strafraum zu lange zögerten oder in Patrick Jauch ihren Meister fanden. Nahezu mit dem Halbzeitpfiff und quasi aus dem Nichts die Führung für die Gäste: Aykut Civelek hatte sich aus 23 Metern ein Herz gefasst und abgezogen, der harmlose Schuss wurde jedoch abgefälscht, als sich Siegfried Kirschbauer bereits mitten in seiner Flugparade befand. Somit konnte der ansonsten so sichere Schlussmann die Kugel nicht festhalten und in Form von Ludwig Scheler hatte genau ein Akteur darauf spekuliert – 0:1!
Mit Ansage trifft David Daumann zum 2:1 vom Punkt: Ähnlich wie Ludwig Scheler zuvor, packt auch der Friesener den Flieger aus.
Benjamin Hofmann
Um Wiedergutmachung bemüht rannte der SV Friesen sofort an, aber der ständige Unruheherd Nils Firnschild konnte im letzten Moment gestoppt werden. Besser machte es nur wenig später der Friesener Doppelpacker: Mehrfach hatte das Team um Bastian Renk den Ball nicht aus der Gefahrenzone gebracht und letzten Endes setzte David Daumann den Ball von der Strafraumgrenze genau neben den Pfosten ins Tor – Keeper Patrick Jauch konnte das nicht mehr verhindern, da er zuvor am anderen Pfosten als Feuerwehrmann parierte. Die Gäste waren um eine schnelle Antwort bemüht, doch offensiv fehlte mehrfach die Abstimmung, während Nils Firnschild als Spielmacher von Armin Eck sein Visier weiterhin viel zu hoch eingestellt hatte. Dann ein Aufschrei: Marcel Lindner wurde von Ata Simitci robust – eben grenzwertig, wie man den Innenverteidiger des TSV kennt – gestoppt und wollte den Strafstoß, doch der Unparteiische ließ weiterlaufen. Auf der anderen Seite war nach einem Lebenszeichen des TSV Ludwig Scheler mit Torwart Siegfried Kirschbauer zusammengeprallt und Sebastian Steiner verpasste die erneute Führung aus dem Nichts, als er im Nachsetzen mutterseelenallein einen Verteidiger anschoss. Davon hatte sich der SV Friesen schnell erholt und in einer ähnlichen Situation wie zuvor gegen Ata Simitci, stellte sich diesmal David Pawellek robust gegen Marcel Lindner – diesmal ertönte der Pfiff. David Daumann übernahm Verantwortung und netzte zur späten Führung ein. Obwohl der TSV Sonnefeld nochmal alles nach vorne warf, kamen keine zwingenden Aktionen mehr heraus – Marcel Lindner verpasste nach Steilpass gar noch das 3:1.
Bei der letzten Aktion von Bastian Renk packte Torwart Siegfried Kirschbauer gewohnt sicher zu.
Benjamin Hofmann
Ohne Tayfun Özdemir als ständigen Wirbelwind hatte sich die Sonnefelder Mannschaft nahezu von selbst aufgestellt und letztlich fehlten in der Offensive die zündenden Ideen. Der SV Friesen zeigte sich bei der eigenen Chancenverwertung gnädig und wäre dafür fast noch bestraft worden – letztendlich stehen allerdings drei verdiente Punkte in der Bilanz.
Spielbericht eingestellt am 21.10.2017 21:11 Uhr