Nach drei ungeschlagenen Spielen zu Beginn hatte Bayern Kitzingen zuletzt gegen Forchheim (0:5) und Rimpar (0:1) verloren. Während die Niederlage gegen den Bayernliga-Absteiger aus Forchheim verschmerzbar war, da der Gegner zwar in der gleichen Liga, aber in einer anderen Kategorie spielt, tat die Pleite in Rimpar richtig weh. Das Ergebnis schmeichelte einer schwachen Leistung noch. Entsprechend forderte Kitzingens Trainer Frank Wettengel im Heimspiel wieder einen Schritt in die Gegenrichtung und wollte das mit einer offensiver angelegten 4-1-4-1-Formation erreichen, um den Gegner durch ein frühes Angreifen Druck zu geben und Raum zu nehmen. Personell gab es bei den Gastgebern zwei Änderungen zum vorherigen Spiel, denn Niko Pfaffendorf spielte im Mittelfeld auf der linken Seite anstelle des fehlenden Manuel Kutz und Ahmed Bakare kehrte nach abgeklungener Verletzung in die erste Elf zurück. Für ihn musste Maximilian Wunder weichen. Alles andere als zufriedenstellend waren auch die letzten beiden Spiele für den SV Memmelsdorf gegen Kleinrinderfeld und in Kahl verlaufen. In Kitzingen nahm Trainer Rolf Vitzthum ebenfalls zwei Änderungen an seiner Anfangself vor. Wladislaw Nikiforow verteidigte anstelle von Niklas Griebel in der Viererkette zentral und Manuel Schwarm kehrte für den fehlenden Thomas Kamm ins defensive Mittelfeld zurück. Angesichts der letzten Eindrücke traf Memmelsdorf abwartend auf. In der vergangenen Saison hatten die Oberfranken in beiden Begegnungen mit Kitzingen den Kürzeren gezogen. 0:3 hieß es sowohl zu Hause als auch auswärts, wobei Bakare an allen sechs Toren beteiligt war. Drei erzielte er selbst und drei weitere bereitete er vor.
Wladislaw Nikiforow (Memmelsdorf, links) stört Mario Schmidt (Kitzingen) beim Schuss.
Jürgen Sterzbach
Kitzingen bemühte sich anfangs, das Heft des Handels in die Hand zu nehmen, und zeigte sich gegen zunächst abwartende Gäste auch als aktivere Mannschaft. Mehr als die Schüsse von Marco Endres auf sowie von Jannik Feidel und Kastriot Krasniqi neben das Tor zählten die Gastgeber aber nicht. Eine erste Chance entstand dagegen bei Memmelsdorf aus einem Vorstoß über rechts, den Pascal Schneider für Markus Saal auflegte, doch Pfaffendorf wehrte dessen Schuss mit beherztem Eingreifen ab. Nachdem der Schiedsrichter Mitte der ersten Halbzeit aufgrund der sommerlichen Temperaturen von 33 Grad im Schatten zu einer Trinkpause aufgerufen hatte, passierte bis zum Seitenwechsel nur noch wenig. Nachdem der Schiedsrichter Mitte der ersten Halbzeit aufgrund der sommerlichen Temperaturen von 33 Grad im Schatten zu einer Trinkpause aufgerufen hatte, passierte bis zum Seitenwechsel nur wenig. Zweimal trat Memmelsdorfs Jonas Hummels zu einem Freistoß aus halbrechter Position an, doch beide Versuche aus mittlerer Distanz flogen großzügig am Tor vorbei. Ansonsten kam Memmelsdorf im Aufbau auch nicht über den Ansatz hinaus. Während Spieler und Betreuer die Ersatzbank auf die gegenüberliegende Seite in den Schatten verlegt hatten, harrte Rolf Vitzthum tapfer in der prallen Sonne aus. Er sei am Vortag im Schwimmbad gewesen, gab er seine persönliche Vorbereitung auf neunzig Minuten praller Hitze preis.
Nicolas Müller (Memmelsdorf, re.) behauptet den Ball vor Mario Schmidt (Kitzingen).
Jürgen Sterzbach
Obwohl die nach dem Seitenwechsel wieder aktiveren Gastgeber mit einem Querpass Christopher Lenharts auf Mario Schmidt in Führung gingen, antwortete Memmelsdorf nach einem Ballgewinn im Mittelfeld schnell. Markus Saal bediente Tobias Seifert und dessen Schuss aus halbrechter Position schlug im linken unteren Eck zum Ausgleich ein. „Das Gegentor brachte uns komplett raus. Danach lief bei uns nur noch wenig zusammen“, wunderte sich Wettengel über den Bruch. Gegen verunsicherte Gastgeber legten die Gäste nach. Jonas Hummels Freistoß von rechts flatterte an allen vor dem Tor wartenden Spielern vorbei ins lange Eck. Zumindest ließen die Kitzinger Bayern in der letzten halben Stunde nichts unversucht, der Partie noch einmal eine Wende zu geben. Ahmed Bakare scheiterte, nachdem er der Abwehr auf links entwischt war, Mitte der zweiten Halbzeit am Pfosten, in der Schlussphase drängten die Gastgeber mit zwei weiteren Angreifern auf den Ausgleich. Das lud den Gegner zum Kontern ein. Markus Beiersdorfer erzielte nach Zuspiel Philipp Hörnes die Entscheidung, nachdem die Oberfranken zuvor schon mehrmals vergeblich in Überzahl angerannt waren.
Vor Freude am Boden: Memmelsdorfer Spieler nach der Entscheidung.
Jürgen Sterzbach
Kitzingen gelang es nicht, den negativen Trend aufzuhalten. Mit der dritten Niederlage in Folge geht es in der Tabelle für die Mainfranken weiter nach unten. Trainer Frank Wettengel sieht weiteren Handelsbedarf vor dem Auswärtsspiel in Karlburg, bevor im nächsten Heimspiel mit Abtswind eine weitere Partie bevorsteht, in welche die Kitzinger Bayern als klarer Außenseiter gehen. Beim SV Memmelsdorf gelang zumindest ein erster Schritt nach vorne. Nach sechs Punkten aus den ersten sechs Spielen verbesserten die Oberfranken ihre bisherige Ausbeute um 50 Prozent. Nun stehen in der Schmittenau zwei Heimspiele gegen Schwebenried und Eintracht Bamberg an. In diesen muss Rolf Vitzthums Mannschaft zeigen, ob der Erfolg von Kitzingen nur ein kurzer Moment oder auch nachhaltig sein kann.
Spielbericht eingestellt am 29.08.2016 00:11 Uhr