Vor dem Derby waren die Sorgenfalten von Michael Regn unübersehbar. Neben den Urlaubern Nino Müller, Yannick Fuhrmann und Laurin Michaelis kämpfen Noah Ismail und Michael Lang mit einer Schambeinentzündung und standen ebenfalls nicht zur Verfügung. Dagegen musste Keeper Florian Veigl mit der Ersten nach Eichstätt, so dass Youngster Fabio Kormann das Tor hütete. Dafür konnte Bas Peeters mitwirken und nach zwei Niederlagen helfen, die Trendwende zu schaffen. Denn auch die Neudrossenfelder waren verwundbar. Zum einen wurde man bei der Heimniederlagen gegen Erlangen aus allen Träumen gerissen und hatte einen herben Dämpfer hinnehmen müssen. Zum andere beklagten auch die Gäste zahlreiche Ausfälle und mussten mit Hannes Greef oder Stefan Kolb auf ihre Sturmreihe verzichten. "Ich möchte, dass wir heute eine andere Körpersprache zeigen", forderte deshalb Gästecoach Werner Thomas.
Erster Zusammenstoß zwischen Oliver Danzer (li.) und Sascha Engelhardt.
Hans Wunder
Bei hochsommerlichen Temperaturen hatten die Altstädter gleich zwei gute Möglichkeiten. A-Jugendcoach Benjamin Stückrad, der mit mehreren seiner Schützlinge verspätet eingetroffen war, verpasste bei seinem Kopfballversuch nur knapp und Hannes Sommerer setzte aus halblinker Position drüber. Allerdings riss die Thomas-Elf, die ballsicherer wirkte, das Spiel danach immer mehr an sich. Dass sich kaum klare Möglichkeiten ergaben, war aber besonders den Platzverhältnissen geschuldet. Als sich allerdings Oliver Danzer in der SpVgg-Abwehr bei einem hohen Ball verschätzte, konnte Michael Hamacher in seinem Rücken das Außennetz anvisieren. Die Gäste blieben tonangebend, während die Altstädter ihr Heil in langen Bällen suchten. "So ein Gebolze", schimpft SpVgg-Stürmer Hannes Sommerer, der wie Kollege Küfner in der Luft hing. Und schließlich münzten die Neudrossenfelder ihre Spielanteile auch in eine Führung um. Nach einem Einwurf konnte Levin Pauli einige Meter mit dem Ball am Fuß zurücklegen, schloss dann aus 20 Metern trocken in kurze Eck ab und schon lag seine Mannschaft vorne. Die Regn-Elf konnte anschließend nur einen gefährlichen Konter setzen, den Peeters mit einem Gewaltschuss über den Kasten abschloss. Allerdings hatten die Platzherren dann auch noch Glück. Verteidiger Bäßler zog Sascha Engelhardt am Arm, Julian Pötzinger trat zum Strafstoß an und scheiterte mit seinem halbhohen Ball an Fabio Kormann.
Lukas Beszczynski (li.) bleibt Zweikampfsieger gegen Daniel Gareis.
Hans Wunder
Personell hatte Michael Regn kaum Alternativen. Allerdings verstärkte Bayreuth nun die Angriffsbemühungen. Doch die beiden Hannes (Küfner und Sommerer) bekamen keinen Spielraum und im Gegenzug blieben die Grünweißen immer gefährlich. Levin Pauli war nach Diagonalball eigentlich frei vor dem Kasten, als ihm der Ball an die Hand sprang. Glück für Bayreuth. Auch wenn der Altstädter Coach seine Schützlinge mit Blick auf die Uhr zur Geduld mahnte, wartete er vergeblich auf echte Torchancen. Der TSV stand tief und sicherte die gefährliche Zonen bestens ab. Und als sich dann TSV-Innenverteidiger Carsten Hahn bei seinem Ausflug in die gegnerischen Hälfte ein Herz fasste und aus gut 32 Metern abzog, sprang die Kugel tückisch auf und hinterließ einen verdutzten SpVgg-Keeper, der bereits am Boden lag und den Einschlag nicht verhindern konnte. Jetzt brauchte die Regionalligareserve ein schnelles Tor und hatte aber Glück, dass es nicht erneut hinten einschlug. Levin Pauli düpierte seinen Gegenspieler an der Außenlinie, bediente Andre Haak, der am reaktionsschnellen Fabio Kormann scheiterte. Erst in den letzten Minuten lag ein SpVgg-Treffer in der Luft. Doch erst war Keeper Tobias Grüner bei dem Schuß auf das kurze Eck auf dem Posten und dann brachte Hannes Sommerer nicht genügend Wucht hinter den Ball.
Ständiger Unruheherd: Levin Pauli (re.) sorgte für viel Musik.
Hans Wunder
Ohne Zweifel sind die Regn-Schützlinge momentan in einer talsohle. Vorne läuft wenig zusammen und hinten ist man immer wieder für einen Treffer gut. Doch der SpVgg-Coach hat genügend Erfahrung gesammelt, um seine Truppe auch aus diesem Team zu holen. Bei Quelle Fürth hat man ohnehin nichts zu verlieren. Dagegen hat Werner Thomas die geforderte Trotzreaktion seiner Elf gesehen. Gegen Selbitz hat man jetzt eine Mannschaft vor der Brust, die zuletzt deutlich an Oberwasser gewonnen hat.
Spielbericht eingestellt am 26.08.2017 19:22 Uhr