Während die Neudrossenfelder ihre Kaderplanung unter der Woche recht ordentlich vorantreiben konnten und frühzeitig um die einsatzfähigen Akteuren wussten, plagten "Chippo" Skeraj einige Sorgenfalten: Mit Sturmkante Sebastian Glasner (Taufe) musste er seinen Fels in der Brandung ersetzen, mit Kulabas, Amegan, Guerra, Schreiber und Kishimoto standen ihm einige Akteure in der Vorwoche im Training nicht zur Verfügung - auch wenn die alle spielen konnten.
Im "Warface"-Contest wären Steffen Taubenreuther (grün) und Tim Ruhrseitz da wohl sehr weit vorne gelandet.....
Andreas Bär
Von allen krankheitsbedingten Rückschlägen ließen sich die bislang ungeschlagenen Erlanger nicht beeindrucken. Gegen die mit zuviel Respekt auflaufenden Neudrossenfelder bestimmten die Rot-Weißen das Spiel, vor allem mit dem brutalen Tempo der Mittelfranken hatten die Kicker vom Weinberg in der Anfangsphase so ihre Problemchen. Auf der einen Seite musste der zu hoch und zentral agierende Youngster Fabian Möckel gegen den körperlich überlegenen und über kluge Doppelpässe immer wieder gut in Aktion gespielten Tim Ruhrseitz Lehrgeld zahlen, auf der rechten Außenbahn sorgte - wie fast schon üblich - Kevin Guerra für mächtig Alarm. Es dauerte eine gute halbe Stunde, bis sich die Hausherren vor allem auf dieses Duo besser einstellten. Gareis übernahm fortan den in die Spitze stoßenden Ex-Fürther Guerra, Möckel zog sich einige Nuancen zurück und kontrollierte Ruhrseitz fortan besser. Bis dahin hatten die Neudrossenfelder aber kaum Zugriff und durften sich beim Fußballgott und dem Pfosten bedanken, dass sie nicht in Rückstand gerieten. Während List mit seinem Freistoß noch scheiterte, zirkelte nur Sekunden später Guerra einen Freistoß von der selben Position sehenswert über die Mauer - aber halt auch nur an den Pfosten. Der Weckruf für Neudrossenfeld. Die Grün-Weißen waren plötzlich im Spiel. Und nach einem Flankenball des auffälligen Julian Pötzinger visierte Sebastian Marx per Kopf an den eigenen Pfosten. Die Partie war komplett offen. Und sehenswert geführt von beiden Seiten.
Stephan Schreiber klärt, beobachtet von Daniel Hacker, vor Julian Pötzinger.
Andreas Bär
Die Kräfteverhältnisse verkehrten sich nach dem Pausentee noch einmal. Neudrossenfeld gewann gegen kräftemäßig allmählich leidende Erlanger Oberwasser, hatte weit mehr Spielanteile als noch vor dem Pausentee. Und krönte das gleich mit einem ersten Ausrufezeichen: Youngster Claudio Bargenda visierte aus der zweiten Reihe knapp über den Kasten (50.). Auf der Gegenseite war es Ligatorjäger Ahmet Kulabas, der nach einer Guerra-Flanke sogar ins Netz traf - aber vorher im Abseits stand (54.). Es ging hin und her. Und geschont wurde sich auf dem Feld überhaupt nicht mehr, was die Zuschauer erfreute. Mit der Einwechslung von Günther und Daniel Gareis auf der Sechserposition gewann das Neudrossenfelder Defensivspiel noch eine Nuance mehr an Sicherheit. Und Günther bediente in der Offensivbewegung Pötzinger sehenswert: Der 20 Meter vor der Kiste blank stehende Ex-Nürnberger visierte drüber. Es ging weiter Schlag auf Schlag. Erlangen hoffte auf den Lucky Punch, Neudrossenfeld versuchte nun, die Dinge spielerisch zu lösen. Ein Fest für den neutralen Zuschauer: Beide Farben verzeichneten trotz guter Defensivarbeit beider Teams gute Tormöglichkeiten, beide Torwarte hielten ihre Farben im Spiel. Die dickste Chance der Grün-Weißen hatte Levin Pauli, der nach Bargendas feinem Chip-Ball an Kraut scheiterte, auf der Gegenseite hätten Erlangen in der Schlussphase mit zwei dicksten Brettern den Spielverlauf auf den Kopf stellen können, Kulabas und Siefert scheiterten aber an Grüner, der das letztlich gerechtfertigte Remis für seine Truppe festhielt.
Einige Male rätselte "Chippo" Skeraj, wie er die kompakten Neudrossenfelder knacken könnte.
Andreas Bär
Durch das Remis verteidigen die Erlanger vor dem nächsten Schlagerspiel gegen die SG Quelle Fürth ihre optimale Ausgangsposition - auch da die Versandhauskicker gegen Frohnlach trotz einer Zweitore-Führung nicht über ein Remis hinauskamen. Selbiges gilt freilch auch für die Neudrossenfelder, die im Kampf um den zweiten Platz weiterhin richtig gut dabei sind und beruhigt in die nächsten Wochen gehen können. Zumal mit Stefan Kolb ein im Offensivbereich nicht unwichtiger Spieler am Donnerstag wieder ins Mannschaftstraining eingestiegen ist und den Grün-Weißen neue Variationsmöglichkeiten verleiht. Selbiges gilt nächste Woche auch für die Erlanger, wenn Sturmtank Sebastian Glasner wieder zur Disposition steht.
Spielbericht eingestellt am 14.10.2017 22:58 Uhr