Unterschiedlicher hätte der Saisonstart für Strullendorf und Friesen kaum ausfallen können. Während der FC erst drei Pünktchen sammeln konnte und als Vorletzter in die Partie ging, grüßte der SV immerhin von Platz Fünf. Dementsprechend klar war die Rollenverteilung vor der Partie. Am Ende sollten die Zuschauer neben einer unterlegenen Heimmannschaft auch einige spektakuläre Treffer zu sehen bekommen.
Die Zuschauer sahen ein weitestgehend faires Spiel.
Sebastian Meyer
Friesen zeigte sich von Beginn an bemüht, die kriselnden Hausherren unter Druck zu setzen und wählte dabei häufig den Weg über die Flügel. Die meisten Angriffe fuhr der SV über rechts und so war es kein Zufall, dass auch die größte Gästechance der Anfangsphase aus einer Flanke von eben dieser Seite resultierte. Der Ball fand Philipp Beetz am langen Pfosten, dieser scheiterte jedoch an eben diesem und vergab damit die erste Hundertprozentige der Partie (4.). Der FC zeigte sich jedoch nur wenig beeindruckt und suchte seine Chance immer wieder in schnellen Kontern, ermöglicht durch fahrlässige und einfache Ballverluste der Gäste im Mittelfeld. Nach einem ebensolchen war es Christopher Pfister, der im Zusammenspiel mit Thomas Görtler auf rechts freie Bahn hatte, seinen Mitspieler im Sechzehner bediente und somit die Führung einleitete. Görtler hatte lediglich noch aus acht Metern einschieben müssen (11.).
Die überraschende Führung der Hausherren hatte ihre Wirkung nicht verfehlt, Friesen wurde unsicher und verlor im Mittelfeld noch leichter die Bälle. Allein verpasste es Strullendorf, die sich ergebenden Räume für schnelle Konter effektiv zu nutzen. So blieb es lange beim 1:0, die Partie plätscherte ohne nennenswerte Aktionen dahin. Friesen war bemüht, konnte die FC-Abwehr aber nicht wirklich unter Druck setzen. Im eigenen Sechzehner hatte der SV sogar Glück als Keeper Walther eine Ecke unterlief und Strullendorfs Pfister knapp am Leder vorbeisprang (25.).
Es ist müßig über Eventualitäten zu diskutieren, jedoch: Ohne den Geniestreich von Marcel Lindner in der 40. Minute wäre es den Gästen wohl weitaus schwerer gefallen, die tapferen Hausherren zu knacken. So machten sie es einfach per Freistoß, Lindner zimmerte den Ball aus gut 25 Metern in den Winkel und glich aus. Das Tor schein ein Weckruf gewesen zu sein, in den Schlussminuten der ersten Hälfte wankte die FC-Defensive plötzlich bedenklich. Die kurioseste Szene: Fugmann setzte Lindner im Strafraum ein, der umkurvte Keeper Mühlfriedel und legte aus spitzem Winkel quer. Zwei Strullendorfverteidiger schossen sich gegenseitig an und der Ball landete zunächst wieder bei Fugmann, dessen Versuch vor der Linie geblockt wurde. Den Nachschuss holzte Sudol übers Gehäuse (45.). Dass vor der Pause dennoch die Führung gelang, lag am Zusammenspiel zwischen Kapitän Schubart und Philipp Beetz, der nach Querpass mühelos einschob. Verdiente Pausenführung.
Stefan Karl bedient sich eines kleinen Regelverstoßes.
Sebastian Meyer
Die beiden Gegentore zum berühmten psychologisch ungünstigen Zeitpunkt direkt vor der Pause, hinterließen deutliche Spuren bei den Strullendorfer Spielern. So schien dem Team nach Wiederanpfiff etwas die Konzentration zu fehlen, es dauerte nur fünf Minuten, bis Fugmann, von Sudol geschickt, auf 1:3 stellte. Zwei Minuten später setzte Schubart einen Kopfball nur Zentimeter daneben. Die in Halbzeit Eins noch tapfer agierenden Strullendorfer bekamen in der Defensive große Probleme. Als dann nach gut einer Stunde Sudol nach schöner Einzelleistung auf 4:1 für den Gast erhöhte, war die Partie quasi entschieden (65.).
Der FC kam nur noch zu einer großen Chance aus dem Spiel heraus. Pfister scheiterte aus aussichtsreicher Position jedoch an Friesens Walther (70.). Ansonste war dem Team, das sich nach Aussagen von Trainer Herrmannsdörfer noch in der Entwicklung befindet, anzumerken, dass es inzwischen solide auftretenden Gästen nicht mehr wirklich viel entgegenzusetzen hatte. Fugmann sorgte in der 72. Minute sogar noch für das 1:5, das Ergebnis täuschte inzwischen jedoch darüber hinweg, dass der SV fast die komplette erste Halbzeit durchaus seine Probleme mit den Hausherren hatte. Dennoch erwähnenswert: Wie schon das 1:1 erzielte Friesen auch das 1:5 mit einem sensationellen Freistoß in den Winkel. Und weil man sich an diese Tag nicht lumpen lassen wollte, setzte der eingewechselte Marco Herrmann mit einem ähnlichen Brett den letztlich bedeutungslosen Schlusspunkt zum 2:5 (83.).
Friesen begann die Partie hektisch und hatte Probleme, die Bälle im Mittelfeld zu behaupten. Leichte Ballverluste waren die Folge, Strullendorf kam zu guten Kontergelegenheiten. Mit dem Sonntagsschuss von Lindner zum Ausgleich kippte die Partie jedoch, Friesen fand seine Sicherheit wieder und zeigte sich fortan eiskalt im Abschluss. Allein wegen der ersten Halbzeit fiel das Ergebnis am Ende sicher um das ein oder andere Tor zu hoch aus, was bleibt, ist aber ein verdienter und letztlich ungefährdeter Sieg des SV.
Spielbericht eingestellt am 14.08.2013 23:38 Uhr