Bei wenig frühlingshaften Temperaturen trafen am Mittwochabend in der ursprünglich im November angesetzten Partie die beiden besten Teams des neuen Jahres aufeinander: Die Saaser und Oberkotzau hatten zuvor jeweils 14 Punkte geholt, nachdem es bei beiden Teams vor der Winterpause nicht wirklich rund gelaufen war. Die Saaser konnten dadurch die Abstiegsplätze verlassen und wollten mit einem Sieg ein großes Polster zwischen sich und die Relegationsplätze bringen. Oberkotzau wittert durch neun Spiele ohne Niederlage wieder Morgenluft und setzte sich als Ziel, sich weiter ans rettende Ufer heranzupirschen.
Florian Dörfler legt ab auf Andreas Koch (im Hintergrund).
Andreas Bär
Es deutete sich dabei früh an, wessen Wunsch an diesem Tag in Erfüllung gehen sollte. Die Partie begann munter, beiden Seiten merkte man an, was für einen wegweisenden Charakter die Partie hatte. Doch während die Oberkotzauer im ersten Durchgang offensiv fast kaum in Erscheinung traten - die einzige halbwegs gefährliche Szene ereignete sich in der 35. Minute, als der Saaser Torwart Markus Spindler einen Fernschuss von Sebastian Pickel entschärfte -, waren die Platzherren nach der ersten Viertelstunde überlegen und näherten sich immer wieder vor allem über die linke Seite mit dem fleißigen Koch dem Oberkotzauer Strafraum. Gefahr ging hauptsächlich von den scharf getretenen Standards von Benny Bucksch aus. Ein solcher brachte in der 29. Minute auch die Führung: Marco Pütterich köpfte einen Eckball aus sieben Metern zum verdienten 1:0 ins Tor. Fünf Minuten später hätte der Innenverteidiger beinahe seinen zweiten Treffer folgen lassen, sein Abschluss nach einem weiteren Eckball verfehlte aber knapp das Tor. Und nachdem Bucksch in der 31. und 36. Minute zweimal aus aussichtsreicher Position noch gescheitert war, markierte er kurz vor dem Pausenpfiff das durchaus verdiente 2:0. Lars Herb hatte Jan Vogler am Strafraumrand gelegt, Buckschs flach geschossenen Freistoß fälschte die Mauer so ab, dass Keeper Till Reichenberger den Ball nur noch an den Pfosten lenken konnte - und von dort sprang er ins Tor.
Marco Pütterich feiert seinen Treffer.
Andreas Bär
Oberkotzau hätte die Partie noch einmal so richtig spannend machen können, als nach nicht einmal zehn Sekunden Pickel auf der rechten Seite auftauchte und den Ball scharf in die Mitte spielte, wo Tobias Dachsbacher im letzten Moment vor Alexander Eichner klärte. Gut zehn Minuten später hätte Ünal Durkan noch verkürzen können, als er nach einer Ecke am langen Pfosten allein gelassen wurde, den Ball aber neben den Kasten setzte. Ansonsten ließen die Gäste spielerische Elemente aber komplett vermissen, es spielte und konterte eigentlich nur die Heimelf. Und die kamen weiter zu Chancen, vorzugsweise nach Standards oder Kontern über die weiterhin starke linke Seite. Bucksch setzte einen Freistoß von Florian Dörfler per Kopf knapp über den Kasten (49.), fünf Mnuten später tauschten die beiden Rollen, Dörfler köpfte nach Bucksch-Hereingabe drüber. Wiederum knapp sieben Minuten später köpfte Greef knapp vorbei und Koch drosch das Leder aus halbrechter Position über das Tor. In der 64. Minute sorgte der überragende Bucksch dann für die Entscheidung, als er den Ball nach einer Flanke von Christian Wölfel platziert ins Eck drosch. Wölfel selbst hätte nach einem mustergültigen Konter noch den vierten Treffer draufsetzen können, er verstolperte den Ball aber am Strafraumrand. Andre Keilwerths Platzverweis kurz vor Schluss nach gelbroter Karte war nicht mehr als eine Randnotiz.
Durch den Sieg im Nachholspiel dürften die Saaser so gut wie durch sein, haben sie nun doch schon acht Zähler Vorsprung auf die Relegationsplätze. Sechs Punkte müsse man noch holen, um ganz sicher zu gehen, meint Trainer Armin Eck. Jetzt stehen für die Saaser erst einmal zwei knifflige Auswärtspartien in Mittelfranken an: am Samstag in Veitsbronn (9.), am Montag beim Dritten Stadeln. Der Lauf der Gäste, die vor der Partie in der Saas für neun Spiele ungeschlagen waren, ist mit dem 0:3 erst einmal zu Ende gegangen. Doch Coach Atanasow bleibt optimistisch, dass sein Team in den kommenden Wochen den Klassenerhalt auch noch sichert. Auf den 13. ASV Vach sind es bei sieben ausstehenden Spielen fünf Zähler Rückstand - man kann allerdings nicht unbedingt davon ausgehen, dass sich der am kommenden Wochenende entscheidend verringert: Oberkotzau muss zum Tabellenzweiten TSV Buch, während Vach Tabellennachbarn Burgkunstadt empfängt.
Spielbericht eingestellt am 16.04.2014 21:48 Uhr