Die Heimelf aus Lichtenfels konnte bereits drei Spieltage vor Schluss mit dem deutlichen Sieg über den TSV Weißenbrunn und gleichzeitiger Schützenhilfe des 1. FC Mitwitz die Meisterschaft in der Bezirksliga Oberfranken West feiern. In der neuen Spielzeit trat man also nach langer Zeit wieder in der Landesliga an. Trainer Alexander Grau steckte die Marschroute vor der Partie so, dass sie den Gegner früh überraschen wollen und die Räume eng machen. Außerdem beobachtete er bei einem Testspiel der Rimparer, dass sie zumeist über lange Bälle in die Spitzen agieren, was er auch seiner Mannschaft mit auf dem Weg gegeben hatte, es zu unterbinden. Dem Trainerduo Goller und Grau fehlten am heutigen Tage noch Markus Mex, Christoph Mohr, Hannes Köster und Kevin Wige. Die Gäste aus Rimpar konnten in der letztjährigen Landesliga-Spielzeit den angestrebten Klassenerhalt zwei Spieltage vor Ende der Saison bejubeln. Jedoch wurde der Kader des ASV für die neue Spielzeit bunt durcheinandergewürfelt: Insgesamt neun Abgängen standen auch neun Neuzugänge gegenüber. Auch Rimpars neuem Übungsleiter René Grimm fehlten am heutigen Tage drei Akteure, nämlich Sebastian Brennecke, Maximilian Eberhard und Gabriel Yaman. Es versprach also ein spannendes Spiel im Karl-Fleschutz-Stadion zu werden, da sich beide Mannschaften zuvor nicht kannten.
Lichtenfels Kapitän Pascal Scholz (hi.) im Laufduell mit Rimpars Neuzugang Nico Schipp (vo.).
Alexander Grober
Es entwickelte sich ein munteres Spiel auf dem Sportgelände des 1. FC Lichtenfels. Die Gäste erwiesen sich zunächst als die aktivere, wachere Mannschaft als der Aufsteiger. Sie versuchten, sich über langandauernde Ballstafetten nach und nach vor das Tor der Korbstädter zu spielen. Dann in der zwölften Spielminute hatten die Rimparer dann ihre erste gute Torraumszene. Aktivposten Simon Schnepf war auf der linken Außenbahn durchgekommen und flankte in die Mitte auf Timo Rüttiger, bei dessen Kopfball FCL-Keeper Florian Rossbach seine Klasse bewies und den Ball parieren konnte. Sieben Zeigerumdrehungen später dann die nächste gute Chance für den ASV, nachdem Außenverteidiger Florian Späth sich über die Außenbahn durchtankte, nach innen flankte und dort Stürmer Simon Schnepf fand. Dieser jedoch zog aus knapp acht Metern ab und verfehlte das Tor der Hausherren nur knapp. Auch die Heimmannschaft des FCLs trat dann in der 23. Minute offensiv in Erscheinung, aber Steffen Hönninger's Kopfball stellte keine Probleme für den Rimparer Neuzugang im Tor Patrick Meier dar. In der Folgezeit bewahrheitete sich die Voraussage von Lichtenfels-Coach Alex Grau, dass Rimpar mit Diagonalbällen von Martin Eck ihre Stürmer Timo Rüttiger und Phillip Löw in Szene setzen wollte. So passierte bis kurz vor der Pause nicht viel – das Spielgeschehen fand zunehmend im Mittelfeld statt. Doch kurz vor dem Halbzeitpfiff von Schiedsrichter Mario Hofmann hatte dann Rimpar eine Chance der Marke "100-prozentig". Wieder nach einem Standard – diesmal ein Eckball – kam Angreifer Timo Rüttiger erneut vollkommen freistehend zum Kopfball und erneut hielt Florian Rossbach sensationell den Ball, indem er blitzschnell abtauchte und das Leder entschärfte. So endete eine erste Halbzeit mit einem torlosen 0:0-Unentschieden, in welcher der ASV durchaus schon in Führung hätte gehen können. Vom Aufsteiger kam offensiv – abgesehen vom Kopfball von Hönninger – wenig bis nichts.
Nach einem Zweikampf im Mittelfeld entsteht zwischen beiden Teams ein Gerangel.
Alexander Grober
Direkt nach Wiederanpfiff schien klar, dass das Trainerduo Grau und Goller die richtigen Worte in der Halbzeitansprache gefunden haben, denn Lichtenfels brachte mehr Mut auf und spielte deutlich besser in der Anfangsphase der zweiten Halbzeit als noch in Halbzeit Eins. Doch in der Lichtenfelser Drangphase kamen die Gäste über einen Gegenstoß nach vorne und Simon Schnepf fasste sich aus knapp 20 Metern ein Herz und zog ab. Sein Ball schlug mit Effett im linken Torwinkel ein, so dass auch der gut haltende Heimkeeper Roßbach machtlos war. Doch die Heimelf gab sich auch in der Folge nicht auf und versuchten, den Ausgleichstreffer zu erzielen, die Chancen dazu blieben jedoch aus. Es fehlte der letzte entscheidende Pass, welcher zumeist von der vielbeinigen Rimparer Abwehr abgefangen wurde oder dieser zu ungenau war. In der Folge machte Lichtenfels hinten auf und warf nun alles nach vorne. Dies rächte sich dann in der 77. Minute, als Timo Rüttiger auf 2:0 für den ASV erhöhen konnte. Nachdem Sebastian Hüfner auf der rechten Außenbahn durch war, steckte er das Leder nach innen auf Rüttiger, der freistehend keine Probleme hatte, das Leder über die Linie zu drücken. Die endgültige Entscheidung folgte dann sieben Minuten vor Ende, als der eingewechselte Maximilian Baier den Ball wieder in den Sechzehner flanken konnte, welcher den ebenfalls eingewechselten Andreas Hetterich erreichte, der freistehend auf 3:0 erhöhte. Mit dem Schlusspfiff konnte Rimpar sogar noch das 4:0 erzielen mit dem selben Szenario wie bereits beim vorherigen Treffer. So endete das Spiel mit einer 0:4-Auftaktpleite für die Korbstädter, in welcher vor allem die Durchschlagskraft in der Offensive anzukreiden ist.
Rimpars Philip Löw (li.) kann den Lichtenfelser Kapitän Pascal Scholz (re.) vom Ball trennen.
Alexander Grober
Insgesamt kann man von einem verdienten Erfolg für den ASV Rimpar sprechen, da sie nahezu über das ganze Spiel hinweg sowohl offensiv, als auch defensiv präsent waren. Der Sieg der Gäste fiel aber um ein bis zwei Tore zu deutlich aus, da die Heimelf des 1. FC Lichtenfels dennoch stets engagiert war, sich Chancen zu erarbeiten, was aber jedoch misslang. Lichtenfels' Rückkehr nach 18 Jahren in die Landesliga misslang also quasi, jedoch kann sich die Mannschaft um Übungsleiter Alexander Grau noch in 31 weiteren Begegnungen beweisen.
Spielbericht eingestellt am 17.07.2016 00:54 Uhr