Von Dirk Meier
Die Partie in der Landesliga Nordwest zwischen TuS Frammersbach und dem 1. FC Fuchsstadt am Sonntag hatte eine längere Vorgeschichte. Denn bis die Gastgeber die Begegnung mit 1:0 (1:0) durch ein Tor von Fabian Lurz (15.) gewinnen konnten, schien es so, als sollte das Match gar nicht angepfiffen werden. Bei Ankunft der Gäste aus Fuchsstadt wurde ihnen von Verantwortlichen der Hausherren mitgeteilt, dass auf Kunstrasen gespielt werden muss. Aber auf der Homepage des Bayerischen Fußball-Verbandes (BFV) stand “Sportzentrum Frammersbach, Platz 1”. Das Problem daran war folgendes: Weder der BFV noch der Gegner aus Fuchsstadt wurde vorher über die Verlegung informiert. Nach Rücksprache mit Ligaleiter Bernd Reitstetter und dem Schiedsrichtergespann um Christian Stapf aus Breitengüßbach wurde den Platzherren klar gemacht, dass eine Verlegung im Vorfeld hätte angekündigt werden müssen. So gab es zwei Möglichkeiten. Entweder das Hauptspielfeld zu präparieren oder es würde nicht gespielt, dann hätte das Sportgericht Bayern sich mit dem Fall befassen müssen und da stand dann eine Wertung X:0 zu Gunsten von Fuchsstadt im Raum. Also wurde um kurz vor 14 Uhr, Anpfiff wäre um 15 Uhr geplant gewesen, damit begonnen das Hauptspielfeld herzurichten. Es mussten die Linien markiert, die Tore aufgebaut, Coaching-Zone und Eckfahnen installiert werden. Das ging dann auch ratzfatz, aber die Spielbeginn wurde um 15 Minuten nach hinten verlegt. Warum TuS Frammersbach auf Kunstrasen umschwenken wollte, kann nur erahnt werden. Dass der 1. FC Fuchsstadt keinen eigenen Kunstrasen zur Verfügung hat und eine Austragung auf dem Kunstgeläuf ein Vorteil für die Heimelf bedeuten würde, ist lediglich eine Vermutung, die nicht bewiesen werden kann. Es sah allerdings für Außenstehende so aus, als wäre auf dem Hauptplatz in Frammersbach in diesem Jahr noch kein Spiel ausgetragen worden.
Als der Ärger vor dem Anpfiff verraucht war, konnte endlich gespielt werden. Auf dem gut zu bespielenden Naturrasen entwickelte sich ein stark kampfbetontes Match, das hart umkämpft war. Es gab viele Zweikämpfe, viele Ballverluste, und sehr viel Stückwerk auf beiden Seiten. Die erste gute Torchance nutzte Frammersbach dann auch gleich aus. Den von links an den Strafraum gespielte Ball landete bei Fabian Lurz, der aus 14 Metern abzog. Fuchsstadt-Keeper Leon Zwickl war noch dran am Ball, konnte den Einschlag aber nicht verhindern (15.). Auf der Gegenseite hatte Yanik Pragmann mit einem Schuss von der Strafraumkante die erste Möglichkeit, aber TuS-Tormann Joshua Schuhmacher konnte parieren (38.).
Im zweiten Abschnitt stellte Fuchsstadt-Trainer Martin Halbig um und nun lief es besser für de Gäste. Aber die ganz klaren Torchancen fehlten. Vielmehr gab es einen Zusammenprall zwischen Fuchsstadts Kevin Lormehs und dem Frammersbacher Tormann (51.), beide konnten aber weiterspielen. Die Gastgeber verlegten sich auf Konter, Alexander Beck zielte aus der Distanz knapp vorbei (64.). Die Uhr tickte unaufhörlich weiter und Fuchsstadt brachte immer mehr Offensive auf den Platz, schickte Kapitän und Innenverteidiger Sebastian Bartel nach vorne und in den Schlussminuten ging auch Torwart Zwickl mit nach vorne. Die beste Gelegenheit war eine Hereingabe von der linken Seite, aber Elias Schmitt schoss aus acht Metern weit über den Kasten (90.).
Das war’s und so gewann Frammersbach knapp. Für Fuchsstadt war es nach neun ungeschlagenen Partien erstmal wieder. “Wir brauchen die Schnauze nicht aufzureißen, denn wir sind selber Schuld, dass wir heute verloren haben”, sagt Fuchsstadts Spielführer Sebastian Bartel. Trainer Martin Halbig war bedient und sagte: “Keine Leidenschaft, kein Kampf, es hat in unserem Spiel alles gefehlt. Mit solchen Auftritten gewinnen wir in der Landesliga kein Spiel.” Für Dienstag ist eine Konditionseinheit angesetzt, denn die Situation im Tabellenkeller hat sich für die Fuchsstadt-Truppe wieder etwas verschlechtert.
Spielbericht eingestellt am 08.04.2024 19:32 Uhr