Mit unterschiedlichen Gefühlslagen gingen die Kontrahenten in das zweite Duell des Doppelspieltags. Denn während die Gastgeber überraschend Punkte in Rimpar liegen ließen, überwand der TSV Kleinrinderfeld seinen Auswärtsfluch und siegte verdient in Röllbach. Damit hatten die Blauweißen in der Kugellagerstadt die Chance, wieder näher an die Tabellenspitze heranzurücken, zumal sich Forchheim und Karlburg im direkten Duell gegenseitig die Punkte wegnahmen. Allerdings musste die Elf von Hans-Jürgen Scheder und Hans-Jürgen Meyer neben dem etatmäßigen Kapitän Simon Sommer bei diesem Unterfangen zudem auf Peter Endres verzichten. So rückten Magnus Rentzsch und Joshua Heberlein in die Anfangsformation. Schweinfurts Coach Ulli Baumann nahm dagegen fünf Veränderungen vor. Adam Jabiri und Pedro Güthermann aus dem Kader der Regionalligamannschaft starteten in der Offensive. Dazu rückte David Paulus zwischen die Pfosten, Lukas Illig in die Mittelfeldzentrale und Marius Heinze auf die rechte Seite.
TSV-Innenverteidiger Tim Schlachter klärt vor dem heraneilenden Adam Jabiri (FC Schweinfurt 05 2).
Alexander Rausch
Anzumerken war den Gastgebern das neue Startpersonal aber keineswegs. Wirklich Kapital konnten sie aber aus der prominenten Verstärkung aber zunächst nicht schlagen. Zwar suchten die kleinen Schnüdel besonders Adam Jabiri immer wieder, wirklich in Szene setzen konnten sie den bulligen Mittelstürmer aber nicht. Denn die Gäste aus dem Würzburger Norden agierten defensiv sehr diszipliniert und ermöglichten den Schweinfurtern kaum Lücken, in die sie stoßen konnten. „Wir hätten viel mehr über Adam Jabiri spielen müssen, weil er die Bälle richtig gut festmacht. Das haben wir allerdings nicht gemacht und sind nicht richtig nachgerückt“, erkannte auch FC-Coach Ulli Baumann die Ideenlosigkeit seiner Jungs. Allerdings schaffte es auch Kleinrinderfeld, das die Begegnung durchaus ausgeglichen gestaltete, nicht, sich gefährlich in die gegnerische Hälfte zu spielen. Meist endeten die Angriffsversuche in der robusten Schweinfurter Defensive. Erst nach einer halben Stunde wurden die Gastgeber dominanter und verzeichneten durch Markus Thomanns Distanzversuch und Pedro Güthermanns verzogenen Schlenzer im direkten Duell mit TSV-Keeper Pascal Krämer erste gute Möglichkeiten. Hatte der Gästeschlussmann aufgrund der guten Abwehrarbeit seiner Vorderleute bis dato kaum etwas zu tun, war er beim etwas überraschenden Führungstreffer der Heimelf machtlos. Erneut hatte Markus Thomann aus 30 Metern abgezogen und das Leder senkte sich – noch abgefälscht von Benedikt Engert – über Krämer hinweg in die Maschen. Mit dem Treffer im Rücken agierten die 05er noch souveräner, kamen aber bis zur Pause aber zu keinem nennenswerten Abschluss mehr, da die Gäste nicht von ihrer defensiven Marschroute abrückten. „Wir hätten öfter steil spielen, die Kette mit einem Flugball überlisten oder sie mit einem Lupfer aushebeln müssen. Soweit sind wir im Moment leider noch nicht“, monierte Baumann.
Bei Marco Kramoschs Flankenversuch dreht sich Schweinfurts Pascal Schmitt weg.
Alexander Rausch
Auch nach dem Seitenwechsel sollte sich die Spielrichtung zunächst nicht ändern. Schweinfurt war optisch überlegen und ließ den Ball immer wieder durch die eigenen Reihen zirkulieren. Im Gegensatz zum ersten Durchgang kamen die Hausherren gegen die massive Kleinrinderfelder Deckung nun aber vermehrt zu guten Chancen. Nach einer Jabiri-Kopfballverlängerung entschärfte der gute Krämer im TSV-Tor Christopher Lehmanns Schrägschuss. Kurz darauf probierte es der Regionalligakicker selbst, verzog aber deutlich (50.). Die Blauweißen bekamen kaum noch Zugriff auf die Begegnung, verschoben weiterhin geschickt. Erst nach einer guten Stunde fand sich die Meyer/Scheder-Elf wieder besser zurecht, die Chancen hatte aber weiterhin der FC. Erst lenkte Krämer einen Jabiri-Hammer zur Seite, ehe der eingewechselte Tobias Fleischer per Kopf die Entscheidung knapp verpasste. Mit der Auswechslung der beiden Regionalligakicker Jabiri und Güthermann stellten die Gäste auf eine Mittelfeldraute um und erzeugten dadurch mehr Druck im Offensivspiel. „Ich fand Jabiri und Güthermann nicht überragend stark, aber komischerweise wurde Kleinrinderfeld nach deren Auswechslung stärker“, sah FC-Coach Baumann immer stärker werdende Gäste. Wirkliche Gelegenheiten blieben ihnen allerdings verwehrt. Lediglich Magnus Rentzsch hatte in der Schlussphase den Ausgleich auf dem Fuß, sein Schuss geriet jedoch zu zentral. Auf der anderen Seite hätten die Gastgeber frühzeitig den Deckel auf die Partie machen müssen. Doch Christopher Lehmann und Tobias Fleischer scheiterten an Pascal Krämer (73.), Markus Thomann jagte das Leder in die Wolken (78.). Deutlich knapper war es bei Pascal Schmitts Hammer. Doch auch dieser ging Minuten vor dem Ende über den Querbalken. „Das muss der Todestoß sein und dann ist die Messe gelesen“, kritisierte Baumann.
Schweinfurts Mert Topuz bedrängt Marco Kramosch (TSV Kleinrinderfeld) an der Seitenauslinie und verhindert den Vorstoß.
Alexander Rausch
Da aber die stets bemühten Gäste immer wieder in der gut gestaffelten FC-Abwehr hängen blieben, brachten die kleinen Schnüdel den Vorsprung souverän ins Ziel. Damit klettern die Schweinfurter an Forchheim, dass das Spitzenspiel gegen Karlburg verlor, auf Platz zwei und haben die Tabellenspitze weiterhin fest im Blick. Zwar haben auch die Blauweißen diese noch nicht gänzlich aus den Augen verloren, rangieren aber mit weiterhin 18 Zählern im Tabellenmittelfeld. Nun soll das Punktekonto gegen Kahl weiter gefüllt werden. Gleiches haben die 05er bereits am Samstag in Memmelsdorf vor.
Spielbericht eingestellt am 03.10.2016 23:49 Uhr