Nach der überraschenden Niederlage der Bucher gegen Dergah Spor am Freitag zuvor, hatten die Stadelner einen Tag später die Möglichkeit, die Tabellenführung zu übernehmen. Auf dem Papier eine leichte Aufgabe gegen den Tabellenfünfzehnten. Doch das war kein geringerer als der sieben Kilometer entfernte Nachbar aus Veitsbronn. Auch wenn der Start des Bezirksliga-Meisters sehr holprig verlief, wollte der ASV nach vielen Jahren im Derby wieder mal punkten.
Synchron-Ball-Beobachten von Gerhard Strobel (links) und Andreas Kallert.
Christian Dotterweich
Nominell waren die Hausherren die besser besetzte Mannschaft. Dazu kommt die nun schon längere Erfahrung des höherklassigen Fußballs. Und der gute Start in die Saison. Alles sprach also für den FSV und der präsentierte sich auch entsprechend. Schon nach drei Minuten brannte es im ASV-Strafraum, als Gerhard Strobel mit einem Drehschuss knapp scheiterte. Es waren noch keine zehn Minuten gespielt, da wurde dem Veitsbronner Spielertrainer Dietmar Kusnyarik klar, dass seine Elf mehr investieren muss: „Wir müssen ein bisschen mehr machen“, forderte er seine Jungs auf. Doch die Stadelner blieben die spielbestimmende Mannschaft. Immer wieder wurde Gerhard Strobel gesucht. Machte es der FSV mal schnell, hatte der ASV große Probleme. Das Heim-Führungstor schien nur eine Frage der Zeit zu sein und auch ein Dreier für Stadeln schien sicher – noch. Das 1:0 der Rambau-Elf fiel dann doch (19.). Allerdings ging dem Treffer von Gerhard Strobel ein eklatanter Torwartfehler voraus, der zu kurz abschlug und dann schlief auch noch die gesamte Abwehr. Veitsbronn mühte sich ins Spiel zu finden und man sah die reifere Spielanlage der Hausherren. Doch Stadeln versäumte es, das 2:0 nachzulegen. Stattdessen arbeitete sich der ASV in die Partie. Auf einmal kamen die Kusnyarik-Jungs gefährlich vor das Tor von Maxi Erk (Sven Illauer und Thomas Schillmeier). Und ohne großes Aufhebens fiel dann plötzlich der Ausgleich (34.). Etwas überraschend, aber schön herausgespielt, netzte Dietmar Kusnyarik in der Mitte ein, nachdem er von Tobias Meyer über rechts schön bedient wurde. Und damit fiel der Startschuss für Veitsbronn. Denn bis zur Halbzeit hatten sie noch gute Chancen, das Spiel sogar zu drehen.
Hoppala! Sammy Röder zeigt eine schöne Schusstechnik - nur trifft er den Ball gar nicht...
Christian Dotterweich
Der Ausgleich zehn Minuten vor der Halbzeit brachte die Stadelner völlig aus dem Konzept. Ab diesem Zeitpunkt verloren sie total die Kontrolle über das Spiel. Die Ballsicherheit und Spielkontrolle war wie weggefegt. Waren die Anspiele in die Spitze anfangs bei den Veitsbronnern noch mehr als ausbaufähig, erlaubten sich jetzt die erfahrenen Stadelner Spieler solche Schwächephasen – und zwar durchgehend! Vor allem Dietmar Kusnyarik ging jetzt mit gutem Beispiel auf ASV-Seite voran und erwies sich im Veitsbronner Mittelfeld als Denk- und Schaltzentrale. Alexander Rambau reagierte und brachte für den völlig schwachen Klose Jan Mazanec. Es half aber alles nichts. Stadeln war dermaßen außer Tritt, dass sich die Veitsbronner immer besser in die Partie bissen. Die ASV-Verteidigung stand nun sicherer und Stadeln hatte überhaupt keinen Plan mehr, wie sie die Partie drehen sollten. Zu brav wirkten die Heimelf und es fehlte einer, der das Heft in die Hand nahm, und seine Mitspieler mitziehen konnte. Die Folge war das 2:1 für Veitsbronn und dies auch verdient (75.). Manche Zuschauer diskutierten, ob der Schlenzer von Dietmar Kusnyarik haltbar war. Sei’s drum: Der ASV drehte eine kurzweilige Partie zu seinen Gunsten und hatte noch bis zum Spielende nicht hundertprozentige sondern tausendprozentige Chancen, die sie teils kläglich vergaben (Illauer, Ulrich). So blieb es beim Auswärtssieg der „kleinen“ Veitsbronner gegen die „großen“ Stadelner.
Spielbericht eingestellt am 07.09.2013 20:42 Uhr